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Serienlust

Wenn die Tage deutlich schneller dunkel werden, wird die Couch drinnen immer einladender und so überkam mich mal wieder die Lust, bei einer Fernsehserie mitzufiebern. Dies ist einfacher gesagt als getan, denn der Großteil der Fernsehserien sind einfach Mist, so daß ich sie generell schon meide. Wenn man aber eine finden will, die mitreißen kann, bleibt nichts anderes übrig, als doch mal einzuschalten. Also befragte ich das Fernsehprogramm und suchte mir die Termine von einigen heraus. Die Versuchsreihe startete ich zuerst mit "The Walking Dead", bei der ich allerdings nach 20 Minuten bereits genug hatte und umschaltete. Irgendwann ist eine ansatzweise intelligente Handlung eben spannender und das Dumme an Zombies ist, daß sie keine Intelligenz besitzen. Im Prinzip handelt es sich wohl um in endlos langen Staffeln wie zäher Käse ausgeweiteten Zombie-Horror. Immerhin habe ich mich in diesen 20 Minuten trotzdem köstlich amüsiert, indem ich das Röcheln und das Gehen wie ein Zombie durch meine Wohnung hindurch übte und mich bei der Vorstellung vor Lachen kugelte, wie ich bei meiner eigenen Beerdigungsfeier als Zombie aus dem Sarg steige. Über meinen seltsamen Humor kann ich manchmal auch nur mit dem Kopf schütteln, glaubt mir. Zur Zeit bin ich wahnsinnig verspielt und Verspieltheit ist eigentlich meine Grundstimmung. Wenn ich dies bin, ist das immer ein Zeichen, daß es mir gut geht, weshalb ich das sehr begrüße. Überhaupt erscheint mir Verspieltheit einer der gesündesten und natürlichsten Zustände zu sein, weshalb Kinder das instinktiv von sich aus sind.

Als nächstes wollte ich es mit "Sleepy Hollow" versuchen, die auf Fox läuft. Der Film hatte mir zwar gefallen, aber was die Serie betrifft bin ich gerade deshalb skeptisch und die Trailer bei Fox wirken auf mich ebenfalls eher nach Gähnen. Jedoch verpaßte ich die Ausstrahlung von "Sleepy Hollow" und landete bei "Amercan Horror Story", von welcher ich dann an einem Stück vier Folgen hintereinander schaute, ohne so recht zu wissen, was ich davon halten soll.
Die Serie scheint aus allem zusammengeschustert zu sein, was man im Horrorbereich finden kann. Manchmal scheinen die jeweiligen Anspielungen noch nicht einmal einen Sinn zu machen, jedenfalls bringen sie die Geschichte an sich nicht weiter und erklären nichts. Man wundert sich immer mehr, fragt sich dies, fragt sich jenes, aber vielleicht ist genau das der Grund, warum man dran bleibt. Möglicherweise soll das ja wirklich nichts anderes sein, als eine völlig unlogisch, aber mit viel Spaß an trashigem Grusel erzählte Gespenstergeschichte sein, wie man sie sich gerne an Lagerfeuern erzählt. Die Geschichte hat alles, was es dazu braucht und klaut sich auch gerne von überall etwas dazu: Ein Psychiater (The Sixth Sense) ist fremdgegangen und will nun mit seiner Frau und Tochter woanders ein neues Leben anfangen. Sie kaufen unwissend ein spukiges Geisterhaus (siehe Genre der Geisterhaus-Filme) und ziehen dort ein. Eine seltsame Nachbarin und ihr mongoloides Kind (Kingdom Hospital) sind regelmäßig uneingeladene Gäste in dem Haus. Natürlich gibt es jede Menge Geister, die alle auf irgendeine Weise in dem Haus zu Tode gekommen sind, allerdings scheinen sich die einen eher zu verstecken, während sich die anderen sogar von der Familie als Hausmädchen anstellen (The Others) oder sich vom Psychiater therapeutisch behandeln lassen. Wieso und weshalb sie das alles tun, bleibt mir unklar, auch, warum sie für die einen zu sehen sind und für andere nicht, oder warum das Hausmädchen für alle, für die sie zu sehen ist, als alte distinguierte Dame auftritt, aber dem Hausherrn (und einmal auch dem Polizisten, der bei ihm ist) jung, sexy und in verführerischen Strapsen erscheint. Die Handlung ist genauso irrational wie es Geister an sich sind und hat nicht vor, Erklärungen anzubieten. Am besten, man begreift es als Schabernack, den nur die Geister verstehen. Ebenso wenig verstehe ich, warum der seltsame verbrannte Typ mit Hirntumor einerseits den Hausherrn angeblich warnen will, aber dann schnell mal dessen Geliebte um die Ecke bringt und verbuddelt. Zwischendurch gibt es immer wieder Anspielungen auf bekannte Horrorfilme wie "Der Fahrstuhl des Grauens" oder "Alien". In jeder Folge wird am Anfang zurückgeblendet und die Geschichte von diesem oder jenem Geist erzählt, aber ohne daß deren Motivation deshalb unbedingt klarer wird. Relevanz haben die Rückblenden eigentlich nur für die unmittelbare Handlung. Nach einigen unschönen Vorkommnissen und nachdem das Paar festgestellt hat, daß ihr Haus in der Geistertour durch Los Angeles sämtlichen Touristen als "Mordhaus" vorgeführt wird, versuchen sie es nun panisch wieder loszuwerden, aber natürlich wahrscheinlich ohne Erfolg, zumal die einzigen Interessenten die Geister selbst sind, die für Besichtigungen oder als "Aufhübscher" an der Tür klingeln. Auch wenn ich von der Handlung kaum etwas verstehe, zumindest nicht im Logik-Modus, so haben aber die ersten vier Folgen es auf jeden Fall geschafft, mich mitzunehmen.

