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Butter machen

In diesem Jahr war ich noch immer nicht einkaufen, sondern ernähre mich von den Katastrophen-Vorräten. Alleine von den Dominosteinen könnte ich locker einen Monat überleben, wenn es nicht so eklig wäre. Ich kann den ganzen Süßkram überhaupt nicht mehr sehen. Und mir ist unklar, warum ich so viele Dominosteine gekauft habe.
Zwischendrin gab es außerdem eine Trüffelkatastrophe. Ich hatte zwei Packungen Ravioli mit Steinpilzen im Kühlschrank gelagert und sie mir mit Rahmsoße und Gemüse wie gewöhnlich gemacht. Die Rahmsoße war ok, das Gemüse war ok und die Ravioli, die Steinpilz enthielten, waren auch ok. Doch leider waren auch Ravioli dabei, die einen sehr seltsamen süßlichen Geschmack hatten, der mir bekannt vorkam, nämlich bekannt abstoßend und widerlich. Trotzdem kam ich nicht gleich drauf und mußte erst die Verpackungen aus dem Müll sortieren. Ich hatte eine Packung Ravioli mit Trüffeln erwischt! Ich hasse Trüffel! Das habe ich bereits vor langer Zeit entdeckt, als ich mal ein oder zwei Trüffelspezialitäten probierte. Seitdem rühre ich davon nichts mehr an, weil ich den Geschmack wirklich so unglaublich ekelhaft finde. Niemals werde ich verstehen, was Trüffel zur sogenannten Delikatesse macht. Nur weil Schweine sie mögen, müssen sie mir deshalb ja noch lange nicht schmecken. Und nun hatte ich diese Trüffel-Ravioli unter den anderen und habe trotzdem alles aufgegessen, weil ich keine Lust hatte einkaufen zu gehen.

Letzten Freitag wollte ich dann nach dem Zumba einige Sachen aus dem Supermarkt holen, aber der Busfahrer ignorierte mich und fuhr weiter, so daß ich erst zuhause rausgelassen wurde und so spät abends in der Kälte nicht mehr zurücklaufen wollte. Verhungern kann ich mit den Vorräten nicht, aber am Wochenende war die Butter aufgebraucht, weshalb ich beschloß, einmal das schnelle Rezept zur Butterherstellung auszuprobieren, das ich irgendwo gelesen und mir aufgeschrieben hatte. In meinem Kühlschrank stand nämlich noch der Becher Sahne aus der Kochzauberbox, weil ich keine Sahne benutze, sondern lieber Mandelmilch.

Ich ließ die Sahne die Nacht über bei Zimmertemperatur stehen und füllte sie am Sonntag in ein leeres Karls-Marmeladenglas mit Schraubdeckel. Dann begann ich zu schütteln. Nach ungefähr 5 Minuten hat man schöne Schlagsahne, aber die wollte ich nicht, weshalb ich weiterschüttelte. Nach einer Weile setzt sich eine weißliche Flüssigkeit ab, die Buttermilch. Diese nimmt immer mehr zu, bis ein Klumpen Fett in der Buttermilch schwimmt. Man schüttet die Milch ab, füllt Wasser nach und schüttelt weiter. Der Klumpen Fett wird kleiner und härter, das Wasser dagegen nach mehrmaligem Austausch immer klarer. Ich wußte nicht genau, wann ich aufhören muß zu schütteln, deshalb beschloß ich einfach, daß es genug ist, als der Klumpen nicht mehr kleiner und glatter wurde. Dann tat ich ihn auf einen Teller und stellte diesen in den Kühlschrank. Tada - ein echtes Stück Butter! Und das Sonntagsfrühstück war gerettet. Ich hätte nie gedacht, daß sich Butter so schnell und einfach selbst machen läßt. Bis auf die körperliche Anstrengung natürlich, denn diese entspricht schon einem kleinen Workout. Jedenfalls habe ich heute richtig Muskelkater in den Armen.

Butter1

Butter2

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