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Montag, 6. März 2017

Bademanteltag

Tja, man sollte nicht anfangen, Schränke aufzuräumen, bevor man sich angekleidet hat, denn dann findet man sich abends immer noch im Bademantel wieder und hat nicht einmal gefrühstückt außer eine Tüte Gummibärchen. Aber immerhin sind ein paar Schränke ausgemistet und geordnet. Dafür mußte ich das Frikassee am Abend mit Reis essen, weil ich eigentlich Kartoffeln hätte kaufen müssen. Beim Ausräumen fand ich auch gleich die Weihnachtsgeschenke für dieses Jahr, die bis dahin noch nicht wußten, daß sie Weihnachtsgeschenke sind. Die Ostergeschenke hab ich ebenfalls schon halbwegs zusammen. Außerdem grub ich zwei Zumbahanteln aus, die ich noch nie benutzt habe, weil sie mir zu lang sind und das Rasseln nervt. Wenn ich mit Gewichten tanze, dann lieber mit Manschetten. Jetzt überlege ich, ob ich sie gleich wegwerfen soll oder vielleicht im Verein noch Abnehmer für geschenkte Zumbahanteln finde. Ich hab da allerdings Zweifel, denn wenn ich anderen erzähle, daß ich zuhause tanze, gucken die mich meist mit großen Augen an.

Gestern sah ich mir vier Stunden Tanzvideos an und tanzte vier Stunden. Das mit den vier Stunden Videos schauen war so eigentlich nicht vorgesehen, aber irgendwie bin ich gestern wieder auf eine Youtube-Goldader gestoßen und dann ergibt eines das andere. Dennoch sollte ich erstmal aufhören, Videos zu sammeln, denn je mehr es werden, um so mehr werde ich wieder mit Entscheidungen konfrontiert. Aus diesem Grund tanzte ich schließlich gar nicht zu Videos, sondern dachte mir eine eigene Choreo zu "Turn down for what" aus, in die ich sogar etwas Bodenakrobatik einbaute. Ok, Akrobatik ist übertrieben, sondern einarmige Liegestütze, wie ich sie aus meinem alten Kurs kenne, allerdings nicht mit "reinkrabbeln", sondern mit rein- und wieder rausspringen. Normalerweise ist mir sowas zu anstrengend, deshalb weiß ich nicht, warum ich gestern plötzlich Lust darauf hatte. Vielleicht hatte ich gestern zuviel Energie. Wenn man das zehnmal getanzt hat, weiß man, was man getan hat. Und ich spüre es heute noch in den Schultern. Besonders elegant sieht es bei mir allerdings nicht aus.

Samstag, 4. März 2017

Geheime Botschaften und subliminale Beeinflussung

Hab gerade einen Registrierungsschlüssel eingegeben:

tipp tipp tipp....E367BED79....tipp tipp tipp

Warum bin ich nur auf einmal so müde?

Donnerstag, 2. März 2017

Hip Hop und Yoga als Symptome der Midlifecrisis

Das Wetter heute ist so ungemütlich, daß man den berühmten Hund nicht vor die Tür jagen möchte. Leider mußte ich mich aber selbst mehrere Male vor die Tür jagen, weil ich Einkäufe und Erledigungen so lange aufgeschoben hatte, daß es jetzt dringend notwendig war. Trotzdem merkt man, daß vor der Tür der Frühling lauert. Die Vögel sind anscheinend bereits beim Frühjahrsputz und haben mir Eierschalen auf den Balkonboden geworfen. Die Tauben interessieren sich ebenfalls schon wieder für meinen Balkon und führen Besichtigungen durch. Eine Taube habe ich in dem Topf erwischt, in welchem sie im letzten Jahr ihr Nest hatten. Ganz anders als sonst bin ich hingegen noch gar nicht bereit für Frühling. Dank der hochdosierten Einnahme von Vitamin D hatte ich in diesem Winter überhaupt keine Probleme mit Winterdepressionen oder ähnlichem. Wenn ich an die letzten Jahre denke, da fühlte sich jeder Winter immer noch schlimmer an als der vorherige, man schleppte sich so durch die Monate, flehte die Sonne herbei und bekam regelmäßig im Januar oder Februar Zahnprobleme. Diesmal nichts von alledem und ich bilde mir sogar ein, daß einige oberflächliche angefressene Stellen an den Zähnen, die von den Zahnärzten ignoriert werden, wieder zuwachsen. Ich habe pro Tag ungefähr 10.000 I.E. Vitamin D zu mir genommen und so viel auch nur deshalb, weil im letzten Frühjahr der Vitamin-D-Spiegel kaum noch nachweisbar war und ich sogar über den Sommer mit zusätzlicher geringer Vitamin-D-Einnahme im Oktober nur einen Spiegel von 32 hatte. Diese Dosis scheint mir spürbar zu bekommen. Ich nehme allerdings ebenfalls viel Magnesium dazu und etwas K2 und Bor.

