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Montag, 21. Dezember 2015

Engpässe

Als ich im Supermarkt Eier kaufen wollte, war alles ratzekahl leergefegt, bis auf ein paar beschädigte und unvollständige Packungen. Man könnte meinen, Ostern steht kurz bevor. Überhaupt gleichen die Tage vor Weihnachten inzwischen immer mehr den Ausnahmezuständen nach einer Kriegserklärung, oder kommt mir das nur so vor? In der Tiefkühltruhe fand ich winzig kleine 'Hähnchen' und dachte erst an Küken. Aber dann las ich, daß es Haustäubchen sind. Ich habe ein Haustäubchen gekauft, welches in meinen Handteller paßt, und hoffe, daß es nicht nur aus Knochen besteht, denn dann hätte ich für 6 EUR Knochen gekauft. Ein stolzer Preis. Ich nahm aber auch noch Hähnchenschenkel mit, um satt zu werden. Von dem Taubenpärchen, welches sonst so gerne in meinem Blumenkasten vögelt, ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Wahrscheinlich aus gutem Grund.
Am Freitag beobachtete ich zwei DHL-Männer, welche mit einem gemieteten Lieferwagen Pakete austrugen. Anscheinend gibt es dort ebenfalls Engpässe mit dem Fuhrpark. Oder vielleicht haben sie nicht nur Personal entlassen, wie ich hörte, sondern auch Lieferautos eingespart, um sich die Instandhaltungskosten zu sparen. Der nette Postbote, der sonst immer kam, ward seitdem nicht mehr gesehen. Jetzt kommen andere. Immerhin trugen die Männer noch ihre Uniformen. Die könnte man eigentlich auch wegrationalisieren. Sie hatten eine halbe Stunde lang zu tun, um jeden Aufgang mit diversen Paketen zu versorgen, manche Aufgänge sogar zweimal. Meine Fotobücher hatten sie nicht dabei, aber wie ich später feststellte, haben sie nur nicht geklingelt. Also fuhr ich am Freitagnachmittag schnell zur Filiale und wartete eine Viertelstunde um zu erfahren, daß die heute noch gar nicht da sind, sondern erst am nächsten Werktag. Das stand auf der Benachrichtigung jedoch nicht drauf. Als ich heute vormittag erneut zur Filiale fuhr, war ich so naiv zu glauben, daß es um diese Zeit nicht so voll sein wird, aber die Schlange hatte jetzt die doppelte Länge und reichte bis zur Tür hinaus. So langsam sehne ich die Zeit herbei, wenn Weihnachten wieder vorbei ist. Vor lauter Plätzchenbackerei und Co. komme ich weder zum Yoga, noch zum Tanzen, noch zum Lesen und das macht mir wirklich schlechte Laune.