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Dienstag, 1. April 2008

Volksentscheid Flughafen Tempelhof am 27.4.08

Aus den heute erhaltenen Unterlagen entnehme ich, daß ich automatisch gegen Tempelhof stimme, wenn ich nicht zur Abstimmung gehe. Das ist gut, denn ich würde eh nicht für Tempelhof stimmen wollen. Auch die Argumente der Bürgerinitiative überzeugen mich nicht.

"Viele Prominente, Künstler, Architekten, Unternehmer, Historiker, Politiker und Sportler bekennen sich zu Tempelhof."

Klar, wenn man nicht mehr weiß, wohin mit seinen Millionen und ganz dringend Privat-Jets braucht, um auf den hipsten Szeneinseln abzufeiern und keine Party zu verpassen, oder gerne vom Steuerzahler bezahlte Dienstabstecher ins Ausland macht, ist es natürlich ärgerlich, wenn man bei dem langen Anfahrtsweg von oder nach Schönefeld auf die Limousine umsteigen muß. Wenn ICH dagegen vielleicht einmal im Jahr in den Urlaub fliege, genügt mir eine S-Bahnanbindung nach Schönefeld vollkommen.

"Städte wie London, Mailand, Paris, Helsinki oder Washington haben beispielsweise bewusst einen innerstädtischen City-Airport erhalten oder neu gebaut. Was will Berlin sein? Kreisstadt oder Metropole?"

Und nur weil es alle machen, muß man es nachmachen, oder was? Solche Einstellung mochte ich noch nie und im übrigen lege ich persönlich absolut keinen Wert darauf, in einer Metrolpole zu leben. Meinetwegen kann Berlin Kreisstadt bleiben oder wieder werden, denn das bedeutet weniger Lärm, weniger Dreck und mehr Luft zum Atmen. Metropole ist zwar ein hübsches Blenderwort, aber mehr auch nicht.

Die Arbeitplätze sind natürlich ein Problem, oder auch nicht, denn sie gehen ja nicht verloren, sondern werden nach Brandenburg verlagert. Der Vater meiner Schulfreundin hat in Schönefeld gearbeitet und hatte keine Probleme mit dem Arbeitsweg, denn es besteht eine gute S-Bahnanbindung. Warum soll man Brandenburg nicht auch mal ein paar Arbeitsplätze gönnen, die sind da eh dünner gesät....

Reisen mit Wilder Kaiser

Wir warten auf einem Bahnsteig auf den Zug. Es kommt die Durchsage, daß der Zug eingefahren ist, allerdings auf einem anderen Bahnsteig. Deshalb müssen wir nochmal eine Treppe hinunter und eine Treppe hinauf eilen, das letzte Stück rennen wir zum Zug, da nicht mehr viel Zeit bis zur Abfahrt bleibt. Im letzten Waggon, den wir erklommen haben, befinden sich kaum Sitzplätze, die auch schon alle besetzt sind, sondern ist wohl hauptsächlich für Gepäck und Fahrräder. Wilder Kaiser zeigt auf eine erhöhte Nische (eine Radabdeckung?) und sagt, daß ich mich setzen soll. Aber ich antworte, daß wir erst mal durch die anderen Waggons gehen sollten und schauen, ob sich woanders noch Plätze finden. Gleich im nächsten Waggon finden sich auch wirklich noch einige freie Klappsitze, auf welchen wir uns niederlassen. Gegenüber sitzen zwei Gestalten, von denen ich meine, daß ich sie schon woanders im Traum gesehen habe.
Später wartet ein Reisebus auf uns. Mit diesem Reisebus müssen wir nicht mehr lange fahren, nur noch ein bis zwei Stunden. Das Ziel unserer Reise ist ein Berg. Beim Blick in unsere Reiseunterlagen stelle ich fest, daß wir diesen Berg außerdem nur bis zu einer Höhe von ca. 750 m besteigen müssen. Anscheinend haben wir dort eine Aufgabe zu erledigen oder irgendwas zu suchen. Ausschließlich zum Vergnügen scheint die Reise nicht zu sein. Ich teile die Höhe W.K. mit und bemerke dabei, wie froh ich bin, daß wir nicht noch höher müssen. Während ich auf einer kleinen Steintreppe in der Sonne sitze und in den Unterlagen blättere, steht der Reisebus schon da, hat aber irgendeine Panne. W. K. wuselt geschäftig im und um den Reisebus herum und kümmert sich um die Reparatur. Also entweder hat er wirklich Ahnung von der Reparatur von Reisebussen oder er fühlt sich für alles verantwortlich. Durch die getönten Scheiben des Busses sieht man einige Gestalten wie Schatten sitzen. Da ich bisher nicht in den Bus gestiegen bin, sondern noch immer auf der Steintreppe in der Sonne sitze, mache ich mir jetzt Sorgen, keinen Platz mehr zu bekommen. Doch dann fällt mir ein, daß W.K. ja seine Tasche schon in den Bus gebracht hat und mir bestimmt einen Sitz freigehalten hat.
Jetzt kristallisiert sich jedoch heraus, daß wir wohl heute nicht mehr weiterkommen, weshalb wir übernachten müssen. Wir belegen zwei Klappbetten, wobei jeder seine Sachen auf seiner Klapptruhe ausbreitet. W.K. wuselt noch immer herum, geht und kommt, und kümmert sich um alles und jeden. Ich dagegen muß überlegen, wie ich die erzwungene Pause bis zur Weiterfahrt über die Runden bringe. Mir fällt ein, daß ich in meine dreifächrige Umhängetasche, in deren erstem Fach mein Fotoapparat steckt, auch ein Buch in das hinterste Fach gepackt habe. Ich hole es hervor und stelle fest, daß es eines ist, welches ich bereits als Kind gelesen habe und schon damals sehr seltsam und merkwürdig fand. Dann kann es ja nicht schaden, es noch einmal zu lesen.

Bemerkung: Ich glaube, bei dem Buch handelt es sich um Falladas "Geschichten aus der Murkelei". Dieses fand ich als Kind tatsächlich sehr seltsam und merkwürdig, allerdings nicht im Sinne von lustig, was es eigentlich sein soll. Ich fand es eher etwas beängstigend und fremdartig.