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Freitag, 20. Januar 2017

Schlaflos, Postraub und Twoday.net-Wunder

In der Nacht auf Mittwoch ging ich pünktlich zu Bett, es zogen mir jedoch so viele Gedanken durch den Kopf, daß ich vier Stunden später, um ca. vier Uhr, immer noch wach war. Ok, dachte ich mir, liest du eben etwas langweiliges und ich wußte auch schon was, da ich es Tage zuvor begonnen hatte: "Von Gott zu Allah? Christentum und Islam in der liberalen Fortschrittsgesellschaft". Das Buch an sich ist zwar eigentlich nur partiell langweilig, aber es ist auf dicken 500 Seiten genauso wie die Überschrift geschrieben und deshalb sehr einschläfernd. Ich las also fünf Seiten, war weiterhin putzmunter, las nochmal fünf Seiten, nun ja, etwas schläfriger wurde ich, wenn auch nicht richtig müde. Ich hatte aber keine Lust mehr zu lesen, weshalb ich das Buch ca. gegen fünf Uhr wegpackte und erneut versuchte zu schlafen. Wieder ging mir dies und jenes durch den Kopf und als ich nach der Uhrzeit schaute, war es bereits halb sieben. Da ich um neun Uhr aufstehen wollte, fand ich nun, daß es nicht mehr viel bringen würde, vielleicht noch zwei Stunden zu schlafen, denn wenn ich dann geweckt werden würde, würde ich mich erst recht gerädert fühlen. Also wäre es besser, gleich aufzustehen und erstmal in Ruhe zu duschen. Aber es war so schön gemütlich im Bett und deshalb sagte ich mir, so ein paar Minütchen könne ich jetzt auch noch liegen bleiben. Und schlief ein, um gegen neun Uhr brutal geweckt zu werden.
Also kleiner Tip für alle, die schlaflos sind: sich einfach sagen, daß man gar nicht einschlafen möchte und gleich wieder aufstehen wird - das hilft garantiert.

Trotz des Schlafentzugs ging ich abends zum Zumba. Schon vor Beginn sagte mir jemand, daß meine Augen so leuchten würden. Nun weiß ich, daß mein Augen meist NACH dem Zumba leuchten, weil ich das selbst immer wieder beobachte, aber davor? Kann ja eigentlich nur am Schlafentzug gelegen haben. Nach dem Zumba im winzigen Vorraum, saß jemand neben mir, um sich die Schuhe anzuziehen, die hatte einen Ring am Finger, der mir sofort auffiel. Sehr groß, sehr breit, silbrig glänzend, in der Höhe von bestimmt mindestens 0,5 cm selbst und in der Mitte mit eingelassenen Straßsteinen. Trotz des Straß wirkte der Ring durch seine Form und Dicke jedoch eher sportlich. Ich sprach sie auf den Ring an und sie sprudelte gleich los, daß sich viele beschweren würden, ihnen würde es wehtun, wenn sie nur leicht mit dieser Hand an den Arm oder das Bein anderer schlägt. Der Ring war von der Größe und Dicke wirklich wie ein kleiner Schlagring, amüsierte ich mich, gefiel mir aber gut. Ich weiß nur nicht, ob sowas auch an meiner Hand gut aussehen würde, da ich doch etwas schmaler bin als die Trägerin.
Die Zumbienen sind irgendwie gerade ein bißchen auf dem Schlagertrip, am Mittwoch hatten wir zum Abschluß noch ein deutsches Liebeslied. Ich finde es ja ganz gut, wenn man beim Zumba mal Deutsch hört, wobei ich über Englisch ebenfalls schon froh bin, einfach deshalb, weil ich kein Wort Spanisch kann. Lateinamerikanische Tanzmusik schön und gut, aber ich singe auch gerne mal mit, und wenn man bei spanischen Songs nur 'Bahnhof' versteht, geht das nicht so gut. Manchmal wiederum möchte ich gar nicht so genau wissen, zu welchen Texten wir da so eifrig tanzen. Wobei es nicht ganz stimmt, daß ich kein Wort Spanisch kann, denn eines kenne ich schon, nämlich 'corazón'. Und da dieses Wort in spanischen Liedern inflationär gebraucht wird, muß man vielleicht gar nicht mehr Wörter kennen. Ab und zu kann man ja etwas aus dem Französischen oder Latein ableiten.

Nach dem Zumba wollte ich eine Leih-DVD in den Postkasten befördern und mußte feststellen, daß zwar die äußere Umrandung des Postkastens noch da war, aber der eigentliche Behälter war komplett "herausgefräst". Nun frage ich mich, ob die Post wohl einen weiteren Kasten abgebaut hat, kann mir allerdings nicht vorstellen, daß sie dann die Hälfte davon stehen lassen. Wenn es die Post gewesen wäre, würden sie doch wohl alles abbauen? Vielleicht sind das ja auch schon diese verrückten Metallhändler, die anfangen, Postkästen abzusägen? Ich mußte deshalb die ganze Straße runter bis zum nächsten Kasten und wieder zurück laufen.

