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Freitag, 25. Mai 2018

Bergfest mit Frechheit

Der Mond in der letzten Nacht war zwar nur ein dünner Strich, aber richtig grell. Ich hatte nur einen kleinen Spalt der Balkontür und Gardine offen, wachte mitten in der Nacht auf, schaute in die Richtung des Spaltes, durch welchen genau der Mond hindurchlukte und mußte geblendet die Augen schließen, wobei ich mich fragte, was das für ein Scheinwerfer da draußen ist, der mir genau ins Gesicht leuchtet. Damit war ich dann erstmal längere Zeit wach. Als ich wieder einschlief, träumte ich mehrere Male hintereinander eine sehr seltsame Choreografie, die genauer gesagt eher ein Bühnenstück war und weniger getanzt wurde, wobei allerdings die ganze Zeit eine sehr schnelle Musik spielte, zu der wir im Zumba-Training tanzen. Die Choreografie war so skurril, daß ich mir nur einen kleinen Teil davon merkte und den Rest wohl verdrängt habe. Die eine Hauptperson, ein Mann im Matrosenanzug, stieg in einen sehr alten Backofen, so wie ihn unsere Urgroßmütter benutzten, mit diesen vielen kleinen Klappen, um sich dort zu verstecken. Irgendwann fiel der Ofen um und der Mann wurde wieder sichtbar, weil die Rückwand so ausgeschnitten war, daß er nicht mit dem Ofen fiel, sondern quasi wie aus einer Überraschungstorte erschien. Die zweite Hauptperson, eine Frau, tritt auf, und es beginnt so eine Art Nähe und Dis -Tanz. Es kam auch noch ein Sarg vor, sowie ein sehr ätherischer Skorpion, welcher zwar die Form eines Skorpions hatte, aber dessen ganzer Körper aus leuchtenden, zarten Libellenflügeln zu bestehen schien.

Da es ja in den nächsten Wochen noch heißer als heute werden soll und es vormittags mit der Hitze ging, verlegte ich mich gleich am Vormittag mit vollem Elan darauf, das Bad zu putzen, damit das schon mal erledigt ist und vor dem Urlaub bei Affenhitze nicht mehr so viel zu machen ist. Deshalb putzte ich auch etwas gründlicher als sonst und konnte feststellen, daß man mit Kalkradierern super kleine Kalkränder von der Badewanne wegbekommt, die normalen Reinigern trotzen. Nach dem Putzen war ich fix und fertig, weshalb ich beschloß, daß Tanzen nicht mehr in Frage kommt und ich lieber chillig einen kleinen Brunch nehme und eine Folge des Tatortreinigers anschaue. Zwischendurch machte ich noch einige andere Sachen, hatte Brot und Butter aber schon auf den Tisch gelegt. Als ich mich zu Tisch setzen wollte, stand ich davor, schaute auf das Brot und die Butter und dachte: Also eigentlich habe ich gar keinen Hunger! Und mein zweiter Gedanke war: Und eigentlich hätte ich jetzt Lust zu tanzen. Warum soll ich etwas essen, wenn ich gar keinen Hunger habe, aber nicht tanzen, nur weil ich schon geputzt habe, aber mich davon inzwischen erholt habe? Also schmiß ich alle Pläne wieder um; manchmal weiß ich eben nicht, was ich will.

Beim Tanzen allerdings hatte ich schon beim ersten, eher langsamen Lied Probleme mit der Atmung, so daß es erstmal nicht so wirklich viel Spaß gemacht hat, aber ich machte trotzdem weiter, wenn auch mit mehr unangestrengten Liedern. Und dann zeigte die Waage die 65,0 Kilo an, yeah. Es scheint, als ob es für die Fettverbrennung sogar förderlich ist, wenn man sich bei Hitze bewegt, selbst wenn es nur langsam und unangestrengt ist. Vielleicht ist die Anstrengung durch die Umgebungstemperatur und die Mehrleistung des Herzens so potenziert, daß es gar nicht nötig ist, auf höhere Intensitäten zu gehen. Als ich gestern Termin bei der Psychoonk hatte und dafür die Sommerhose vom letzten Jahr hervorholte, rutschte mir diese fast über den Hintern. Und da dachte ich schon so - sooo locker hat sie aber im letzten Jahr noch nicht gesessen.

Zur Feier des Tages wollte ich meine erste reife Erdbeere ernten und mußte feststellen, daß ein paar kleine Racker schneller waren und sich bereits daran gütlich getan hatten. Immerhin haben sie mir noch etwas übrig gelassen. Die denken wahrscheinlich auch, daß ich die Erdbeeren extra für sie in meiner Vogelpension anbaue. Aber so weit geht meine Vogelliebe dann doch nicht.

Rutschende Hose

Angepickte Erdbeere