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After Eight

Wenn ich After Eights esse, denke ich oft an jene Zeiten, in welchen die Packungen noch mit Care-Paketen aus dem Westen zu uns ins Haus kamen. Allerdings kamen nicht alle in deren Genuß, sondern nur mein Vater, der Besitzrechte dafür in Anspruch nahm. Immer wenn ich als Kind die schwarzen leeren Tütchen im Papierkorb sah, durchsuchte ich jedes einzelne davon, ob vielleicht rein zufällig noch ein Täfelchen darin ist. Das geht nämlich ziemlich schnell, da die Täfelschen sehr dünn und genauso dunkel sind. Jedoch kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob ich bei diesen Müll-Schokoladensuchaktionen jemals erfolgreich gewesen bin. Aber hätte ja sein können.

Irgendwie war ich schon ziemlich merkwürdig, denn ich habe auch regelmäßig die Zwischenräume auf den Böden von Paketen durchsucht, also den Raum zwischen zwei Papplagen, weil etwas hineingerutscht sein könnte. Und einmal fand ich tatsächlich ein Heft buntes Bastelpapier. Ich war so stolz auf meine detektivische Schatzhebung! Doch heute hege ich die dunkle Vermutung, daß meine Mutter damals der Absenderin von meinem Spleen erzählt hatte und diese deshalb mit Absicht das Heft zwischen die Paketpappen legte. Das ist für mich ungefähr so, wie für andere Kinder, als sie erfuhren, daß es den Weihnachtsmann nicht gibt. Dieser war mir ja herzlich egal. Ich hab mich immer, absolut immer vor ihm versteckt und damit schließlich durchgesetzt, ihm niemals zu begegnen.

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