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Riesenheuschrecken im Anflug auf Berlin und Panikmache

Als ich auf das Thermometer vor dem Fenster schauen wollte, bekam ich einen richtigen Schreck, weil an der Fensterwand eine riesige Riesenheuschrecke saß. Die muß mindestens zehn Zentimeter groß gewesen sein. Ich dachte ja, diese ganz großen Arten gibt es nur in Südamerika. Später klebte sie an meiner Fensterscheibe und bettelte regelrecht um Einlaß. Irgendwie sehen die aus, als hätten sie sowohl vorne als auch hinten Augen. Etwas unheimlich. Also wenn ich Thai wäre, wüßte ich, was es heute abend zum Essen gibt.

Wahrscheinlich haben wir eine Invasion der Riesenheuschrecken zu befürchten, denn welchen Grund sollte es sonst haben, daß die Regierung auf einmal allen Bürgern rät, sich einen Lebensmittel- und Wasservorrat für zehn Tage anzulegen? Ich hatte davon gar nichts mitbekommen, aber meine Mutter rief an und war ganz aufgeregt deshalb. Sie meinte, ihr wird richtig mulmig dabei und es erinnere sie an die Zeiten vor dem Kriegsbeginn. Etwas mysteriös finde ich ja das ganze ebenfalls und las erstmal im Internet nach. Also ehrlich, wenn man sich diese "Vorschläge" zur Vorratsbildung ansieht und anhört, könnte man den Eindruck gewinnen, die Poltiker gehören so langsam alle in die Klapse, geschlossene Abteilung. Wenn sie schon solche "Vorschläge" machen, dann sollten sie in Zeiten immer höherer Mieten und damit für den Normalbürger immer weniger vorhandenen, da bezahlbarer Wohnraum erstmal dafür sorgen, daß man sich überhaupt genügend Platz für eine Bevorratung leisten kann. Ich habe nicht die Kapazitäten, um zwanzig Liter Wasser und die vorgeschlagenen Lebensmittel irgendwo zu horten. Ich weiß jedenfalls, wen ich im September wähle und das sind nicht diese Pappnasen mit ihrer subtilen Beeinflussungs-Taktik.

Meine Mutter erzählte außerdem, daß ihre Bekannte, die selbst unheilbar an Krebs erkrankt ist und zu unserem Geburtstag noch einmal da war, sie beiseite genommen und gefragt hat, ob ich eine Perücke trage. Meine Haare seien so voll und so dunkel. Nein, ich trage keine Perücke und ich färbe sie auch nicht. Meine ehemalige Mitpatientin fragte mich ebenfalls mal, bei wem ich meine Haare färben lassen. Ich habe sie etwas irritiert angeschaut und gesagt, daß alles Natur ist. Dann erfuhr ich, daß es nach einer Chemo wohl sozusagen normal sei, graue Haare zu bekommen. Sie kenne niemandem, dem es nicht so ginge. Nun, dann bin ich wohl unnormal. Ich habe noch kein einziges graues Haar. Ich bin mir allerdings unschlüssig, ob ich mich darüber freuen darf oder mir lieber Sorgen machen sollte.

Heuschrecke2

Heuschrecke1

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