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Mittwoch, 18. September 2013

Meisenunfallschreck

Oh je, oh je, gerade bin ich Zeugin eines Meisendramas auf meinem Balkon geworden. Mir steckt selbst der Schreck noch in allen Gliedern, obwohl der Schreck der Meise ganz sicher sehr viel schlimmer gewesen ist. Ich stand gerade hinter der Balkontür und beobachtete zwei Kohlmeisen, die auf meinem Balkon herumstöberten. In den Balkonkästen habe ich so eine kleine Holzeinfassung mit Latten zu stecken, die also wie ein kleiner Lattenzaun aussieht. Meistens setzen sich die Vögel sehr gerne dort hinauf. Auch diesmal landete eine der Kohlmeisen oben auf dem Zaun, während die andere stattdessen abrutschte und mit dem Kopf direkt zwischen zwei Latten geriet. Es war sofort auszumachen, daß sie anscheinend nicht mehr das Köpfchen hinausbekam. Die andere Kohlmeise hopste neugierig und hilfsbereit heran, um zu sehen, was mit ihrem Gefährten oder ihrer Gefährtin ist, konnte aber natürlich auch nichts ausrichten. Inzwischen stürzte ich schon auf den Balkon und die freie Meise flog ängstlich davon, die eingeklemmte Meise dagegen quiekte und flatterte wie am Spieß. Man merkte, daß sie wirklich absolut festsaß, wenn sie sich sogar dann nicht befreien konnte, sobald ein Mensch auftaucht. Ich habe nicht einmal ein Foto gemacht, weil ich es gemein gefunden hätte, deshalb ihre Panik zu verlängern. Sondern ich griff nach ihr und schob sie vorsichtig nach oben bis der Kopf zwischen den Latten herauskam, im gleichen Moment war sie aber sowas von weg, so schnell konnte ich gar nicht gucken. Ich vermute mal, daß sie ab jetzt einen großen Bogen um jeden Zaun macht. Und dabei hat sie ungeheures Glück gehabt, daß ich alles mitangesehen habe, denn ansonsten hätte sie dort wahrscheinlich stundenlang gehangen und sicher Jagdtiere angelockt. So etwas habe ich bisher noch nie erlebt, daß sich ein Vogel in meinem Zaun aufhängt, es ist unglaublich. Die Meise tut mir richtig leid, auch deshalb, weil ich solche Mißgeschicke ja selbst kenne. Als Kleinkind steckte ich in Polen einmal meinen Kopf durch ein Brunnengitter, weil ich in den Brunnen hineinschauen wollte, und kam nicht mehr hinaus. Zum Glück gelang es meinem Vater, mich ohne Feuerwehr zu befreien, indem er meinen Kopf nach oben oder unten schob, und die Stelle wiederfand, wo der Kopf hindurchgepaßt hatte. Mein Vater würde jetzt sagen, wie kann man nur so selten dämlich sein. Tja, und wenn ich böse wäre, hätte es heute unverhofften Meisenbraten gegeben.