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Dienstag, 10. Juni 2008

Die zerrissene Kette des Todes

Ich halte einen Teil einer zerrissenen goldenen Kette in meiner Hand. Da ich nicht weiß, ob ich meinen Augen trauen kann, vergewissere mich, daß sie wirklich zerrissen ist, indem ich die Glieder mit den Fingerspitzen entlangfahre und tastend nach dem Abschluß suche. Die Kette habe ich von einem Verstorbenen und so lange ich sie besitze, kann der Tod auch mich finden. Ich beschließe deshalb, sie weit weit weg von meinem Zuhause irgendwo unbemerkt auf die Straße fallen zu lassen, um den Tod von mir abzulenken. Vor meinem ehemaligen Elternhaus treffe ich eine Frau, die gerade aus der Tür getreten ist. Sie trägt schwarze Kleidung und ein schwarzes Kopftuch, aus welchem ihr bleiches weißes Gesicht hervorschaut. Offensichtlich ist sie in Trauer, vielleicht wegen des Verstorbenen, von dem ich die Kette besitze. Es ist nun Nacht und ich laufe kreuz und quer durch eine Stadt. Ich glaube, es ist Moskau. Seltsamerweise hat man einen recht freien Blick auf den Horizont und am Himmel kann man wunderbare golden bis flammendrote Lichter erblicken. Erst halte ich das für ein Feuer, aber nein, es brennt nichts. Der Lichterschein geht von verschiedenen Dingen, wie Hügeln, Häusern und Menschen aus, fremdartig und schön. Ich möchte fotografieren, aber bevor ich dazu komme, bin ich schon fast durch die Stadt hindurch gelaufen. Auf der Straße, die zum Stadttor hinausführt, liegt Schnee und mit Schlittschuhen oder Gleitern sause ich ziemlich rasant an anderen Läufern vorbei die abschüssige Straße hinab.
Vor dem Stadttor führt ein anderer Weg leicht ansteigend wieder in die Stadt hinein. Neugierig betrete ich ihn. Der Weg ist einsam und von Büschen umsäumt. Nur ein bunter Waschbär trottet mir entgegen und läßt sich durch mich gar nicht stören.
Nach einigen Erinnerungslücken befinde ich mich mit einem Begleiter in einer Menschenansammlung. Es scheint ein Biergarten, Festival oder ähnliches sein. Ich suche meinen Kumpel. Irgendwo muß er hier mit seinen Bekannten sein. Ah, da sehe ich ihn. Allerdings kann ich mich nicht bemerkbar machen und komme auch nicht durch die vielen Leute durch, die dicht an dicht sitzen. Deshalb setze ich mich ebenfalls und warte geduldig. Mein Begleiter beginnt mit mir zu schäkern, indem er mir lustige Schmatzer ins Gesicht gibt. Es ist ein ehemaliger Mitschüler aus den unteren Schulklassen, der nicht sehr lange bei uns war.

Bemerkung: Hab ich die Kette nun eigentlich entsorgt oder hab ich es vergessen? Mein Kumpel hat im Moment wenig Zeit und ist vor lauter Events und Terminen so im Stress, daß sich auch schon andere Freunde von ihm beschwert haben, weil er es erst nach einem halben Jahr geschafft hat, ihren Bowlingabend zu organisieren. Kein Wunder, daß ich da nicht mehr durchdringe.