Deshalb dürfte der Winter ruhig wegen mir noch etwas andauern. Es ärgert mich direkt ein wenig, wenn es später dunkel wird und es sich deshalb erst später lohnt, Kerzen anzuzünden. Ich habe mich so daran gewöhnt bei Kerzenschein auf dem Sofa zu sitzen, zu stricken oder zu kritzeln und mir alte Emma Peel-Folgen anzuschauen. Manchmal gehe ich auch unter meine Reptilienwüstensonnenlampe, aber das brauche ich nicht mehr oft.

Überhaupt sind meine momentanen Interessengebiete, bzw. deren Zusammenstellung sehr speziell. Stricken, kochen, backen, uralte Serien und äh....Hip Hop tanzen. Mit Stricken, Kochen, Backen und Schirm, Charme und Melone bediene ich anscheinend meine innere Omi, aber mit Hip Hop? Manchmal fürchte ich ja, daß ich mich in meinem Alter ziemlich lächerlich mit dieser Hip Hop-Begeisterung und den entsprechenden Versuchen mache. Warum gerade Hip Hop und nicht Salsa? Ist das tatsächlich so ein Midlifecrisisding und es gefällt mir nur, weil es jugendlich wirkt? Ich erinnere mich gerade an einen Film, der von einer Seniorensinggruppe handelte, die moderne Songs aufführte und ab und an legten sie auch mal einen Robotertanz aufs Parkett. Ich finde ja, so ein Robotertanz ist geradezu prädestiniert für das Alter, weil man sich nicht erst mühsam steif machen muß, sondern es schon von alleine ist. Vielleicht ist es aber auch so, daß ich Hip Hop schon immer mochte, wenn auch nicht vorrangig als Musikgenre, sondern ich schaute mir stets gerne Musikvideos oder Shows mit tollen Backgroundtänzern an. Und vielleicht wage ich ja dank Zumba erst jetzt daran zu denken, selbst ein paar dieser Moves zu tanzen. Als ich jung und in Saft und Kraft war, gab es noch kein Zumba. Ich mußte mich damals noch in der Disco auspowern und alle Schritte alleine tanzen. Und alles begann mit EMF und KLF, aber eigentlich EMF "Unbelievable". Das ist zwar kein Lied, das ich mir besonders gerne anhöre, aber wenn es richtig laut in der Disco gespielt wurde, bin ich beim Tanzen abgegangen wie ein Zäpfchen. Später kamen außerdem East 17 dazu. Dort erlebte ich auch meine fünf Sekunden Ruhm, nämlich als ich wieder einmal abging und in einem eigenen kleinen Sprungschritt vor mich hin tanzte. Etwas neben mir standen einige Typen herum und einer meinte zu den anderen: "Die kann ja tanzen!" Davon zehre ich heute noch, ehrlich. Gerade auch wenn ich das Gefühl habe, mich eher lächerlich zu machen. Aber mein Gott, eigentlich fängt das Leben ja erst an so richtig Spaß zu machen, wenn man sich gepflegt lächerlich machen kann. Schließlich haben die Männer, die ihre Familie verlassen, sich eine zwanzig Jahre jüngere Geliebte suchen und plötzlich Fallschirmspringen wollen, auch ihren Spaß. Wobei dieser Artikel hier genau Hip Hop hören und Yoga lernen ebenfalls als typische Symptome einer Midlifecrisis bei Männern bezeichnet, grmpf. Ich bin bloß froh, daß sie nicht noch Stricken genannt haben.

Montag, 27. Februar 2017

Die schönsten Choreos

sind doch die, die perfekt entspannt sind und trotzdem richtig cool aussehen, so wie diese hier:



Die kann man auch gut so nebenbei beim Kochen tanzen.

