Seltsam im Kopf eines anderes zu sitzen und doch vertraut. Kramen in Schulwissen.
Seine Zunge plapperte Teilnahme. Ts! Ts!
- Die Leute ahnen ja gar nicht, wie gefährlich Liebeslieder sein können, warnte das aurische Ei Russells okkult.
Richard, ein abscheulicher Krummbuckel, unehelich gezeugt, wendet seine Liebe einer verwitweten Ann zu (was ist ein Name?), umwirbt sie und gewinnt sie, eine abscheuliche lustige Witwe. Richard der Eroberer kam nach William dem Eroberten.
Tagesfazit: Die Frisur sitzt.
Früher als sonst aufgestanden um zeitig zum Blutabzapfen in der Arztpraxis zu sein. Knüppeldicke voll dort. Vier bis fünf Leute wurden vor mir im rasanten Wechsel gepickst. Bin gerade noch rechtzeitig wieder raus gewesen, um pünktlich auf Arbeit zu sein. Ziemlich lange mit einer ehemaligen Kollegin geschnattert, die mich besuchen kam. Nach der Arbeit noch Bankgeschäfte erledigen, dann auf einen kleinen Ausflug und zum Abschluss und Wiederaufwärmen ein Baumarktbesuch.
Den Ausflug hätte ich beinahe abgeblasen, da das Wetter so ekelhaft war. Der schöne Schnee zum Teil weggeschmolzen, ein undefinierbarer Regen-Graupel-Eis-Schauer ging hernieder und trotzdem ist es kurz darauf erneut so kalt geworden, dass die Schneenässe sofort gefror. Ich wollte dann doch nicht auf den Ausflug verzichten, der sich jedoch als fast lebensgefährlich entpuppte. Ich musste kilometerweit über eine spiegelglatte Autobahnbrücke eiern, wobei ich Blut und Wasser schwitzte. Der Schnee war meterhoch an die Ränder geschippt worden, wo er gefroren war, während sich auf dem Asphalt selbst die verbliebende Nässe in eine Eisbahn verwandelt hatte. Wenn ich meine Gedanken dort auf der Brücke ulyssesmäßig aufschreibe, dann hört sich das ungefähr so an:
Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Ist das glatt! Hilfe! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Die Brücke ist so lang. Wieviele Meter sind das noch? 600? Oh Gott! Das schaffe ich niemals bis dahin. Aber ich komm hier nicht mehr runter. Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Ich brech mir hier noch alle Knochen. Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Ich will nicht mehr. Wann hört das auf? Waaaaa! Beinahe hätt's geklappt. Die Poren öffnen sich. Adrenalinschub. Schweiß. Und dabei laufe ich im Schneckentempo. Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Das Eis muss doch irgendwann zu Ende sein. Ich hab mir noch nie was gebrochen. Soll heute das erste Mal werden? Nein, nur nicht dran denken. Konzentrier dich! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Und wenn doch? Wenn ich mich heute noch hinlege? Nein, hör auf. Denke nicht was sein könnte und konzentrier dich. Geht sonst wirklich noch schief. Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Wann hat das ein Ende? Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott!
Auf dem Wanderweg war es zum Glück nicht mehr glatt, weil dort nur Schneeharsch lag, aber dafür nervte mich der Autofokus meiner Kamera, der stets bei den Makroaufnahmen den Hintergrund scharfstellen wollte. Letztendlich funktionierte es nur, wenn ich meine Hand in gleicher Höhe vor die Linse hielt. Bei den diversen Versuchen sind mir die Hände deshalb irgendwann vor Kälte fast abgefallen. Aber ok, ich bin schon froh, dass ich mit heilen Knochen wieder zu Hause angekommen bin.