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Freitag, 2. Juli 2010

Der erste Quälgeist des Jahres

piesackte mich letzte Nacht. Wenn die Viecher wenigstens mal ihren Propeller abstellen würden, dann könnte man immerhin ruhig weiterschlafen während sie einen verspeisen. Immer diese nächtlichen Kriegszüge über Tisch und Bett und die nächtliche Sucherei nach dem Teebaumöl für den verwundeten Sieger. Und vor lauter Mordlust konnte ich bis zum Morgengrauen trotzdem nicht mehr einschlafen.

Und so kam es wie es kommen mußte, ich machte am frühen Abend ein anderthalbstündiges Nickerchen. So etwas mache ich so gut wie nie, sondern versuche es immer zu vermeiden, schließlich ist der Tag eh schon viel zu kurz. Aber bei dieser Bullenhitze, Migräne und kaum Schlaf ging gar nichts mehr. Geträumt habe ich währenddessen von einem Eichhörnchen auf einer dämmrigen Lichtung, das mich beobachtete, aber auch nicht näher kommen wollte. Es war gerade noch so hell, daß ich es als Eichhörnchen identifizieren konnte. Später stellte ich fest, daß heute ein langer Leseabend im Radio läuft, und dachte mir, da ich gerade die Bachmannpreis-Lesungen durch habe, könnte ich mit dem Radio weitermachen. Dann stand plötzlich K. vor der Tür und wollte, daß wir es noch einmal miteinander versuchen. Das fand ich aber keine gute Idee, da ich es gerade sehr genoß, alleine zu sein.

Auf dem Weg zum Supermarkt meinte ich erst, ich hätte mich verguckt, aber zwischen den vielen Deutschlandfahnen an den Fenstern hing tatsächlich eine, auf der noch Hammer, Zirkel und Ährenkranz zu sehen sind. Die haben sie einfach so dazwischen geschmuggelt und seltsamerweise fällt es wirklich kaum auf. Ich muß bereits mehrere Male daran vorbeigegangen sein. Im Supermarkt verkaufen sie leere Flaschen zum Schnaps selber brennen, aber das habe ich nicht vor, stattdessen kaufte ich etwas für meine Matschbirne:

Gehirnjogging

Proktologe für Reiche und gestrandeter Wal (Holly)

Mit meiner Mutter zusammen hole ich eine ihrer Bekannten vom Proktologen ab. Das ist wohl nötig, weil meine Mutter unbedingt die Diagnose erfahren muß. Die Praxis des Proktologen ist sehr edel eingerichtet. Im Warte- und Empfangszimmer stehen schöne gedrechselte Möbel im Landhausstil. Anscheinend ist es ein sehr gut situierter Arzt, vielleicht ein Arzt für Reiche. Ich denke darüber nach, daß sich auch meine Mutter immer solche repräsentativen Praxen aussucht. (Tut sie das? Nicht, daß ich wüßte.) Aus einem Nebenzimmer kommt jetzt der Arzt ohne uns weiter zu beachten. Er ist sehr attraktiv mit angegrauten Haaren und einem Schnurrbart. Außerdem hat er eine junge, aber bereits erwachsene Tochter, blond und ebenfalls attraktiv, die er in der Praxis überall "mitmischen" läßt. Die Sprechstundenhilfe ist eine hagere, etwas genervt wirkende Frau mit kurzen Haaren und Brille. Wir setzen uns an ihren stämmigen (Eichen?)tisch und warten. Eine fremde Frau sitzt mit uns am Tisch und wartet ebenfalls. Die Einrichtung des Wartezimmers geht völlig unbegrenzt in einen öffentlichen Straßenplatz über, so daß ich vom Stuhl aus die öffentliche Telefonzelle beobachten kann. Jemand aus der Praxis betritt sie, um zu telefonieren. Mir fällt an einer Hauswand ein großer rechteckiger Spiegel auf, in welchem sich viele kleinere Spiegel spiegeln, sowie ein buntes Bild mit viel Rot. Seltsamerweise bin ich in dem Spiegel nicht zu sehen, was ich im Traum aber nicht bemerke. Stattdessen versuche ich die Spiegelung zu fotografieren, da mir die Komposition gefällt. Es gestaltet sich jedoch schwierig, die Spiegelung zu knipsen, da sich je nachdem, ob in der Praxis eine Tür offen steht oder nicht, der Lichteinfall massiv ändert und es teilweise zu dunkel wird, um von dem Bild, das am weitesten entfernt ist, noch etwas zu erkennen. Deshalb bleibe ich vor dem Spiegel stehen und versuche, bei einer günstigen Gelegenheit "zuzuschnappen". Die fremde Frau beobachtet interessiert und wohlwollend meine Bemühungen und kommentiert sie mit lauten, bestätigenden Worten. - Ja, das ist gut.- Genau dorthin stellen. - Vielleicht niedriger halten. - Jetzt geht die Tür auf. usw.

Beim Blick aus einem Fenster erkenne ich linksseitig einen grünen, umzäunten Hügel. Kinder rennen den Hügel herunter und klettern über den Zaun auf die Straße. Ich schaue kurz weg und als mein Blick erneut aus dem Fenster fällt, sehe ich einen großen schwarzen gestrandeten Wal auf der Straße liegen. Nanu? - wundere ich mich, - Wo kommt der denn her? Ist hier irgendwo Wasser?
Ich versuche seine Größe zu schätzen und sage laut zu einem Kind neben mir: "Ca. 20 Meter."
Innerlich korrigiere ich mich jedoch und denke, daß es wohl doch nur zwischen 15 und 19 Meter sind.

Bemerkung: Als ich nach dem Aufwachen im Halbschlaf versuchte, die Träume zu rekonstruieren und erste Sätze zu bilden, begann ich so: "Mit meiner Mutter zusammen hole ich einen Wal vom Proktologen ab." Das wäre allerdings sogar für einen Traum ziemlich "dick" aufgetragen. *gg*

Was macht man, wenn die Birne Matsch ist?

Man orakelt:

AMUN - Der Herr des Verborgenen
Geheimnisvolle Kräfte wirbeln durch Ihr Leben. Seien Sie also vorbereitet! Jenseits Ihres Begriffsvermögens und außerhalb Ihrer Kontrolle, werden sich Dinge in Ihrer Umgebung verändern. Gehen Sie nicht dagegen an, denn diese Kräfte entsteigen aus Ihnen selbst. Haben Sie Vertrauen in sich, zum Leben und fügen Sie sich dem Lauf des Universums.

AMUN sagt häufig eine Zeit voraus, in der Sie eine größere Wirkung aus der Ferne und durch Ihren Ruf, als durch unmittelbaren persönlichen Kontakt haben. Im Geschäftsleben wäre es nun besser, Verhandlungen aus dem Verborgenen heraus zu leiten, an Mitarbeiter oder jüngere Angestellte zu delegieren und nicht alles selbst zu erledigen. Um sich Ihre Erfolge zu sichern, machen Sie eine Pause und denken Sie über Ihre weiteren Schritte nach, ehe Sie handeln.


Aus der Ferne, aha. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll. Da ich keinen Praktikanten habe, den ich für mich arbeiten lassen kann, werde ich meinem Arbeitgeber vorschlagen, künftig meine Arbeit telepathisch zu erledigen, während ich auf meinem kühlen Backsteinbalkon mit einer eiskalten Cola Vögel beobachte.