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Donnerstag, 14. Dezember 2017

Katzenbilder

Es begab sich, daß ich nach Katzenbildern suchte und sogar drei davon fand. Ich dachte eigentlich, von meiner Katze gäbe es nur noch eines, allerhöchstens zwei, aber wie man sieht sind alle drei Fotos Serienbilder derselben Situation. Und wie man sieht, sieht man kein Gesicht von ihr, weil sie nämlich beim Grasen so mit dem Grasen beschäftigt war, daß sie nichts anderes interessierte und es ausschließlich im Gras steckte. Im Hintergrund als Deko eine waschechte DDR-Rennpappe.
Mir ist ebenfalls der Tag wieder eingefallen, als sie einmal ausbüxte. Da sie kaum von der Wiese wegzukriegen war, ließ ich, wenn sie graste, die Leine manchmal einfach los, weil sie sich eh nur noch wie ein Wiederkäuer bewegte. Einmal jedoch bewegte sie sich schneller auf das Gebüsch zu und als ich hinterher wollte, um die Leine zu greifen, machte sie sich ganz aus dem Staub und kroch unter einem Zaun durch, worauf ich sie aus den Augen verlor. Nach einigem Warten und Rufen ging ich dann einfach ohne sie nach Hause, in der Annahme, daß sie, so wie meine anderen Hofkatzen vorher ja auch, von alleine wieder ankäme, wenn sie Hunger hätte und dann vor der Wohnungstüre sitzt und mauzt. Der Nachmittag verging, der Abend verging, es wurde Nacht und noch immer nichts von ihr zu hören und zu sehen.
Schließlich schon im Dunkeln, so kurz vor Mitternacht, ging meine Mutter noch einmal in den Wäschegarten, um nach ihr zu suchen. Doch suchen mußte sie gar nicht, denn gleich neben der Eingangstür funkelten sie zwei Augen an und mauzten. Da hat sie tatsächlich neben der geschlossenen Zauntüre gehockt und gewartet, auf was auch immer, statt einfach unter der Türe durchzukriechen, so wie sonst umgekehrt stets, wenn sie nicht abwarten konnte, in den Garten zu kommen, und nach Hause zu laufen. Vielleicht hat sie sich aber auch nicht nach Hause getraut, weil sie dachte ICH wäre ihr abhanden gekommen. Das war original meine Katze - wenn sie sich sicher fühlte, war sie der große, schreckliche Tiger und wurde schnell übermütig, aber sofort wieder das ängstliche und schreckhafte Kätzchen, wenn niemand mehr da gewesen ist, bei dem sie sich unter der Jacke verkriechen hätte können. Ängstigende Situationen wurden konsequent ausgesessen, am liebster hinter dem Ofen oder in einem anderen dunklen Versteck. Wahrscheinlich ist es nicht verblüffend, wie sehr sie mir damit ähnelte. Ich glaube, sowas ist kein Zufall. Und jede Katze ist genauso anders, wie jeder Mensch anders ist. Alles eigene Persönlichkeiten.

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