Und wer jetzt denkt, ich wäre darauf aus gewesen, eine Horror-Serie zu sehen - dem ist nicht so. Ich hätte auch jede andere fesselnde Serie genommen, aber irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Horror-Serien zur Zeit ganz große Mode sind. Anscheinend wird gerade aus allem, das als Horrorfilm gut lief, auch eine Serie gemacht. Nicht zuletzt beginnt heute um 22:10 h die Serie "Dracula" auf Vox. Aber möchte man Dracula wirklich über endlos lange Staffeln hinweg sehen? Immerhin ist der Graf zumindest etwas intelligenter als ein Zombie.
speedhiking - Mo, 22:12

@Zombie spielen

Mein Gott, bin ich froh dass ich bei Ihnen nicht Postbote bin, wenn's Ihnen gut geht!
Draußen: "Schönen guten Tag, ein Bücherpäckchen!"
Drinnen: *schlurf, röchel*

*lol*

Wenn der Postbote klingelt, benehme ich mich natürlich ganz anständig und gesittet. Und ich habe auch noch nie einen Postboten aufgefressen, Ehrenwort!
Herr B. - Di, 07:58

Bei der Serie bin ich auch hängen geblieben, damals wegen Jessica Lange. Der Inhalt ist so schräg, dass es irgendwie schon wieder spannend ist, zumindest die ersten beiden Staffeln (mit völlig unterschiedlichen Handlungen) habe ich durchgehalten. Die dritte war dann aber nix mehr für mich.
Also noch fröhliches Gruseln. :-)

Danke sehr.

Bei der zweiten Staffel geht es ja dann um eine völlig andere Geschichte, habe ich gelesen. Und wenn sie in den ersten Geschichten schon ihr ganzes Pulver verschießen, egal ob es Sinn macht oder nicht, wundert es mich nicht, daß es dann irgendwann nachläßt.
bloedbabbler - Di, 10:47

Hallo zuckerwattewolkenmond.

Wenn du bei The Walking Dead nur auf die oberflächliche Zombieapokalypse schaust, dann magst du Recht haben. Allerdings hat diese Serie deutlich mehr zu bieten; es geht (später) fast gar nicht um Zombies, die sind nur schmückendes 'Beiwerk'.
Viel stärker im Handlungsfokus steht die Unfähigkeit der Überlebenden miteinander auszukommen, die Menschen sind sich häufig feindlicher und mehr Gegner als besagte Zombies. Diese, die Zombies, stecken halt den Rahmen ab um ein glaubwürdiges(!) Szenario für das menschliche Interagieren abzugeben, mehr nicht. Ich würde empfehlen weiterzugucken, wenn du über die ersten Folgen hinaus bist, in denen Zombies klar präsent sind, erscheint oben beschriebener Erzählstrang deutlicher.

