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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Weltentänzerischer Jahresrückblick

Es ist mal wieder soweit, die Zeit der Jahresrückblicke ist angebrochen. Im Grunde sind diese Jahresrückblicke ja ziemlich langweilig, doch irgendwie scheint es einem inneren Bedürfnis der Menschheit zu entsprechen, aus dem Zeitabschnitt eines Jahres Bilanz zu ziehen. Auch ich wurde durch Telefonate mit Freunden erneut dazu angeregt.

Dieses Jahr war kein schlimmes Jahr, aber auf eine besondere Art anstrengend. Da die Anstrengungen mehr psychische Vorgänge betrafen, wirkte es nach außen hin eher ruhig. Doch ich hoffe, daß sich die Aufregungen und die neuen Erkenntnisse über mich selbst und meine Familie, die vor allem am Anfang und am Ende des Jahres hervortraten, mir künftig von Nutzen sein werden. Schließlich sollte das alles nicht umsonst gewesen sein.

Auch gesundheitlich gab es einige kleinere Aufregungen, aber glücklicherweise nichts, worüber ich mir größere Sorgen machen müßte oder das mit gesunder Ernährung, geeigneter Naturmedizin, Sport und/oder Geduld nicht in den Griff zu kriegen wäre.

Auf der materiellen Ebene gab es zwei Höhepunkte, besser gesagt sogar drei, und der dritte Punkt, die Änderung meines finanziellen Status, ist eigentlich ein ziemlich einschneidender, zumindest theoretisch, aber ich nehme ihn (noch) nicht so wahr.

Ganz klar ist ein Highlight des Jahres die Schiffsreise durch Norwegen, die mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ich finde, es ist ein seltsames, aber auch zufriedenstellendes Gefühl, wenn man ein Land, das man bisher nur aus Vorstellungen und den Bildern anderer kannte, nun in seinem Geiste ganz klar und lebendig vor sich sieht, wie man es mit eigenen Augen geschaut hat. Fast erscheint es wie ein Wunder, daß es auf der Welt solch vielerlei fremdartige und märchenhafte Orte gibt, die für die Menschen, die dort wohnen, ebenso alltäglich und normal sind, wie für mich Berlin.

Den weiteren Höhepunkt, nämlich die Veröffentlichung meines Ebooks, habe ich mir nicht leicht gemacht. Normalerweise hatte ich ja ziemlich viele Vorurteile gegenüber Selbstveröffentlichung, da die Qualität doch oft zu wünschen läßt und deshalb davon auszugehen ist, daß die Vorurteile auch bei anderen existieren. Allerdings mußte ich schon längst feststellen, daß Verlagsveröffentlichungen kein Qualitätsmerkmal mehr sind, denn bei manchen Veröffentlichungen sträuben sich einem da ebenfalls die Haare. Immerhin kann man sich hier wenigstens relativ sicher sein, daß die Rechtschreibung stimmt. Doch wenn man nicht weiß, wieviel Zeit einem noch bleibt, hat man keine große Lust, diese mit "Klinkenputzen" zu verschwenden. Und im Nachhinein bin ich total froh über diese Entscheidung. Denn nicht nur, daß es eine gute Erfahrung ist, mal so ein Buch herauszugeben und wirklich alles, aber absolut alles selbst zu machen - es gehört ja nicht nur das Schreiben dazu, sondern auch all die Nacharbeiten am Text, der Coverentwurf, Formatierung, Marketing - , so macht es gerade dann besonders stolz, wenn man es ganz alleine und fast ohne Unterstützung geschafft hat. Und es läuft wirklich besser, als ich mir je erträumt hätte. Auch die Rezensionen finde ich allesamt ok. Es ist keine dabei, die mir irgendwie das Gefühl geben würde, ich hätte etwas falsch gemacht. Daß manche Menschen mit meiner sprunghaften Art zu schreiben und den vielen Zeit- und Perspektivwechseln nicht klar kommen werden, war mir von vornherein klar, was ebenfalls zu meinem Zögern beitrug. Doch ich schreibe am liebsten so, wie ich selbst gerne lese, nämlich Texte, die dem Gehirn mal die eine oder andere Gymnastik abnötigen und nicht zu gleichförmig und offensichtlich dahinfließen. Und ich stelle fest, daß es durchaus mehr Leute gibt, die das zu schätzen wissen und nicht nur den hundertmal gequirlten Einheitsbrei mögen. Das ist eine tolle Erfahrung in meinem Leben und ich bin froh und dankbar, daß ich diese Erfahrung noch machen durfte.