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Pfirsichträume

Während hier vor meinem Blog anscheinend ebenfalls schon jeder vor Respekt erstarrt, träume ich seit Tagen davon, mal wieder einen echten, wirklichen, heimischen reifen Pfirsich zu essen. Es dürfte an die zwanzig Jahre her sein, daß ich dies getan habe. In meiner Kindheit gehörten Pfirsiche zu meinem Lieblingsobst. In den letzten Jahren kaufte ich mir manchmal Pfirsiche aus dem Supermarkt, um zumindest an ihnen zu schnuppern, wenn sie auch nicht mehr schmeckten. Letztens kaufte ich mir Pfirsiche, die nicht einmal mehr nach Pfirsichen GEROCHEN haben, geschmeckt sowieso nicht. Ich frage mich, ob ich den echten Geschmack eines Pfirsichs wohl in meinem Leben noch mal erleben werde. Wenn man auf den Handel angewiesen ist und niemanden mit Garten und Pfirsichbaum kennt, sehen die Chancen schlecht aus. Im Prinzip kann man ja schon froh sein, daß das EU-Parlament den umstrittenen Vorschlag für eine neue Saatgutverordnung gekippt hat, nach welcher alte und seltene Obst- und Gemüsesorten verboten werden sollten, denn dann wären nur noch die Pseudo-Pfirsiche legal. Ich stelle mir gerade Dealer vor, die illegal in dunklen Ecken die verbotenen Früchte anbieten. Es wundert mich gar nicht, wenn heutzutage die Kinder nicht mehr viel von Obst und Gemüse halten, wenn es nach überhaupt nichts schmeckt. Und ich wette, daß viele Kinder heute noch nie einen heimischen reifen Pfirsich gegessen haben. So gesehen bin ich privilegiert, den echten Geschmack in meinem Leben kennengelernt zu haben, der sich mir wie die Süße des Paradieses eingeprägt hat und durch meine Träume zieht.
iGing - Sa, 09:26

Wie wahr, wie wahr, wie wahr!!!

Ja, leider!

schlafmuetze - Sa, 20:09

Hallo Zucker :-)

Das stimmt unglaublicherweise. Es gibt tatsächlich geschmackloses Obst.
Was da auf dem Agrarsektor läuft, ist mir sowieso völlig unverständlich. Geld, Geld, Geld!!!
Konzerne wie Monsanto gehören verboten. Die Ausbeutung von Menschen .. :-( .. ach lassen wir das.
Liebe Grüße :-)

Ja,

lassen wir das. Mich macht das nämlich irgendwie immer richtig traurig, wenn ich mitbekomme, was da alles abläuft. Und zwar nicht nur weil ich so idealistisch eingestellt bin, sondern weil ich direkt an mir selbst gesundheitliche Auswirkungen von Pestiziden "genießen" darf. Mich könnte man als Pestizidtester nehmen-sobald irgendetwas an Obst oder Gemüse ist, das nicht dran gehört, sogar im Biosektor habe ich das schon erlebt, reagiere ich sofort. Früher dachte ich immer, das wären Allergien auf die Nahrungsmittel, inzwischen weiß ich aber, daß dies in den meisten Fällen nicht so ist. Deshalb schreibe ich auch so oft im Blog darüber, um dadurch vielleicht bei anderen mehr Bewußtsein dafür zu erzeugen, obwohl so ein einzelnes Blog natürlich nicht viel Reichweite hat.
Borito (Gast) - Sa, 20:47

Bio

Deine wahren Worte, beste Berliner Bloggerin, kann man nur unterstreichen. Von daher bezahle ich gerne etwas mehr für Bio - Produkte (ja, ich weiß, da gibt es auch viele schwarze Schafe) - aber gerade bei Obst und Gemüse führt der Aufpreis auch meistens zu einem veritablen Mehrwert.

Herzlichst

Das stimmt,

ich kaufe ebenfalls fast nur noch Bio-Produkte. Aber schmackhafte Pfirsiche habe ich bisher auch in den Biomärkten nirgends bekommen. Und leider muß ich, da ich ja auf Pestizide gerne reagiere, manchmal auch bei Bio-Produkten feststellen, daß die nicht ganz sauber sind. Das kommt zum Glück aber nicht sehr oft vor.
Namesi (Gast) - So, 00:07

Wie muss ich mir das vorstellen, "auf Pestizide reagieren"?

Ich reagiere

allergisch, indem ich Beulen an den Lippen bekomme oder manchmal ist es auch nur ein unangenehmes Brennen und Kribbeln im Rachen. Und es liegt meist nicht, wie ich früher dachte, an einer Allergie gegen das Obst oder Gemüse. Es kann auch bei Produkten vorkommen, bei denen ich vorher nie Probleme hatte, oder umgekehrt, bei Produkten, von denen ich dachte, ich hätte gegen sie eine Allergie, passiert gar nichts, wenn ich sie aus einem Privatgarten oder aus einem guten Biomarkt habe.
C. Araxe - So, 11:07

Wie munden Ihnen denn Pfirsiche vom Wochenmarkt? Oft sind die Stände ja vom Erzeuger selbst. Dadurch gibt es nur kurze Transportwege, sprich die Sachen müssen nicht schon lange vor richtiger Reifung geerntet werden, was vielfach das Fehlen von Geschmack verursacht.