Sonntag, 26. Februar 2017

Ende, aus und aus die Maus

Nicht nur, daß ich in diesem Blog nur noch für Liebhaber und mich selbst schreibe, ab 1. März wird nun außerdem Ampya abgeschaltet. Da hat Dieter Bohlen wohl nicht genug gesponsort. Ich weiß nicht, ob es einen ähnlich frei konfigurierbaren Musikkanal, den man sogar über den Fernseher streamen kann, bei einem anderen Anbieter gibt. Mir ist jedenfalls keiner bekannt. Und Musikfernsehen oder Kanäle, bei denen ich Musik nicht wegdrücken kann oder die ich nur über Computer empfangen kann, mag ich nicht. Das ist genau das, was ich am Internet hasse. Diese Unzuverlässigkeit, wenn man denn wirklich mal etwas gefunden hat, das gut ist und gefällt.

Meine Onkologin schmeisst ebenfalls ihren Job hin. Sie will vielleicht noch mal studieren oder nach Nepal gehen, hat sie gesagt. Da wir uns über Yoga unterhalten hatten, meinte sie, ich könnte ja auch nach Indien gehen. Aber nur, weil ich Yoga für die Körperfitness und die Selbsterkenntnis nützlich finde, muß ich deshalb nicht in einen Ashram pilgern. Ich habe überhaupt keinen Bedarf an Gurus und Dogmen und ich glaube auch nicht, daß es mich weiterbringt, mich von einem Iyengar anschreien zu lassen, der von sich behauptet, der freieste Mensch der Welt zu sein. Ich habe da so meine Zweifel, denn ob er wirklich frei ist, wird sich erst herausstellen, wenn er niemanden mehr zum Anschreien hat. Und überhaupt definiere ich Freiheit eher so, daß man zwar seine Gefühle kennt und sie ausdrücken kann, aber eben ohne übergriffig zu werden, Erwartungen zu haben oder ihnen sonstwie sklavisch zu folgen. Doch wie ich gerade sehe, ist er sowieso in 2014 verstorben.
Meine Onkologin sagt, daß sie zwar in ihrem Leben viele Patienten hatte, aber daß sie mich garantiert nie vergessen wird. Da habe ich anscheinend einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wahrscheinlich durch meine Resistenz ärztlichen Leitlinien gegenüber, welche sie bis kurz vor einen Herzinfarkt gebracht hat, wie sie behauptet. Aber wenigstens ist sie jemand, der mir meinen eigenen Kopf gelassen und nicht übel genommen hat. Es gibt ja da auch andere Typen von Ärzten.

Und so langsam reicht es dann mal mit den Verlusten. Gestern abend fiel mir auf, daß ich am Schienbein eine Blase habe und ich habe wirklich null Ideen, wie man es hinkriegt am Schienbein eine Blase zu bekommen, außer man rutscht die ganze Zeit auf ihnen, statt die Füße zu benutzen. Das habe ich allerdings nicht getan, auch nicht beim Yoga, zumindest kann ich mich nicht erinnern. Und hingefallen bin ich ebenfalls nicht, obwohl ich vorgestern beim Zumba Eiskunstlaufen hätte machen können. Ich hatte mir extra meine neuen Tanzschuhe mit Schleifpapier aufgerauht, weil das bei den alten Schuhen gut funktioniert hat, aber diese schienen damit tatsächlich noch glatter zu werden. Ich verstehe gar nicht, wie das bei Sohlen so unterschiedlich sein kann. Bei der Salsa, bei der wir von vorne bis hinten durch die Turnhalle "traveln", ist das ja mal ganz lustig, weil man dann schön dabei schlittern kann, aber ansonsten total nervig. Jetzt muß ich wieder eine andere Lösung finden, damit ich mit den Schuhen nicht mehr so rutsche. Für 19 Euro freue ich mich immer noch über das Schnäppchen, denn inzwischen kosten sie bei Amazon wieder knapp 60 Euro, aber daß sie sich nicht so rutschfest machen lassen wie die anderen ist echt schade.

