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Donnerstag, 20. April 2017

Ich hab es getan.

Ich bin ein Held. Ein Held mit Schiß in der Hose. Ich hab es geschafft, tatsächlich in der Klinik anzurufen und mir endlich den ersten OP-Termin zur Fettabsaugung und Narbenkorrektur der Brust geben zu lassen. Als ich heute morgen zwei BHs anprobierte, hab ich einfach zum Telefon gegriffen und vorher nicht mehr lange nachgedacht. Da mir gerade nicht viel nach Tanzen zumute ist, bleibt auch nicht viel, womit ich mich sonst noch ablenken könnte. Den ersten Termin mußte ich allerdings gleich wieder absagen, da ich niemanden fand, der mich von der ambulanten OP abholt. Und ohne jemanden, der mich abholt, lassen sie einen nicht gehen, weil man auf keinen Fall alleine nach Hause fahren darf. Also ist der Termin jetzt eine Woche später Ende Mai. Ich verstehe eigentlich gar nicht, warum ich so viel Angst vor diesen Eingriffen habe. Vermutlich ist es nur die Traumatisierung durch die unfreiwilligen OPs. Im Fernsehen sehe ich manchmal C-Promis, die erzählen, sie hätten über 60 Schönheits-OPs hinter sich und zu den Chirurgen gehen wie zum Friseur. Dann denke ich mir, wenn die das können, sollte ich so ein paar OPs auch noch überstehen. Aber selbst vor einem Dämmerschlaf habe ich jetzt Bammel, was aber auch kein Wunder ist seit meinem letzten Erlebnis. Mir wurde der Port eingesetzt, ich wache mitten drin auf und irgendein Asiate als Chirurg guckt verdutzt und sagt: "Ohhh, hallo. Ich bin Doktor Min Wing Ling und setze gerade Ihren Port ein." Das hat mich aber dann schon gar nicht mehr interessiert, weil ich wie am Spieß geschrien habe. Manchmal sieht man ja in Filmen diese Helden, denen ohne Betäubung mitten in der Wildnis eine Kugel aus der Schulter geholt wird. Genauso habe ich mich gefühlt, aber die kriegen dann wenigstens immer noch was zum draufbeißen. Vollnarkose ist natürlich auch nicht besser und die Chance ist größer, nicht wieder aufzuwachen. Am liebsten wäre mir ja eine örtliche Betäubung, denn da merke ich sofort, wenn es anfängt weh zu tun und es kann nachgespritzt werden, aber diese Eingriffe werden nicht mit örtlicher Betäubung gemacht, auch nicht die Narbenkorrektur. Und wenn ich mir Gedanken wegen meines Bauches mache, weil ich fürchte, daß ich da dann auch Narben oder Löcher habe, dann denke ich mir, ob ich da jetzt die Speckrollen habe oder Narben - ist doch eigentlich gehupft wie gesprungen. Das Risiko muß ich jetzt eingehen.