Auf dem Wochenmarkt,

den ich in der Nähe habe, sehe ich immer nur Türken mit ihren Obst- und Gemüseständen. Könnte aber sein, daß ich einfach zur falschen Zeit dort bin, da ich sowieso nicht so oft hinfahre.
C. Araxe - So, 12:12

Hier in Hamburg gibt es auch einige komplette Bio-Wochenmärkte, ansonsten sind auf den anderen, die etwas größer sind, auch immer einige Stände.

Vielleicht sollte

ich wirklich mal recherchieren, was Berlin so an Märkten im Angebot hat. Ich wohne ja direkt gegenüber einer Kleingartenanlage, aber die scheinen leider nur für den eigenen Bedarf zu produzieren. Hab schon überlegt, ob ich mal jemanden mit einem Pfirsichbaum anquatsche, ob der mir welche verkauft.
iGing - So, 13:43

Für einen Erzeuger dürfte es schwierig sein, eigene Pfirsiche in verkaufbarer Marktqualität anzubieten, vor allem wenn man sie "bio" haben will. Denn diese himmlischen Früchte sind so empfindlich, sie bekommen schnell braune Stellen. Man muss darauf achten, sie sofort aufzusammeln, wenn sie vom Baum fallen, oder sie, noch bevor sie runterfallen, aber dennoch reif zu pflücken, bevor die Wespen sich über sie hermachen. Man muss jeden einzelnen Pfirsich sozusagen persönlich betreuen.
Die drei Pfirsichbäume in meinem Garten sind schon leer dieses Jahr, der beste mit den süßesten Pfirsichen ist eingegangen, aber an derselben Stelle (aus derselben Wurzel?) kam ein kräftiger Trieb, der sofort getragen hat. Nur war die Ernte dieses Jahr nicht so reichlich und wanderte fast unmittelbar von der Hand in den Mund, für Marmelade hat es nicht gereicht, zum Verkaufen sowieso nicht.
In einem guten Jahr würde ich die Pfirsiche eher verschenken als verkaufen. Also lieber mit jem. anfreunden, der einen Pfirsichbaum hat!

Was halten Sie davon,

wenn ich mich mit Ihnen anfreunde? ;o)
Ich muß übrigens nicht unbedingt einen Bio-Stempel drauf haben, wenn ich weiß, daß die Früchte aus einem normalen Garten kommen, wo keine Massenchemiekeulen eingesetzt werden. ,o)

Stimmt es eigentlich, daß Pfirsichbäume nur alle zwei Jahre Früchte tragen? Das habe ich irgendwo mal gehört, ist aber vielleicht auch nur eine bestimmte Sorte.
iGing - So, 23:00

Gerne! Ich wohne aber mehr als 600 Kilometer von Berlin entfernt. Und dieses Jahr, wie gesagt, sind alle Pfirsiche schon aufgegessen.
Dass die Bäume nur alle zwei Jahre Früchte tragen, stimmt aber nicht. Natürlich nicht immer gleich viel, das schon. Vor ein paar Jahren trug der Baum, der jetzt eingegangen ist, noch so viele Früchte, dass ich ganze Einkaufstüten voll verschenken konnte. Je nachdem, ob die Bäume einen besseren oder nicht ganz so guten Sonnenplatz im Garten erwischt haben, sind die Pfirsiche auch unterschiedlich süß.
Einmal hatten wir einen Aprikosenbaum, der trug meine ganze Kindheit durch fast überhaupt keine Früchte. Bis mein Vater ihn ummachen wollte, da trug er auf einmal eine solche Fülle, dass er fast unter der Last zusammenbrach. Als hätte er was verstanden, zeigte er einmal, wozu er fähig war, aber im Jahr drauf war wieder Ebbe.

Es heißt ja manchmal,

daß Pflanzen die Gefühle und Absichten von Menschen wahrnehmen können und ich finde das gar nicht so abwegig.
tinius - So, 15:32

Die Hauptanbaugebiete für Pfirsiche sind China, Italien und Spanien. Saftreife, aromatische Pfirsiche lassen sich in Mitteleuropa im Prinzip nur im eigenen Garten ernten. (wiki)

Und genau

diese heimischen Pfirsiche aus dem eigenen Garten kenne ich von früher noch, da in die DDR keine Pfirsiche von außerhalb eingeführt wurden. Die kamen alle aus der Region und schmeckten deshalb auch. Leider waren sie aber sehr selten zu bekommen, genau so selten wie Bananen, weshalb man da viel Glück haben mußte.
Schreibman - So, 16:30

Auf dem Weg nach Paris

hatte ich mal einen Halt in der Champagne gemacht, genauer gesagt in Épernay, wo gerade Wochenmarkt war. In Paris angekommen, hatte ich von dort noch zwei Pfirsiche und eine Melone übrig, die ich ins Hotelzimmer mitgenommen habe. Am nächsten Morgen duftete das ganze Zimmer so unvergleichlich toll nach diesem Obst wie ich es noch nie vorher erlebt hatte und und auch danach nie wieder erlebt habe.

Und

genau diesen Duft liebe ich so!

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