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Seit mehreren Wochen schon

wehre ich mich standhaft dagegen, die mir spontan einfallenden Jammereinträge nicht in Bits und Bytes zu bringen. Ich will diese Einträge einfach nicht schreiben, lieber beiße ich in die Tischkante und kralle mich in die Tastatur, aber Jammern, nein, nein, das will ich nicht mehr, zumindest nicht schriftlich. Wenn sich bestimmte Situationen in meinem Leben immer wieder manifestieren, käme es mir vor, als würde ich sie damit zusätzlich an mich ketten. Lieber lasse ich alles ständig und ewig in meinen Gehirnwindungen rumoren, ohne die Aussicht, irgendwann eine Lösung finden. Ich will keine Tagebücher a la Kafka schreiben, nein, und ich wehre mich dagegen, vom Leben in irgendeine tragische Schublade gedrängt zu werden. Ich möchte mit einem Tagebuch die gesellschaftlich normalen und angenehmen Erlebnisse festhalten, vielleicht sogar deshalb, um mir damit selbst zu beweisen, daß es diese in meinem Leben gibt. Mir fällt dieser Spruch ein: "Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen." Das mag vielleicht bei gut abgezählten Steinen so sein, aber aus einer Steinlawine wird höchstens noch eine Grabkammer.
Chutzpe - Di, 21:25

Irgendwo solltest du es jedoch schon raus/los lassen ;-)

Windrider - Di, 22:55

Hallo liebe Zucker,

da hilft es wohl nur die Steine wieder abzutragen - warum dann nicht hier ;-)?
liebe Grüße Windrider

Hallo Windrider,

ich habe den doppelten Kommentar von dir mal gelöscht, auch wenn doppelt besser hält. ;o)
Die Sache ist die, daß ich hier keine Chance habe, die Steine abzutragen, sondern höchstens um Hilfe rufen kann, wenn ich umzingelt und völlig eingekeilt bin. Ok, das wäre zwar eine momentane Entladung meiner Gedanken und Gefühle, aber ich habe einfach keine Lust mehr dazu, weil es mich anödet, ewig dieselben Dinge schreiben zu müssen und ihnen damit dann noch mehr Platz in meinem Leben einzuräumen. *trotzig ist*
creature - Mi, 12:14

das kenn ich, wenn ich frust zu verbalisieren versuche erscheint er mir so lächerlich das er dabei verschwindet.
dazu hatte ich einmal ein prägendes erlebnis:
ich war ein paar tage in kärnten in dem haus wo ich aufwuchs.
dort ist es so schön, von der landschaft, der natur, den bergen und dem see und auch viele menschen die ich gut kenne.
heimat halt, und auch die passenden gefühle dazu.
es kam die zeit wo ich wieder zurückmußte nach wien, in die stadt ohne schöne aussicht, ohne natur vorm fenster, mit der hektik, dem lärm und gestank einer stadt.
ich fuhr so mit dem auto dahin und war zutiefst melancholisch, traurig, betrübt und nachdenklich.
es wurde abend und die autobahn führt über eine sehr bergige, kurvige strecke und es kam nebel auf, immer stärker, ich konnte kaum mehr die strasse sehen und mußte mich total konzentrieren und meine aufmerksamkeit war nur mehr aufs fahren gerichtet, kein raum für auch nur irgendwelcher anderer gedanken.
etwa eine dreiviertelstunde später war der spuck vorbei, es kam der gut ausgebaute, gerade streckenabschnitt ohne nebel und ich erinnerte mich an zuvor und das mich da etwas sehr beschäftigte, es war aber weg, nicht mehr greifbar und ich fühlte mich auch anders, erfrischt im hier und jetzt und konnte meine situation auch annehmen wie sie nun mal ist!

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Memoires - Di, 23:01

Ich blogge mal nicht

Ich will nur sehen, wie das so ist:... [weiter]