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Sonntag, 8. März 2009

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Es gibt im Grunde nur zwei Arten des Umgangs mit der Bibel: man kann sie wörtlich nehmen oder man nimmt sie ernst. Beides zusammen verträgt sich nur schlecht.
(Pinchas Lapide, jüdischer Theologe, Professor und Übersetzer alter Bibeltexte)

Die kleine Helferin

Als ich heute wie gehabt wieder Akten erfasste, kam zu dem Kollegen in dessen Zimmer ich saß, ein Klient mit einer farbigen Tochter, so im Alter von ca. 11 Jahren. Die Mutter hatte sich aus den Staub gemacht. Wahrscheinlich einer, der eine Thai o.ä. geheiratet hat, die dann ihr Kind bei ihm zurückgelassen hat. Die Kleine setzte sich nun während der Beratung an meine Seite des Tisches, wo ich mit den Aktenbergen hantierte. Immer wenn ich eine Akte erfasst hatte, schmiß ich diese im hohen Bogen auf einen Stapel mit den fertigen Akten, welcher sich auf der Ablage befand, an welcher die Klienten sitzen. Der Stapel ist ziemlich unordentlich und wackelig, manchmal droht er zur Seite wegzurutschen oder umzukippen. Das kleine Mädchen beobachtet mich und den Stapel. Als ich diesen ersten Stapel weggehängt habe und mit dem nächsten beginne, bemerke ich, dass sie jedesmal, wenn ich wieder eine Akte raufgeschmissen habe, diese geraderückt, bis sie ganz genau über der darunterliegenden liegt. Als ich schließlich alle Akten durch bin und sie weghängen will, schaue ich auf den schnurgeraden Stapel und sage lächelnd zu ihr : Na DER Stapel ist aber ordentlich geworden!" Da lacht sie. (Eintrag vom 21.07.2005)

Das ist eine dieser kleinen Geschichten, die meinem Gedächtnis längst schon entschwunden sind. Wenn ich sowas dann in meinen Tagebucheinträgen wiederfinde, weiß ich, daß es sich tatsächlich lohnt, manches aufzuschreiben.