Sonntag, 19. Februar 2017

Erfolgreiche Umkonditionierung

Prinzipiell fasse ich keine Neujahrsvorsätze, aber im Januar begann ich mit einer Umkonditionierung meines mitternächtlichen Heißhungers auf kalte Würstchen. Wenn mich der Heißhunger überfiel, aß ich stattdessen Spreewälder Gürkchen. Und siehe da, wenn jetzt Mitternacht heranrückt, bekomme ich - na? - Heißhunger auf Spreewälder Gürkchen. Hat geklappt. Die machen sich vor dem Schlafengehen viel besser und das Gurkenwasser läßt sich noch prima für Saure Eier verwenden. Als Kind aß ich Saure Eier sehr gerne, doch irgendwie habe ich dieses Gericht in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt. Nun gibt es wieder viel Saure Eier bei mir zu Hause, nämlich immer dann, wenn ein Gurkenglas leer ist.

Samstag, 18. Februar 2017

Wolle, Tanzschuhe und das Älterwerden

Nun hab ich es doch getan und mir Wolle (natürlich zuzüglich Stricknadeln) gekauft. Und die Wolle ist so schön, so richtig zum Verlieben - petrolblau metallic, bzw. graublau schimmernd und schmuseweich - , daß es wirklich ein Verbrechen wäre, daraus nicht etwas Schönes zu fabrizieren. Aber ich kaufte mir auch neue Tanzschuhe - echtes Wildleder mit Luftlöchern sehr stark heruntergesetzt für knapp 19 Euro bei Amazon. Inzwischen sind sie schon wieder teurer. Ich hatte sie gestern das erste Mal an und sie tanzten sich super. Auch scheine ich damit nicht dieses Trocknungsproblem wie bei den Baumwolltextilschuhen zu haben. Diese Vielzahl an Synthetikschuhen auf dem Markt, die es als Sneaker und Sportschuhe gibt, kann ich beim Tanzen überhaupt nicht tragen. Ich schwitze auch ohne Fußsauna genug. Und wenn ich sehe, was für Preise manchmal sogar für solche Synthetikschuhe genommen werden, besonders natürlich wenn es Markenschuhe sind, frage ich mich, wer sowas kauft. Für Leder bezahle ich viel, wenn es denn sein muß, aber für Synthetik bestimmt nicht. Und wie man sieht, kann man auch unter Lederschuhen Schnäppchen finden.

Gestern ließ ich die Yogaübungen vor dem Zumba weg und gleich ging es wieder besser. Vor dem Zumba noch Yoga zu üben, ist anscheinend keine gute Idee. Dafür bin ich dann aber beim Tanzen im Rücken unbeweglicher, weil ich ja erst meine morschen Knochen warm machen muß. Überhaupt ist Älterwerden echt doof. Mir hat mal jemand gesagt, daß ich immer mädchenhaft aussehen werde, weil ich so ein mädchenhafter Typ bin, der auch im Alter jung wirkt, aber das bedeutet nicht, daß sich auch die Knochen so anfühlen. Gestern stieß ich zufällig bei Arte auf eine kurze Doku über einen Streetart/Graffiti-Kurs für Senioren. Die Senioren waren mit Eifer dabei, ihre Tags zu entwerfen und eine Neunzigjährige erzählte, sie habe Arthritis in den Fingern, aber es ginge trotzdem irgendwie mit den Sprühdosen. Eine andere Seniorin hatte das illegale Sprühen sogar zu ihrem Hobby gemacht und ich dachte so bei mir - Graffiti für Senioren schön und gut, aber wenn man dann vor der Polizei weglaufen muß, wird es haarig. Doch kurz darauf berichtete sie, sie sei tatsächlich einmal von der Polizei ertappt worden und habe einfach ganz seelenruhig ihre Sprühdosen in die Tasche gepackt. Die Polizisten haben sie angeglotzt nach dem Motto "Aber das kann doch gar nicht sein." und sind weitergegangen. Wahrscheinlich ist das dieser berühmte Jagdschein, den man im Alter bekommt. Es ist ja nicht unbedingt immer von Nachteil, wenn einem nichts mehr zugetraut wird. Trotzdem ist es irgendwie ungerecht, daß man, wenn man schon auf das Ende des Countdowns zuläuft und hibbeliger wird, weil weniger Zeit bleibt (ein Gefühl, das ich auch bereits kenne), für alles noch mehr Zeit braucht, weil man immer langsamer wird, während man in der Jugend körperlich eigentlich noch in Höchstform ist, bzw. sein sollte, aber gerne seine Zeit mit vollen Händen verschwendet und "abhängt". Das ist allerdings heute auch nicht mehr so wie früher. Ich sehe immer mehr junge Leute, zum Beispiel Paketboten, die schnaufen wenn sie die vier Treppen zu mir heraufsteigen müssen, daß ich Angst habe, sie brechen vor meiner Tür zusammen. Manche Leute versuchen es erst gar nicht, zu mir hoch zu kommen. Das hat durchaus Vorteile und wirkt wie eine Art natürlicher Selektion. Oben kommen nicht so viele an wie unten. Jedenfalls läßt die Geduld in gewisser Hinsicht nach, aber in anderer Hinsicht nimmt sie wiederum zu. Nämlich wenn es darum geht, dem Gerede der anderen, besonders der Jüngeren, die gerne mit Weisheiten um sich werfen, nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu schenken und sie einfach reden zu lassen. Schließlich weiß man ja, daß man selbst einmal genauso gewesen ist. Die Prioritäten ändern sich einfach.

