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Donnerstag, 16. August 2012

Albernheiten

Mit Raupenbabys scheint es wie mit Vogelkindern und allen anderen zu sein: Irgendeines ist immer dabei, das nicht aus dem Knick kommt und zurückbleibt. Die letzte Raupe hat es jetzt zwar doch endlich geschafft, sich zu verpuppen, allerdings sieht es aus, als würde ein kleines Stück Raupe herausschauen. Hat sie wohl nicht so richtig hingekriegt. Doch egal, heute wurden alle in das Schmetterlingshaus umgebettet.

Ich weiß ja, es ist albern, aber das viertel- bis halbstündige regelmäßige Ratzen des Feuerzeuges auf dem Balkon meiner Nachbarin, treibt mich so langsam in den Wahnsinn. Ich finde dieses Geräusch inzwischen nerviger als jedes Flugzeug, das vorbeifliegt. Hat irgendwie etwas von chinesischer Wasserfolter.

Und es ist an der Zeit, daß ich endlich über eines meiner inneren Bilder schreibe, die mich seit Jahren verfolgen. Also jetzt kein schlimmes, eher ein lustiges, aber ich werde es einfach nicht los. Es ist wie verhext. Vor zwei Jahren war ich, wie einige Leser sicher noch wissen, in Dresden. Im dortigen Hotel gab es einen etwas seltsamen, glatzköpfigen und schmierig wirkenden Hotelportier. Als er uns die Zimmer zeigte, hat er meine Schwägerin immer ganz hingerissen angeschaut, fast schon verliebt, wie mir schien. Meine Schwägerin ist sehr korpulent, um es milde auszudrücken, und er war ein kleines schmales Fähnchen von Mann, aber das tut ja nix zur Sache. Es soll Männer geben, die auf korpulent stehen. Als wir uns am übernächsten Morgen zum Frühstück trafen, stellte meine Schwägerin verärgert fest, daß die Zimmermädchen die Nachtwäsche von jedem säuberlich zusammengelegt hatten, nur ihr Nachthemd sei total zerwühlt gewesen. Sofort hatte ich eine innere Vision vor meinen Augen, wie der kleine glatzköpfige Portier sich im zeltartigen Nachtgewand meiner Schwägerin verzückt hin- und herrollt, die Nase tief in dessen Falten vergrabend. Und diese Visionen verfolgen mich bis heute, steigen immer wieder zu unmöglichsten Zeiten (wie eben gerade auf dem Klo) in mein Bewußtsein und bringen mich zum hemmungslosen Kichern. Meiner Schwägerin habe ich nie davon erzählt, ich weiß auch gar nicht, ob sie sich noch erinnern würde. Aber vermutlich würde es auch gar nichts nützen. Dieses Bild werde ich wohl für den Rest meines Lebens nicht mehr los.