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Freitag, 16. Juni 2006

Neues aus dem Krankenhaus

Also nachdem mein Vater ja sich mehrere Tage geweigert hatte, etwas zu sich zu nehmen, hatte meine Mutter ihm einen Zettel geschrieben, auf dem stand, dass die Ärzte ihm eine Magensonde mit Betäubung legen wollen, ob er das will. Zuerst hat er sie und den Zettel überhaupt nicht zur Kenntnis genommen und nicht reagiert, doch als sie kurz bevor sie gehen wollte ihm den Zettel noch einmal gezeigt hat, war er auf einmal hellwach und hat genickt. Meine Mutter hat dies der diensthabenden Ärztin gesagt und diese war ziemlich froh darüber, weil nämlich sonst erst ein Psychiater hätte kommen müssen um einen Bericht zu schreiben und dann wär das alles über das Gericht gelaufen. Uns hat das nun stutzig gemacht, als er auf einmal die Magensonde wollte, und wir fragten uns, ob er vielleicht tatsächlich Probleme beim Schlucken oder ähnliches hat, aber die Ärzte meinten, sie haben seinen Schlund untersucht, bis auf aufgesprungene Lippen ist da alles in Ordnung. Und heute, als meine Mutter wieder im Krankenhaus war, hatte er doch einen halben Joghurtbecher ausgelöffelt und am Abend vorher ein paar Stückchen Banane gegessen. Und er hat, in ihrer Anwesenheit, es sogar geschafft die Schnabeltasse selbst zu nehmen und an den Mund zu führen. Ich vermute mal, dass er wahrscheinlich ein paar Tage lang so niedergeschlagen war, dass er "gebockt" hat, und dann, als er merkte, dass doch klitzekleine Besserungen in Sicht sind, es sich wohl anders überlegte. Inzwischen wird er auch schon wieder extrem ausfällig gegenüber den Krankenschwestern und meiner Mutter, was meiner Mutter immer sehr peinlich ist. Sie meinte zu mir, sie will jetzt ganz rabiat durchgreifen und ihm ein Schild schreiben, auf dem steht, dass er, wenn er nicht kooperiert, ins Pflegeheim kommt (wobei sie das gar nicht vor hat, sondern alles dafür vorbereitet, dass sie ihn zu Hause pflegt). Aber sie weiß sich sonst keinen anderen Rat mehr.