Was das Gerede der Männer betrifft, wird der Geduldsfaden sowieso regelmäßig strapaziert. Als ich gestern unserem "Quotenmann" im Verein erzählte, daß ich gerade nicht so gut drauf bin beim Tanzen, meinte er so: "Na vielleicht hast du dich nicht genug angestrengt." Also meine Erfahrung ist ja eher die, je mehr ich mich anstrenge, um so weniger läuft es, aber ich sag da nichts dazu. Und am Mittwoch erst. Da fragt uns die Zumbiene, ob wir noch eine Runde rennen können und er ruft: "Ja, sogar zwei Runden." Dann kam so ein Lied, wo wir tatsächlich dauernd auf der Stelle gerannt sind, ätzend. Wenn ich Joggen will, dann gehe ich in den Park und nicht zum Zumba. Und ich hasse Joggen. Hinterher hab ich scherzhaft zu ihm gesagt, er muß jetzt eine Runde extra rennen, aber das hat er natürlich nicht gemacht. Männer immer!

Dienstag, 14. Februar 2017

Auszeit, Rätsel-Malyoga und diverse Entscheidungsschwächen

Irgendwie fühle ich mich gerade gestresst, aber fragt mich nicht wovon. Anscheinend von meinen ausufernden Hobbies. Ich war zwei Wochen nicht mehr beim Zumba und hatte auch zum Bloggen keine Lust. Mehr oder weniger bin ich seit Anfang des Jahres doch zweimal in der Woche zum Training gegangen, was ich eigentlich gar nicht wollte. Meine Entscheidungsschwäche bringt mich nochmal ins Grab. Ich kann mich einfach nicht zwischen Mittwoch und Freitag entscheiden und wenn ich mir denke, ich kann einfach mal mittwochs und mal freitags gehen, fürchte ich wieder, mich für den falschen Tag zu entscheiden, da man ja leider vorher nie weiß, was gerade dran ist. Wenn man vorher das Programm erfahren könnte, wäre es leichter, weil ich dann sehen würde, worauf ich mehr Bock habe. Wobei es, wenn ich gut drauf bin, alles kein Problem ist - Mittwoch tanzen, Freitag tanzen und zwischendurch tanzen. Doch danach hänge ich früher oder später total in den Seilen.

Und es ist ja nicht nur das Tanzen an sich, sondern auch noch die "Wartungsarbeiten" dazu. Einmal in der Woche müssen die Sohlen der Tanzschuhe aufgerauht werden, sonst werden sie wieder zu glatt, und nach dem Zumba müssen die Schuhe ausgepackt und an der Heizung getrocknet werden, weil das Textil in der Plastiktüte sonst anfängt, von der Feuchtigkeit zu müffeln. Ich habe mir jetzt extra so ein Paar elektrische Schuhtrockner besorgt, damit die Schuhe nicht mehr ständig auf der Heizung herumstehen. Und die Klamotten, die alle zu waschen sind! Das Waschen an sich erledigt natürlich die Waschmaschine, aber da ich keinen riesigen Wäschekorb habe, hängen die Sachen im Badezimmer an Haken, die zwar zahlreich vorhanden sind, aber trotzdem bald so voll werden, daß alles auf den Boden fällt. Meistens dann beim Duschen, wenn ich keinen Haken mehr finde.
Meine Entscheidungsschwäche zieht außerdem nach sich, daß ich zweimal am Tag tüchtig essen muß, damit meine Fettzellen bei Laune bleiben und nicht abwandern. Und wegen des ausgiebigen Essens fehlt mir wiederum irgendwie die Zeit für andere Dinge. Vielleicht wäre es ja tatsächlich die bessere Alternative für mich, nur dann zu gehen, wenn ich gut drauf bin und alles mitzunehmen, aber danach wieder eine Auszeit zu machen. Das Problem dabei ist nur, daß man es leider doch schnell an der Kondition merkt und wenn ich diese dauernd von neuem aufbauen muß, nervt mich das ebenfalls. Komischerweise merkt man es beim Yoga überhaupt nicht, wenn ich mal länger Pause mache. Bei der Beweglichkeit gibt es dann keine Einschränkungen, höchstens bei der Kraft ein klein wenig. Dazu müßte ich wahrscheinlich schon mindestens ein halbes Jahr oder länger Pause machen.

