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Buchupcycling

Heute konnte ich ein Buchschnippelprojekt abschließen, das bereits eine Weile bei mir herumlag. Es ist aus einem Buch entstanden, welches ich für 5 Euro gebraucht erworben hatte. Hinten drin auf einem Zettel eine handschriftliche Widmung: "Lieber Kamerad...., Dieses Buch nehmen Sie als Geschenk für die langjährige gute Zusammenarbeit entgegen vom Lagerlumpen ....noch heute, "

Ich bin ja, was Bücher betrifft, nicht so wirklich überfürsorglich und pfleglich. Mein Vater würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. In meinem Vorschulalter malte ich liebend gerne Prinzessinen in die Bücher meines Vaters, der eine Bibliothek von mehr als vierzigtausend Bänden besaß, so daß sie fast überall herumstanden. Mein Vater wollte aber keine Prinzessinen in seinen Büchern und ich bekam Bücherverbot. Natürlich hätte ich Prinzessinnen auch einfach auf Papier malen können, aber irgendwie fand ich, und finde ich noch heute, Bücher viel inspirierender.als ein leeres Stück Papier. Bücherverbot bedeutete, daß ich für jedes Buch, das ich anschauen oder später lesen wollte, um Erlaubnis fragen mußte und dann der Zugriff nur unter Aufsicht im Wohnzimmer stattfand.

Nun besaß ich ebenfalls einige eigene Bücher, unter anderem ein altes vergilbtes Geschichts-Lehrbuch meiner Mutter aus den 60ern. Da ich in den ersten zwei Jahren Geschichtsunterricht noch gerne mochte und wir auch Zensuren für Heftführung bekamen, gab ich mir mit meinen Heftern besonders viel Mühe, schnitt fleißig Bilder aus dem alten Lehrbuch aus und klebte sie in mein Heft. Meine Geschichtslehrerin war begeistert und ich erhielt eine Eins. Allerdings flog dadurch auch die ganze Sache auf, weil meine Mutter davon erfuhr, und durch meine Mutter mein Vater, und dann war Polen offen. Was mußte ich mir für Standpauken anhören! Ich glaube, das war damals mindestens genauso schlimm und mit Ärger verbunden, wie die Blümchen, die ich mal auf das Linoleum unter dem Tisch malte. Und dabei war es noch nicht einmal sein Buch! Und außerdem einfach nur ein altes vergilbtes, völlig unaktuelles Lehrbuch.

Nun ja, heute kann ich mit meinen Büchern tun, was ich will. Und irgendwie laden manche Bücher geradezu dazu ein, daran herumzuschnippeln oder zu kritzeln.

Buchupcycling3

Buchupcycling1

Buchupcycling2
g a g a - Mi, 00:54

Meinen Segen hast du. Das zeigt eine hingebungsvolle Beschäftigung mit dem Buch, das du auserkoren hast, eine Transformation zu erfahren. Das letzte Bild ist auch interessant, ist das beschriftetes Geschenkpapier? Sehr schön jedenfalls.

Danke

für deinen Segen. :-))
Das letzte Bild zeigt das Blatt mit der Widmung, das in dem Buch lag, und vermutlich ist es eine Art Geschenkpapier.
rosenherz - Fr, 17:21

Herrlich, Blümchen unter dem Tisch gemalt! Bei meinem Sohn gibts grad Umzug ins neue Haus, mit schönen weißgetünchten Wänden und derweil noch lange Streifen an schützenden Papier am Fußboden. Am Fußbodenpapier darf mein kleiner Enkel malen und zeichnen. Hoffentlich kommt er nicht auf die Idee, an den weißen Wänden den Bleistift anzusetzen, wie einst sein Papa. Der hatte auch befunden, jetzt gibts mal eine ordentliche Malwand, als wir mal wieder neu tapeziert hatten. Es dauerte keine drei Wochen hatten wir einen eineinhalb Meter langen Regenbogenstreifen an die Wand gemalt bekommen ;-)

Na ja,

bei Wänden ist es ja nicht ganz so schlimm, denn die kann man überstreichen. Aber Linoleum kann man nicht anstreichen und die Blümchen gingen auch nicht mehr ab. Immerhin war ich damals schon so vorausschauend, daß ich eben die versteckte Stelle unter dem Tisch wählte, so daß es erst auffiel, als, wie auch sonst eher selten, der Boden gewischt wurde. *gg*

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