Auch bei Twoday.net kann man Überraschungen erleben. Es hat sich bewegt! Zugegeben finde ich das ebenfalls etwas gruselig, aber die große Aufregung gerade kann ich nicht nachvollziehen. Ist doch diese https-Umstellung einer dieser 'Standards', auf den gerade die Google-Richtlinien so viel Wert legen. Die Veränderung ist in der Tat nervig, denn ich bekomme jetzt bei jedem Aufruf der Twoday.net-Seite nervige Meldungen, wenn ich im Retro-Internet Explorer-Modus bin. Und ich bin bei Twoday.net meist in diesem Modus, weil nur unter diesem Modus die Editor-Leiste im Beitragsfenster angezeigt wird. Aber trotzdem sehe ich es eher als ein positives Zeichen, daß man die Lebenszeit von Twoday.net im Grunde verlängern möchte. Ob diese Veränderung jedoch Google erweicht, wage ich zu bezweifeln. Inzwischen habe ich mich bereits daran gewöhnt, hier mehr oder weniger für niemanden vor mich hin zu bloggen. Doch es nagt schon sehr an der Motivation. Deshalb treffe ich mich seit Dezember auch lieber mit meiner alten Freundin Mrs. Emma Peel. Aber darüber erzähle ich ein anderes Mal - falls ich motiviert dazu bin.

Neues Heim im Wohncenter

Den Schlüssel für meine neue Wohnung habe ich bei mir, als ich das moderne Wohncenter betrete. Es ist im Stil irgendeines fremdländischen Konzepts errichtet worden, doch was in diesem Wohncenter anders ist, werde ich erst noch erfahren. Die Tür mit der Nummer meiner Wohnung finde ich, jedoch gehe ich nicht durch sie hindurch, sondern seitlich einen Gang hinunter, wo ich im Badezimmer lande. Es ist riesig und ich stelle fest, daß es mit blanken Dielen und einer altertümlichen Waschschüssel mit Krug ausgestattet ist. Ich beschließe, daß ich die Dielen und diese Waschstelle auf jeden Fall so lasse. Das hat irgendwie etwas. Doch so langsam füllt sich der Gang mit Menschen und ich muß feststellen, daß dies gar nicht mein Badezimmer ist, sondern ein Gemeinschaftsbad. Die Gänge füllen sich immer mehr und im Gewimmel finde ich nicht mehr den richtigen Gang zu meiner Wohnungstür. Überhaupt fällt mir auf, daß von einem Hauptgang unzählige Gänge rechtwinklig abgehen, dazwischen nicht mehr Raum als für einen Spind. Während ich den richtigen Gang suche, stelle ich fest, daß die Küche ebenfalls ausgelagert ist in viele kleine Kochabteile. Allerdings sind die Gänge dazwischen so eng, daß ich den kochenden Topf von jemanden vom Herd reiße. Das gefällt mir gar nicht. Gemeinschaftsbad, ausgelagerte enge Kochabteile und eine Wohnung, die anscheinend gerade so groß wie ein Schrank ist? Vielleicht hätte ich es mir doch vorher mal anschauen sollen. Die Menschen strömen eine breite Treppe hinauf und ich erfahre, daß es irgendwo besondere Eintrittskarten zu erwerben gibt, und sich alle dort anstellen wollen. So bemerke ich, daß hier anscheinend das Shoppen und das Wohnen miteinander verbunden wird. Im Haupttreppengang gehen auch immer wieder Treppen und Gänge zu besonderen Kaufabteilungen ab. Ich betrete diese aber nicht, da ich ja eigentlich den Gang zu meiner Wohnung suche. Das Center erweist sich als ein regelrechtes Labyrinth und irgendwann schreie ich entnervt in die Halle hinein: "So eine verdammte Scheiße!" Einige Leute bitten mich mit hochgezogener Augenbraue, hier nicht herumzuschreien und legen ihren Finger an den Mund. Doch je mehr das tun, um so mehr habe ich den Eindruck, daß dies rein ironisch gemeint ist, weil hier alle so still umherströmen und sich anscheinend niemand traut, laut zu werden, so daß einige eigentlich froh sind, wenn es mal jemand wird. Ich gelange erneut in den Gang mit dem Badezimmer, ein Herr kommt mir entgegen und stellt sich als Herr Geholer(?), der mir das Wohncenter zeigen und vorstellen will. Er führt mich zuerst durch einen Flur in den Garten. Durch die Fenster sehe ich auf einem Dach ein sehr großes Entennest. Ich zeige darauf und Herr Geholer meint, das hätte er noch gar nicht gesehen. Dafür zeigt er mir ein paar Meter entfernt ein Nest mit Pelikanen. Draußen im Garten gibt es eine Hauskoppel mit grasenden Bisons. Und es befinden sich dort zwei kleine Gartenschuppen, die wohl auch für den Gemeinschaftsgebrauch sind.

In der nächsten Traumsequenz erwache ich in meinem Bett und merke, daß es regnet. Im ersten Moment wundere ich mich, daß ich nass werde, denn schließlich liege ich in meinem Bett, doch dann fällt mir ein, daß ich ja als Frischluftfan mein Bett aus dem Fenster im sechsten oder siebenten Stock geschoben habe, die Kopfseite auf dem Fensterbrett stehend und die Längsseite mit einem Fuß ebenfalls irgendwo befestigt. Ein Bettfuß schwebt frei in der Luft. Das ist nun doof, daß ich nicht daran gedacht habe, daß es regnen könnte, aber es empfiehlt sich nicht, jetzt panisch zu werden, denn nur allzu leicht könnte ich mehrere Stockwerke tief fallen, was tödlich endet. Auch versehentlich aus dem Bett zu fallen empfiehlt sich hier nicht. Deshalb bleibe ich lieber paralysiert liegen, bewege mich möglichst nicht, überlege, wie ich zurück in die Wohnung krabble und frage mich darüber hinaus, wieso um alles in der Welt ich solche halsbrecherischen Aktionen mache. Eine Wohnung mit Balkon hätte es auch getan.