Nun konnte ich mal testen, wie es so ist, zwei Wochen ohne Sport, für den Fall, daß ich mich doch endlich mal entscheide, mir einen Termin in der Klinik geben zu lassen. Allerdings hatte ich schon zwischendurch erneut Lust, nach Videos zu tanzen und tat es auch. Für den Fall, daß ich die Eingriffe vornehmen lasse, frage ich mich, ob es dann meinen Fettzellen tatsächlich schaden würde, wenn ich zum Beispiel täglich zehn Minuten nach einem Video tanze und wieder aufhöre, bevor ich ins Schwitzen komme.

Am letzten Freitag war ich beim Zumba, hätte es mir aber eigentlich sparen können, weil ich immer noch nicht wirklich gut drauf bin. Daß ich das auch beim Tanzen bemerkte, lag aber vermutlich mehr daran, daß ich vor dem Training mein vollständiges Yogaprogramm durchgeübt hatte und mich noch zusätzlich warm machte, indem ich erst fünf Treppen runterstieg um den Müll wegzuschaffen, dann zur Bushaltestelle lief, wo mir auffiel, daß ich meine Karte nicht dabei hatte, zurücksprintete, vier Treppen hoch, wieder vier Treppen runter und erneut zur Bushaltestelle. Jetzt war ich warm und hatte dafür beim Zumba bei dem ganzen Hin- und Hergelaufe, welches freitags besonders ausgeprägt ist, richtig Watte in den Beinen. Doch wirklich gar nichts mehr ging beim Can-Can-Tanzen. Das eine Bein habe ich noch so halbwegs hoch bekommen, aber das Standbein war echt übel. Man hüpft ja damit immer so ein bißchen mit und ich bin damit vor Schwäche einfach nicht mehr hoch auf die Zehenspitzen gekommen. Und dabei fiel mir erst so wirklich bewußt auf, wieviel von dem Standbein abhängt. Denn wenn man damit nicht mitmachen kann, fehlt im Grunde völlig der Schwung bei der Sache. Daß das Standbein ziemlich stark beansprucht wird, hatte ich jedoch bereits beim ersten Mal zu spüren bekommen, weil ich danach eine Woche lang Muskelkater unten im Schienbein hatte. Und normalerweise kriege ich von Zumba nie Muskelkater. Zu allem Überfluß standen außerdem schon zwanzig Minuten vor Ende die Karatekas vom Karatetraining vor der Tür und glotzten durch die Glasscheibe herein, weil die Anfangszeiten umverlegt worden waren.

Weiterhin betrieb ich Malyoga, diesmal mit Motiven von Beate Brömse. Das sind die filigransten Motive, die ich kenne. Ich konnte sie wirklich nur mit einer Lupe bearbeiten und habe mehrere Wochen dafür gebraucht. Trotzdem fand ich es irgendwie reizvoll, daß man dabei auch rätseln mußte, denn in dem schwarz-weißen Linienwirrwarr ist es gar nicht so einfach, die Motive zu finden. Besser jedoch als Kreuzworträtsel.

