Alien
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Nur starke Menschen können ihre Unsicherheit zeigen und gelassen tragen wie einen alten Hut. Sobald ich Menschen näher kennenlerne, habe ich das Bedürfnis, mich privat und unmittelbar zu geben, mich ihnen auszuliefern. Ich will dann diesen ersten Glanz nicht aufrechterhalten, weil ich ihn für eine Lüge halte. Ich verringere den Abstand systematisch, bis ich den Menschen ein Vertrauter bin. Diesen ganzen Autoritätszauber halte ich doch für eine Farce, für die kein vernünftiger Mensch Bedarf hat. Diesen Widerspruch gibt es bei allen, die öffentlich wirksam sind. Man wird ständig in Zwiespalt kommen zwischen Autoritätsdenken und dem Sich-selbst-geben. Autorität ist im Grunde nur eine Rolle, in die man flüchtet, wenn man unsicher ist. Ich möchte mir selber beweisen, daß ich auch mit meinen Schwächen noch jemand bin und daß die andern mich mit meinen Schwächen akzeptieren.
(aus "Guten Morgen, du Schöne" von Maxie Wander)
C. Araxe - Di, 20:47

Ah, Maxie Wander – mag ich sehr.
Mit Autoritäten kann ich per se nichts anfangen. Ich bin da doch sehr anarchistisch. Ich respektiere, wenn jemand Kompetenz hat.

Ich finde persönlich,

es gibt ein Unterschied zwischen innerer Autorität und einer äußeren Rolle von Autorität. Mit diesen äußeren Autoritäten kann ich auch nicht viel anfangen. Allerdings mache ich das nicht nur an Kompetenz fest, sondern generell an Authentizität und Menschlichkeit.
C. Araxe - Di, 21:45

Ja, stimmt. Das ist noch viel mehr. Ich war da etwas zu sehr auf den beruflichen Kontext fokussiert. Aber ganz so einfach ist das auch nicht. Ich kann gerade hierbei durchaus absolute menschliche A****er respektieren, wenn sie kompetent sind, also rein fachlich etwas zu bieten haben. Das Zwischenmenschliche habe ich bisher dann doch immer so verändert, dass zumindest ich ebenso respektiert werde. Und was die Authentizität betrifft, finde ich, dass sich eigentlich jeder mehr oder weniger den Gegebenheiten anpasst, ohne dass dies eine Selbstverleugnung wäre. O.K., ich bin da eher nicht so angepasst, aber in neuer Umgebung würde ich mich auch erst einmal zurückhalten und vielleicht doch nicht wie beispielsweise heute bei einem feierlichen Festakt mit abgesplitterten schwarzem Nagellack, Dr. Martens etc. auftauchen.

Ich vermute mal,

daß das, was man selbst als Autorität anerkennt, auch ein wenig damit zu tun hat, was man zumindest teilweise als Vorbild annehmen kann. Und das ist ja bei jedem etwas anders.
Unter Authentizität verstehe ich gar nicht, daß man sich nicht anpaßt oder keine "Masken" mehr trägt, da es ja manchmal notwendig ist, sondern für mich ist das, wenn man merkt, daß jemandem bewußt ist, wer er wirklich ist, was er gerade von sich zeigt und der sich deshalb auch in Rollen nicht bierernst nimmt.
Moonbrother - Mi, 05:52

Schwächen sind uns Menschen eben auch gegeben. Warum sollte man diese dann nicht akzeptieren? Da gibt es doch nichts zu beweisen.

Ja, eben.

Trotzdem tun es die meisten nicht, vor allem wenn es sich um Schwächen handelt, die verletzbar machen und bereits mit Ohnmacht erlebt und verknüpft wurden. Da sind wir eben auch weiterhin vom Instinkt gesteuert, der das Überleben sichern will.
Moonbrother - Fr, 05:55

»Ich halte jedes Leben für hinreichend interessant, um anderen mitgeteilt zu werden. […] Entscheidend war für mich, ob eine Frau die Lust oder den Mut hatte, über sich zu erzählen«, sagt Maxie Wander über ihre Sammlung von Gesprächsaufzeichnungen.

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