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Dienstag, 4. November 2008

Am Brunnen

Am Brunnen

Unter Wölfen

Manchmal fühle ich mich, als befände ich mich mitten unter Wölfen, die nur darauf warten, daß ich irgendeinen Fehler mache, um sich dann sofort auf mich zu stürzen. Das Problem ist allerdings, daß ich einfach zu gut bin, was zwar nicht bedeutet, daß ich keine Fehler mache, aber in Verbindung mit meinen Leistungen zumindest von der Leitung noch niemanden gestört hat. Man weiß, was man an mir hat, trotz der Schwächen, die auch ich in einigen Bereichen, die nicht zu meinen Fähigkeiten gehören, an den Tag lege. Ich habe den Eindruck, daß dies manchen ein Dorn im Auge ist, ebenso wie die Tatsache, daß ich für mich gekämpft habe, um nicht weiter wie ein alter Schindergaul ausgebeutet zu werden. Wenn ich trotz dieser kleinen gewonnenen Freiheit noch immer mehr Leistung bringe als manch anderer, so spricht das eigentlich nur für mich, finde ich. Trotzdem bleiben die Neider nicht aus und so sehr ich sie verstehen kann, so kann ich ihnen doch den Weg nicht abnehmen, selbst für sich einzutreten und zu handeln, wie auch immer das dann aussieht. Sie sehen nur die paar Privilegien, die ich jetzt genieße, aber nicht das, was ich dafür auf mich genommen habe und wie ich mich durchsetzen mußte, um überhaupt ernst genommen zu werden. Jedem steht es frei, den gleichen Weg zu gehen oder es zu lassen. Dann sollte er sich aber auch nicht beschweren, wenn er nichts geschenkt bekommt. Niemand bekommt in diesen Zeiten etwas geschenkt. Das Einzige, was man mir vorwerfen kann, ist - wie nennt man das heute? - mangelnde Teamfähigkeit. Das bedeutet nicht, daß ich unsozial, unfreundlich oder rücksichtslos wäre, im Gegenteil, es bedeutet einfach nur, daß ich meine Ruhe haben will. Es gab Zeiten in meinem Leben, da habe ich alles getan, um so zu sein wie andere, um möglichst nicht aufzufallen oder anzuecken. Da war ich sehr teamfähig. Bis ich gemerkt habe, daß es viel zu viel Kraft kostet, etwas anzustreben, wenn es nicht wirklich dem entspricht, was man ist oder möchte. Das Leben ist zu kurz und weder habe ich Lust, ständig Verantwortung für andere zu übernehmen und deren Arbeit zu machen, nur weil ich weniger Ellenbogen habe, noch meine Freizeit mit Leuten zu teilen, die mich nicht so akzeptieren wollen oder können wie ich bin, bzw. mir etwas neiden und nur darauf warten, etwas zu finden, womit sie an meinem Image kratzen können. Manchmal ist mir dieses Interesse an meinen Fehlern, aber auch dahingehend suspekt, daß ich mich frage, womit ich so viel Interesse eigentlich verdient habe. Ich bin doch im Grunde so völlig uninteressant und harmlos...