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Donnerstag, 10. Oktober 2013

Zum Welttag der seelischen Gesundheit

"Die meisten Personen, die sich von mir psychisch beraten lassen, kommen in der Absicht, durch die Therapie Frustrationen besser ertragen zu können und ein "dickeres Fell" zu bekommen. Ihr dünnes Fell aber ist gerade ein Zeichen für ihre Gesundheit, denn ihre Leidensfähigkeit zeigt, dass sie noch nicht abgestumpft sind und sich gedankenlos mit der Frustrationsweitergabe begnügen. Die meisten psychisch Leidenden zeigen mit ihren Symptomen, dass sie ein moralisches, humanes Potenzial haben, das überangepasste Egoisten nicht mehr besitzen. Diese Egoisten denken nicht mehr moralisch, sie leiden deshalb auch weniger bewusst psychisch...
...Auch in Magengeschwür und anderen psychosomatischen Symptomen können sie meist keine psychische Verursachung sehen...

Der Durchschnittsmensch ist im moralischen Sinn charakterlos. Im psychologischen Sinn ist der Normalcharakter ein dressierter, programmierter Automat, der vorhersagbares Verhalten zeigt, als Handelsware seiner selbst...
Er wird als Arbeitskraft, als Konsument und politischer Stimmfaktor verplant. Wer einmal Normalcharakter erreicht hat, kann der Manipulation seiner Person kaum mehr entrinnen...

Die zivilisierte Gesellschaft geht weiter den Weg in die kollektive Neurose. Der Neurotisierungsprozess nimmt in der Bevölkerung ständig zu. ...
Die psychische Krankheit ist zur Norm geworden. Nur wer sich weigert, im Sinne der Norm normal zu sein, hat noch eine Chance, seine Seele zu retten."

(aus "Lassen Sie sich nichts gefallen" von Peter Lauster)

Den ersten Teil sagt die Psychoonkologin auch immer zu mir, aber ich finde, es ist auf Dauer kein großer Trost.

Das Haarschneidezelt

Mit mehreren Leuten zu Besuch bei der Mutter von jemandem, zeigt sie uns in ihrem Garten ein ganz neues, von ihr erstandenes Produkt - ein Haarschneidezelt (vielleicht auch in Hinblick auf meine lang heruntergewachsenen Haare). Man klappt und stellt es ganz einfach auf, legt sich dann hinein, den Kopf in einer Art Stufe fixiert, und ritschratsch, fitzfatz hat man einen Haarschnitt. Sie führt das alles direkt an sich vor - das Hineinquetschen in das Zelt ist vielleicht ein wenig unbequem, scheint es - doch wow, es kommt tatsächlich eine frisch geschnittene Frisur dabei heraus und sogar mit Locken, wie ich feststelle, die sie vorher nicht hatte. Die werden wohl auch gleich automatisch eingedreht. Doch obwohl das Ergebnis wirklich beeindruckend ist, lehne ich das Angebot ab, es ebenfalls zu versuchen, denn diese Frisur möchte ich selbst nicht tragen.