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Mittwoch, 22. August 2012

Vier Schmetterlinge

sind es jetzt schon. Inzwischen muß ich durchzählen, wenn ich mit ihnen spiele, ob noch alle da sind. Für die vier Schönen habe ich extra eine meiner Gladiolen geopfert, weil man in die großen Kelche so gut Zuckerwasser füllen kann. Noch zwei Tage und ich habe alle meine Schnittblumen abgeerntet. Heute haben die Schmetterlinge auch fleißig gefuttert. Sie fahren dabei einen feinen langen Rüssel aus. Einer von ihnen ist so verfressen, daß er ständig rüsselt, selbst wenn er auf meiner Hand sitzt. Ich habe sie ein bißchen über meine Hand krabbeln lassen, weil das so schön kribbelt. Außerdem mögen sie Sonne. Wenn ich sie raus auf den Balkon in die Sonne stelle, breiten sie ihre Flügel aus. Genaugenommen habe ich heute nichts anderes gemacht, als mit Schmetterlingen zu spielen, also faktisch nichts. Und ich war noch nie so entspannt. Vermutlich wird morgen früh auch der Nachzügler da sein.

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Brückenbaustellen und Karate

Mit einem Mann bin ich in der Berliner Mitte unterwegs. Er behandelt mich ziemlich unfreundlich und grob, packt mich mit einer Hand am Oberarm und zerrt mich mit sich. Ich frage ihn schnippisch, ob er mich abführen wolle, da er mich anfaßt, als sei ich verhaftet. So laufen wir auf der Berliner Museumsinsel umher und suchen eine Brücke, um ins Umland zu gelangen. Zwischendurch trifft er eine blonde Frau, mit der kurz ein paar Worte wechselt, dann suchen wir weiter. Ich bin genervt von seiner genervten Art und beschließe innerlich, daß ich mich bald "selbständig" machen werde. Wir erreichen eine Brücke, müssen aber feststellen, daß diese wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Auch eine zweite Brücke ist gesperrt. Hm, so viele Brücken gibt es ja hier nicht. Sollte tatsächlich niemand auf oder von der Insel gelangen können? Er sinniert laut über private und geheime Übergänge in irgendwelchen Häusern, während ich mich unbemerkt abseile. Die anderen Leute auf der Insel scheinen genauso genervt zu sein, anscheinend deshalb, weil niemand mehr von hier weg kommt. Als ich eine Frau nach anderen Übergängen frage, gibt sie mir nur schnippische Antworten und hält mich wohl für etwas blöd, weil ich noch nicht mitbekommen habe, was los ist. Als ich eine zweite Frau frage, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, diese Insel zu verlassen, antwortet sie mir nebulös, es gäbe eine, nämlich dann, wenn ich zu allem "Ja!" sage. Es sieht so aus, als müßte ich hier auf der Insel übernachten, aber so schlimm finde ich es gar nicht. Es ist fast eine Art Abenteuer und die Szenerie Berlins vermischt sich mit der Szenerie Venedigs. So eine Sommernacht ohne Obdach in Venedig kann ja auch romantisch sein. Während ich herumschlendere sehe ich im Rinnstein der Straße ein kleines Tier liegen. Es ist ein winziger Hundewelpe und daneben ein flacher Korb, in dem noch mehr sind. Der Welpe, der draußen liegt, sieht tot aus, aber ich packe ihn trotzdem oben auf die anderen, vorsichtshalber. Dann nehme ich den Korb und trage ihn an der Brust vor mir her, einen Unterschlupf suchend. Ein Dachboden wäre vielleicht nicht schlecht, wenn man ein offenes Haus findet. Während ich den Korb mit dem toten Welpen obenauf an mein Herz gepreßt trage, wird mir plötzlich die Wärme bewußt, die davon ausgeht, und daß ich ein anderes Herz schlagen spüre. Es schlägt kräftig und gleichmäßig genau gegen meines. Das Hündchen lebt. Nachdem ich vergeblich einen Hausaufgang gesucht habe, treffe ich einen Mann, der mich einläd, in seine Sportgruppe zu kommen. Es ist eine Karate-Sportgruppe und dort könnte ich zumindest die nächsten zwei Stunden bleiben und gleichzeitig mal in diesen Sport hereinschnuppern. Warum also nicht? Wenn man durch den Eingang in die Übungshalle tritt, befindet man sich erst auf einer Balustrade, die man seitlich hinunterlaufen muß, bis man in eine große Halle mit einem Schwimmbecken gelangt. Auf der Treppe fragt mich eine Frau aus der Gruppe verschiedene Kampfsportarten ab, deren Namen ich noch nie gehört habe, und will wissen, ob ich sowas schon gemacht hätte. Ich gestehe, daß ich von allen null Ahnung habe und hoffe, daß dies kein Problem ist. Unten angekommen, möchte ich am liebsten sofort mit einem Kopfsprung ins Wasser springen, weil es so einladend aussieht. Das Wasser ist klar und warm und irgendwie natürlich angelegt, mit verschiedenen Wassertiefen und an der Wand einem wirbelnden Wasserfall. An manchen Stellen kann man auch über das Wasser laufen, wie es einige aus der Gruppe tun. Allerdings stellen sie sich dann alle ordentlich neben dem Becken auf und ich unterdrücke den spontanen Impuls, ins Wasser zu springen, und stelle mich dazu. Dabei fällt mir noch mehr auf, wie malerisch diese Halle mit ihrem Schwimmbecken angelegt ist. Wenn man unter der Balustrade hindurchblickt, ist es, als sähe man auf den Horizont eines Sees und auf den Himmel. Dort am Horizont ist sogar ein großes altes Segelschiff zu sehen und am dunklen Nachthimmel leuchtet ein großer bunter Stern, der langsam angeflogen kommt und sich als Stern mit dem Muster der amerikanischen Flagge entpuppt. Diese ganze Schwimmlandschaft scheint wie eine riesengroße, täuschend echte Bühne gebaut zu sein.