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Mittwoch, 24. Februar 2016

Desperate Housewives

Es ist bald März und ich habe in diesem Jahr noch rein gar nichts auf die Reihe bekommen. Es sieht irgendwie auch nicht so aus, als würde sich das bald ändern. Ich fühle mich einerseits unter Hochspannung, also Energie ist in gewisser Weise da, aber es ist gleichzeitig, als würde ich Betonplatten mit mir herumschleppen, welche die Energie blockieren. Die Last, die ich mit mir herumtrage ist eben nicht allzu klein, aber während ich früher anders damit umgehen konnte, stecke ich jetzt mittendrin in irgendetwas fest. Ich könnte mich in eine Depression fallen lassen - das kann manchmal sehr heilsam sein, habe ich festgestellt, so lange man ein aufmerksamer und liebevoller Beobachter bleibt und Dinge hat, die einen stützen und auffangen. Aber mir fehlt jetzt der Trost von Sternenhimmel, Meer und rauschenden Bäumen um es zu wagen. Doch die andere Seite, die Kontrolle, funktioniert auch nicht mehr wirklich und so stecke ich fest und bewege mich keinen Zentimeter von der Stelle. Zumindest kommt mir das so vor, denn mein Innenleben, mit welchem ich mich zwangsweise gerade am meisten beschäftige, hielt bereits viele überraschende Einsichten in diesem Jahr für mich bereit, bewegt sich also durchaus, wenn auch nach außen nur für mich sichtbar. Und aus irgendeinem Grund ist das besonders anstrengend. Immerhin ist es besser, wenn gar nichts geschieht, als wenn es schlimme Dinge sind. Wobei ich auf einen immer noch offenen Zahn trotzdem gerne verzichten würde. Vielleicht sollte ich es einfach als Pause und als Winterschlaf betrachten, aber wenn man unter Druck steht, ist das nicht einfach. Es gibt so viele Baustellen, die warten. Selbst beim Tanzen und beim Yoga stagniert es gerade nur noch, zumindest erscheint es mir so im Vergleich zum letzten Jahr, in welchem ich rasend schnell für meinen Begriff viele Fortschritte machte. Nun weiß ich gar nicht, stagniert es, weil die Fortschritte fehlen und damit auch ein Teil der Motivation oder fehlen die Fortschritte und die Motivation, weil es stagniert? Schließlich muß ich ja außerdem hier bewußt einen Deckel auf meine Energie halten und darf nicht so, wie ich sonst vielleicht würde. Aber gut, da gerade so rein gar nichts passiert und funktioniert, beschloß ich, mir die "Desperate Housewives" anzuschauen. Ich hatte früher bereits mal kurz hineingeschaut und gemerkt, daß mir die Serie gefallen könnte, aber eben drum habe ich sie nicht mehr eingeschaltet, weil mir die Zeit zu schade war. Nun nehme ich die Folgen immer über mein NAS auf, das aber manchmal das Antennensignal verliert und dann fehlen mir einige Folgen. Ziemlich ärgerlich, aber anscheinend sind die Folgen auch auf Youtube abrufbar. In einer der Folgen schleppt Lynette ihre Freundin in einen Bauch-Beine-Po-Kurs, weil sie glaubt, ihr getrennt lebender Ehemann habe etwas mit der Kursleiterin. Als sie sich beide abstrampeln und kurz vor dem Abnippeln sind, meint die Frau neben ihnen: "Ich sehe, Sie sind neu hier? Machen Sie sich keine Sorgen, falls Sie einen Herzinfarkt bekommen, rette ich Sie. Ich bin Ärztin." Lynette darauf: "Das ist gut, aber leider kann ich Sie nicht retten, denn ich bin keine Ärztin." Die andere dazu:"Egal. Sehen Sie nur zu, daß man mich mit dem Hintern nach oben im Sarg bettet, damit das ganze wenigstens nicht umsonst war!" (Bei mir würde mit dem Hintern nach oben gar nicht reichen, mich müßte man mindestens verknoten, damit nicht alles umsonst war.) Bree geht in ein Hotelzimmer, um sich eine Kugel in den Kopf zu schießen, als es an die Tür klopft. Da sie glaubt, es sei der Zimmerservice, schickt sie ihn weg mit den Worten: "Kommen Sie morgen früh wieder. - Und bringen Sie einen Mop mit!" Und Renees Spruch: "Ich hasse es, andere weinen zu sehen. Da merke ich immer, wie egal mir die anderen sind." ist auch nicht schlecht. Das ist gerade der passende Humor für meine Stimmung.