Malyoga2

Dennoch kam mir irgendwann die Idee, daß ich es noch einmal mit Stricken versuchen könnte. Vor ungefähr mehr als zwanzig Jahren hatte ich beschlossen, daß Stricken nichts für mich ist und die vorhandene Wolle, mit der ich nichts nennenwertes angefangen hatte, weggeworfen. Allerdings dachte ich, ich hätte die Rundstricknadeln aufgehoben und suchte sie überall - ohne Erfolg. Bei Amazon sind die Dinger gar nicht so billig, wie ich gehofft hatte. Also versuchte ich erstmal an einem Paar Schaschlykspießen, ob ich noch Maschen zusammenbekomme. Außerdem stellte ich fest, daß man von Youtube auch beim Stricken nicht alleine gelassen wird, wenn man den Maschenanschlag vergessen haben sollte. Einigermaßen kam die Erinnerung wieder, trotzdem zögere ich, mir eine neue Ausrüstung zu besorgen und kann mich auch hier nicht entscheiden. Was, wenn ich mittendrin zum zweiten Mal feststelle, daß Stricken nichts für mich ist? Und warum soll ich mir überhaupt noch ein weiteres Hobby zulegen, wenn ich jetzt schon von meinen vorhandenen gestresst bin? Andererseits hat Stricken ebenfalls etwas Meditatives und Beruhigendes und man kann es gut zum Fernsehen betreiben, wenn im Internet wie meist tote Hose ist. Und statt einfach "nur" bunte Bildchen könnten dabei extralange passende Beinstulpen für mich herausspringen, die es in der gewünschten Länge nicht zu kaufen gibt. Also mehr Fliegen mit einer Klappe. Soll ich - soll ich nicht?

Während ich nur mit meinen Entscheidungsschwächen hadere und mich selbst stresse, hat für andere das Jahr schlechter angefangen. Meine Schwägerin mußte erst ihren Urlaub wegen einer Entzündung abbrechen und einige Tage im Krankenhaus bleiben, und danach ist ihr älterer Bruder ganz plötzlich verstorben. Er saß tot auf der Couch und das erst nach einem Monat Rentenbezug. Dies ist ein Schema, das ich total häufig schon im weiteren Umkreis und bei Kollegen beobachtet habe. Zwar stirbt nicht jeder gleich nach einem Monat, aber generell scheint zumindest das erste Jahr kritisch zu sein und mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate einherzugehen. Irgendwie schon fast unheimlich. Und tragisch, obwohl sich ihr Bruder selbst jetzt darüber ja nicht mehr ärgern kann. Und auch Al Jarreau ist nun vor ein paar Tagen von uns gegangen, hat aber sein Moonlighting hier gelassen.



(P.S.: Das kommt dabei raus, wenn man lange nicht bloggt - die Einträge werden unendlich lang. Sorry.)

Freitag, 27. Januar 2017

Mit der Kirche spielen

Mein Bett steht im Freien genau neben einer alten Kirche, die wohl die Kirche meines Vaters sein soll. Sie ist allerdings nicht sehr hoch und eher mit der Größe von ein bis zwei Stockwerken eine Miniaturausgabe. Die Mauern und schweren Glocken sind jedoch stark und mächtig. Statt zu schlafen klettere ich mit meiner grün geblümten Bettwäsche (aktuell schlafe ich eigentlich in einer rot gemusterten) an der Fassade herum und untersuche diese mit ihren vielen Erkern, Nischen und Statuen genauestens. Irgendwo finde ich zufällig den Hebel zu einem geheimen Mechanismus, der, als ich ihn unbeabsichtigt berühre, ein Glockenläuten auslöst. Erst höre ich nur den hohen Ton einer Glocke, dann den sehr viel tieferen Ton einer zweiten Glocke. Ich lasse die Herumspielerei sein und lege mich zurück ins Bett, denn ich fürchte, noch jemanden zu wecken. Doch was ist das? Meine Bettdecke hat sich im Zahnradgetriebe der Glocken verfangen und wird langsam hineingezogen. Ich klammere mich an der Bettdecke fest, doch weiß nicht, wie mir jetzt geschieht. Werde ich in das Getriebe hineingezogen? Geht das Glockenwerk kaputt? Ich versuche mit aller Kraft und beiden Armen die Bettdecke herauszuziehen, schließlich gibt es einen Ruck und ich sehe, daß nur noch ein Fetzen am Zahnradgetriebe hängt. Die Bettdecke muß zerrissen sein. Erstmal bin ich erleichtert, doch dann macht mir der Fetzen Sorgen. Er ist groß wie eine grün geblümte Flagge und wird jetzt außen wie an einer Windmühle immer im Kreis gedreht. Er fällt bestimmt bald meinem Vater oder einem anderen Pfarrer auf, wenn er so im Wind weht, sie kommen dahinter, daß ich an der Kirche herumgespielt habe und ich bekomme Ärger.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Hochzeitsreise und Zähne-Zombie-Horror