American Horrorstory ist nette 'Grusel'unterhaltung, immer ein wenig mystisch & merkwürdig. Meist klärt sich aber zum Staffelfinale die letzte offene Frage.

Mein Tipp, ab Ende des Monats läuft auf arte die erste Staffel der genialen und absurden Krimiserie Lillyhammer. 'Böser' Mafiosi, gespielt vom genialen Steven Van Zandt geht zum Zeugenschutz nach Lillehammer. Klingt doof, ist aber schön schräg - und vor allem nicht wirklich gewalttätig.

Also ich habe ja

bei "The Walking Dead" nicht die ersten Folgen geschaut, sondern mitten in die laufende Serie hineingezappt. Und das Interagieren der Personen fand ich darin eher zum Einschlafen, was ich sicher auch wäre, wenn ich nicht meinen eigenen Film im Kopf abgespult hätte. Mag sein, daß mir da der Vorlauf fehlt. Und ich finde, dieses Thema des Interagierens von Menschen in Endzeit- und Zombieapokalypsen ist sowieso schon längst in diversen Filmen zu Genüge abgehandelt worden. Für mich ist das jedenfalls nichts.

Bist du sicher, daß sich zum Staffelende von "American Horror Story" meine offenen Fragen klären? Ich würde nicht zuviel versprechen, denn ich beschwere mich sonst bei dir. ;o)
Ich glaube das nicht in Gänze, denn dazu ist das Handeln zu unlogisch, ich kann mich aber auch damit abfinden, wenn einige Fragen offen bleiben und das so als seltsame Geistergeschichte nehmen.

Danke für den Tipp. Mafiosi sind zwar im Fernsehen eher ein Thema, das ich meide, weil es mich so wenig interessiert, aber vielleicht schaue ich bei der ersten Folge doch mal hinein.
schlafmuetze - Di, 22:14

Hallo Zucker und Bloedbabbler :-)

Von der Serie Lilyhammer habe ich auch schon gehört bzw. im Arte Magazin gelesen.Klingt richtig gut. Bin schon sehr gespannt, obwohl ich vermutlich den ersten Teil schon gleich verpassen werde. Mist!
Gute Unterhaltung wünsche ich. :-)
Grüßli :-)

Hallo Schlafmütze,

danke und die hast du hoffentlich dann auch. ;o)
speedhiking - Di, 16:58

Gruß von der Couch!

Heut' nacht hab ich mir, irgendwie schlaflos aber nicht mehr arbeitsfähig, einen herrlich schlechten Hai-Schocker genehmigt: 'Jurassic Shark III' oder so ähnlich.
Überhaupt gern mal ein B-Katastrophenmovie. Mit Zombies hab ich's nicht so, lieber Haie, Bermuda, Twister, Methaneis-Geysire mitten im Pfadfinderlager [ausgelöst von bösenbösen Bergbauunternehmen unweit mitten im Naturschutzgebiet] etc. - herrlich!

Ja,

ab und an macht sowas Spaß. Man sollte nur strengstens auf die Dosis achten. Zuviel davon könnte katastrophale Auswirkungen auf das Gehirn haben. ;o)
C. Araxe - Di, 18:14

Hehe, Zombie können wir auch. *g*

Hihi,

sind ja dolle Weihnachten bei euch. Da nimmt der Weihnachtsmann bestimmt die Füße in die Hand. *gg*
Namesi (Gast) - Di, 22:28

"Homeland" finde ich spannend. Vielleicht geht's ja bald weiter.

Ok,

danke für den Tipp! Bipolare Störungen scheinen gerade auch en vogue zu sein (in Black Box ebenfalls). ;o)
Namesi (Gast) - Mi, 10:01

Zu Satz 2 deiner Antwort: Mein Groschen braucht einen Anstupser, um zu fallen. ;-)

Ich hatte

schnell nachgelesen, worum es in der Serie geht und da stand, die Protagonistin versucht, eine bipolare Störung zu verbergen. Genau dies tut die Protagonistin in "Black Box" auch. Das fiel mir nur auf. ;o)
Namesi (Gast) - Mi, 10:27

Groschen gefallen. Übrigens bei Homeland, wäre es wichtig mit Staffel 1 zu beginnen. Wegen des Spannungsbogens. Ja.

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