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Alzheimer und Verkleidung

Da es heute nicht mehr ganz so warm war, raffte ich mich mal wieder zum Zumba auf, wenn auch eher lustlos. Kurz vorher begann ich wie verrückt meine Wasserflasche zu suchen. Es ist keine normale Wasserflasche, sondern so eine BPA-freie Designflasche. Nirgends war sie zu finden. Und ich fragte mich, ob es sein könnte, daß ich sie beim letzten Mal in der Turnhalle stehen ließ. Das war ca. drei Wochen her, also dachte ich, dann kann ich sie wohl vergessen. In der Turnhalle sah ich mich gleich mal um, aber sah sie nicht. Doch als ich nochmal in den Vorraum ging und mich genauer umschaute, stand sie dort tatsächlich auf dem Thresen herum. Irgendjemand muß sie dort deponiert haben. Glück gehabt. Komischerweise habe ich sie nicht einmal in den drei Wochen vermisst. Trotz der drei Wochen bin ich ganz gut mitgekommen, allerdings war die Kursleiterin angeblich völlig fertig, weil sie schon neun Stunden bei einer Weiterbildung geübt hat. Hat man aber gar nicht so gemerkt. Ich fand es immer noch genügend anstrengend. Sie hatte wieder so ein Lied, bei dem man mit einem Partner einen Cowboytanz aufführt. Meine Tanzpartnerin war verblüffend kühl, genauer gesagt richtig kalt, als wäre sie gerade aus dem Kühlschrank gekommen. Ich fand das nicht unangenehm, im Gegenteil, aber es fiel mir stark auf, da ich normalerweise derjenige bin, der eine kalte Haut hat. Mein Kumpel hat mich früher bei Ausflügen immer sein Kühlaggregat genannt. Vielleicht sollte ich mir sie warmhalten um mich öfters an ihr abzukühlen. (Diese Wortspielerei mußte jetzt sein.)

Heute hatte ich auch das erste Mal neue Zumbaklamotten an, nämlich eine von diesen gemusterten Hosen mit tiefem Schritt aus sehr leichtem elastischen Stoff. Gerade wenn es wärmer ist, sind die irgendwie ideal. Blöd an ihnen ist nur, daß die oft, zumindest für mich entweder zu kurz sind oder an den Waden zu eng oder beides. Außerdem haben sie den großen Nachteil, da sie nach unten hin so eng am Bein abschließen, daß ich mit normalen Halbschuhen in ihnen aussehe wie Mama Duck mit Riesenlatschen. Um meine Fußgröße etwas zu kaschieren brauche ich etwas Halbhohes. Bei Zamaro, der Tauschbörse, entdeckte für 3,90 EUR halbhohe weite Sneaker mit Britanniendesign. Das war auch das einzige im Angebot, aber ich dachte, das könnte funktionieren. Fürs Tanzen brauchte ich natürlich ebenfalls halbhohe weite Schuhe und fand bei Deichmann Textilsneaker für 20 EUR. Die sind erstaunlicherweise sehr bequem und leicht, ich konnte prima damit tanzen, allerdings stellte ich fest, daß sie sehr rutschig sind. Beim Cool Down mit den Stretchübungen bin ich immer weggerutscht. Ich persönlich finde ja dieses Outfit, auch wenn es zufällig modern sein sollte, überhaupt nicht besonders ästhetisch, sondern nur funktionell. Ich komme mir eigentlich etwas komisch darin vor, so wie mit Jogginghosen und Hausschuhen. Und da ich ja meine Sportklamotten die ganze Zeit an habe und mich erst zu Hause umziehe, ist das auf der Straße und im Supermarkt schon merkwürdig. Seltsamerweise sind die Herren alle ständig höflich vor mir zur Seite gewichen und haben mir Vortritte gewährt. So viel Rücksichtnahme ist man in meinem Alter gar nicht mehr gewöhnt. Ich weiß nicht, ob die heute alle ihren Gentlementag hatten oder ob das an diesem neuen Outfit lag. Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, aber vielleicht war es ja eine erfolgreiche jugendliche Verkleidung, auch wenn das gar nicht meine Absicht gewesen ist.

Als Fazit muß ich jedoch feststellen, daß ich mich gerade alles andere als wohl unter Menschen fühle, da ändert auch Zumba nichts dran. Das ist im Grunde nicht neu, also vermutlich wieder so eine Phase.

Zumbaoutfit

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