Mein frisch angetrauter Mann sagt mir, daß wir uns um 10:25 h zu einer großen Kreuzfahrt treffen. Ungefähr um 10:20 h fällt mir ein, daß ich noch für die Reise packen muß und beginne damit. Gefühlt ziehe ich jetzt die halbe Nacht Schubladen auf und versuche an Dinge zu denken, die ich unbedingt brauche. Reisenotizbuch zum Beispiel, sehr wichtig. Aber auch mein Make-up darf ich nicht vergessen, und erst recht nicht die Handtücher. Und so weiter.

Im nächsten Traum bin ich immer noch im Bewußtsein, gleich eine Reise anzutreten, und soll vorher noch irgendwelche Eintrittskarten besorgen. Da so ein Gewimmel auf den Straßen ist, beginne ich über Hindernisse und Menschen hinwegzuspringen. Ich bemerke, wie leicht das ist, und springe immer höher, so daß ich locker Baumkronen überfliegen kann und mir dabei so schwindlig wird, daß ich lieber die Augen schließe. Trotzdem lande ich immer wieder sicher und unversehrt auf dem Boden. Inzwischen ist mir klar, daß ich träumen muß, aber es macht wirklich Laune, hier wie ein Kung-Fu-Fantasy-Fighter herumzufliegen. Bei der Kasse angelangt und gelandet, bekomme ich plötzlich ein unkontrollierbares Zähneklappern. Vielleicht war diese Fliegerei doch etwas zuviel. Die Zähne reiben und krachen so stark aufeinander, ohne daß ich Kontrolle über meinen Kiefer habe, daß mir Zähne wegbrechen und ich eine Zahnkrone verliere. Ich behalte das, was weggebrochen ist alles im Mund und überlege panisch, was zu tun ist. So kann ich die Reise jedenfalls nicht antreten, sondern ich brauche so schnell wie möglich einen Zahnarzt. Ich beschließe, schleunigst zurück nach Hause zu gehen und telefonisch einen Termin zu vereinbaren. Doch ich habe starke Zweifel, ob ein Zahnarzt das so kurzfristigl richten kann und finde mich schon, wenn auch sehr enttäuscht, damit ab, daß ich die Reise wohl nicht mitmachen kann. Irgendwie irre ich jetzt herum und finde mein Haus nicht. Alles sieht hier so anders aus. Grüne Häuser mit kleinen runden Löchern in der Fassade. Trotzdem bin ich mir nicht mehr sicher, ob das noch ein Traum ist oder real. Aber natürlich hoffe ich inständig, daß alles nur ein Traum ist. Vor dem Eingang eines Hauses sitzt eine blonde Frau, die aussieht wie die eine Hauptdarstellerin in "Der englische Patient". Ich bin im Traum fest davon überzeugt, sie als ehemalige Zahnärztin zu kennen und laufe hilfesuchend auf sie zu: "Bitte! Bitte helfen Sie mir!" rufe ich undeutlich und zeige auf meinen Mund. Sie gibt mir zu verstehen, daß sie es sich anschauen wird, ich hocke mich hin und öffne den Mund. Als sie prüfend hineinschaut, fällt mir auf, daß sie keine Pupillen hat, sondern nur weiße Augäpfel. Ein eisiger Schauder überkommt mich und ich denke: "Scheiße! Die ist ja tot!" Ich versuche aufzustehen und davonzulaufen, aber sie hat an meinem Gesicht schon gemerkt, was los ist, denn sie hält mich mit ihrer klauenartigen Hand an der Seite fest. An dieser Hand müssen richtig lange Krallen sein, denn je mehr ich versuche, mich zu entwinden, um so tiefer sticht sie mir diese in die Seite, so daß es sich anfühlt, als wären es Messer, und ich mich deshalb nicht mehr weiter rühren kann vor Schmerz. Laut rufe ich um Hilfe und von meinen Hilfeschreien werde ich wach.


Uffff, was für eine Erleichterung, wenn nach dem Aufwachen die Zähne noch alle da sind! Aber als ob so ein Zahnalp nicht reichen würde, muß ich auch noch einem Zombie in die Arme laufen. Ärghs.