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Die Gartenparty des Musikanten oder das lustige Blasen (reload)

Aus aktuellem Anlaß suchte ich einen eingemotteten Blogbeitrag heraus:

Als ich neulich durch das Programm zappte, grinste mich wiedermal das unverkennbare Gesicht eines relativ bekannten, volkstümlichen Fernsehmoderators an, dessen wöchentliche Hitparade in einem der dritten Programme vor allem in der ehemaligen Ostzone sehr beliebt ist. Leider werde ich jedesmal, wenn ich diese überaus und überall gut aufgelegte Person sehe, an die eher unangenehme Erfahrung einer Gartenparty bei eben jenem Moderator erinnert.

Diese Gartenparty liegt schon viele Jahre zurück und fand zu Zeiten des ehemaligen DDR-Regimes statt, als ich selbst mich ungefähr in einem Alter von 14 Jahren befand. Der Fernsehmoderator war damals noch nicht Fernsehmoderator, sondern Unterhaltungsmusiker und zu der Einladung auf seine Gartenparty kamen wir durch meinen Bruder, der damals Mitglied seiner Bigband war, bevor er zu den Chansonsängerinnen überwechselte. Soweit ich mich entsinnen kann, war der Anlaß der Party wohl der Geburtstag des Gastgebers und großzügerweise durfte jeder aus der Band auch eigene Familienmitglieder mitbringen.

Der Garten gab das durchaus her, denn er war ziemlich groß, mit geräumigen Pavillionzelten und Bänken ausgestattet und hatte sogar einen kleinen Swimmingpool. Sowas stellte zur damaligen Zeit schon puren Luxus dar. Mein Cousin stürzte auch sofort in Richtung Swimmingpool und begann darauf Schiffchen schwimmen zu lassen. Ich selbst sollte es später bitter bereuen, daß ich mich nicht zu ihm gesellt habe. Hätte ich es mal getan, denn das wär bestimmt lustig geworden. Mit ihm war es immer lustig. Doch ich war damals in einem Alter, in dem ich mich etwas zu alt für solcherlei Betätigungen fühlte, zumindest unter Beobachtung, und aus diesem Grund sollte mich noch ein viel schlimmeres Schicksal ereilen.

Zu Beginn plauderte man miteinander, trank Bier oder Limonade, während die Band und der Gastgeber auf der Veranda die musikalische Untermalung lieferten. Irgendwann traf ich auf die Tochter des Gastgebers, die auch ungefähr in meinem Alter war und wir unterhielten uns ein bißchen. Nach einer Weile sahen wir Herrn.., äh...das Geburtstagskind, durch die Menge auf uns zukommen. Seine Tochter machte sich auf der Stelle aus dem Staub und ward nicht mehr gesehen (sie wußte wohl schon, was kommen würde), während ich nichts böses ahnend da blieb, wo ich war.
Und dann passierte es. Herr Unterhaltungsmusiker packte mich unverschämt gut gelaunt am Schlawittchen, drückte mir einen Luftballon in die Hand und sagte, ich müßte diesen jetzt aufblasen und wenn ich am schnellsten bin, würde ich eine Rolle Drops gewinnen.....tarääääää. Ein Widersetzen war praktisch zwecklos.

Dieses Trauma werde ich wohl nie überwinden, denn ich hasse solche Spiele. Ich habe es schon als Kind gehasst, wenn ich zu diesen Spielen gezwungen wurde. Da war ich wohl eher ein unnormales Kind, aber ich konnte mit diesen ach so lustigen Spielen einfach nichts anfangen. Wahrscheinlich kann ich noch froh sein, daß ich nicht Sackhüpfen oder Eierlaufen mitmachen mußte. Ich fand es immer furchtbar, auf Kindergeburtstagen mit verbunden Augen und Kochlöffel in der Hand auf dem Fußboden rumzukriechen um irgendwann 'nen alten Kochtopf mit 'nem angebissenen Bonbon zu finden. Einen meiner Mitschüler haben wir dabei mal in die Speisekammer eingesperrt. Ja, das war tatsächlich lustig....hahaha, weil es einen nicht selbst erwischte.
Aber der für mich absolute Höhepunkt und das gruseligste Spiel überhaupt ist "Ein Plumpsack geht um". Zu diesem wurden wir im Hort oft genötigt und ich habe nie kapiert, was die dabei eigentlich von mir wollen. Und ich glaube, ich würde es auch heute nicht kapieren. Doch glücklicherweise bin ich jetzt selbst erwachsen und muß mich nicht mehr von dämlichen Erwachsenen zu solchen dämlichen Spielen zwingen lassen.
g a g a - Mo, 16:35

Von wem redest du bloß? Man ist ja doch ein wenig neugierig! Übrigens finde ich, dass die Bezeichnung DDR-"Regime" ganz anders wirkt, als wenn jemand schreibt "zu DDR-Zeiten". Das klingt nicht so larifari, sondern nach strengem Regiment! Da wusste ein System, was es wollte, sozusagen. Oder so ähnlich.

Also

mit etwas Anstrengung und Recherche ist das Rätsel durchaus zu knacken. Die Hinweise stecken alle im Text. Besonderes Augenmerk sollte man auf 'überaus und überall gut aufgelegt' richten.

Was das DDR-Regime betrifft, so herrschte ja tatsächlich ein strenges Regiment. Erst neulich wollte ich mal einen Beitrag über das 'Falten gehen' schreiben, hatte dann aber keine Lust mehr.
g a g a - Mo, 22:21

verdammt - für so ein Westkind wie mich, ist das echt zu schwer - ich hab jetzt zig Varianten durchgegoogelt - von

"überall gut aufgelegt" moderator

bis Varianten mit DFF, DDR-Fernsehen etc. pp. da kommt immer Reklame für einen Hamburger DJ, der ein DJ-Handbuch verfasst hat, mit dem Titel "gut aufgelegt". Manchmal wird eine Sendung mit dem Titel "gut aufgelegt" am Rande in Reportagen erwähnt, aber nie ein Moderator, ich finde auch keinen Wikipedia-Eintrag! Ich brauche noch mehr Hinweise!
g a g a - Mo, 22:32

o.k. - ich kenne ja nicht alle Moderatoren - aber ist es einer, der später im Westen eine zweite Karriere gemacht hat? Schlank oder mehr so vollschlank? Haarfarbe? (ich verstehe ja, dass du es nicht so komplett outen kannst, aber wir brauchen schon ein bißchen Hilfe!) Manfred Krug ist es sicher nicht, weil der ja Schauspieler ist, aber der hatte auch einen Swimmingpool und eine Sauna. Das weiß ich, weil mein Großonkel Drummer in seiner Tourneeband war und dort öfter eingeladen. [edit] Ach und dann ist da noch so einer, wo mir jetzt partout der Name nicht einfallen will, der hat aber keine Hinweise auf eine Laufbahn als Moderator einer Sendung mit dem Titel "gut aufgelegt", sonst hätte ich an den gedacht. Schwierig, schwierig. An Wolfgang Lippert dachte ich auch schon. Aber dann hört es bei mir auf. Dann gibt es noch den gutaussehenden Karsten Speck, der hat zwar mittlerweile eine Gefängniskarriere in seiner Biographie aber so peinlich fände ich das jetzt nicht. Ein sehr attraktiver Mann! Also rein äußerlich.

Wer sagt denn,

daß 'gut aufgelegt' der Titel einer Sendung sein muß? Damit hast du die Lösung im Grunde. Jetzt sei so nett und schwärze den Namen in deinem Kommentar, sonst muß ich ihn löschen. ;o)
Namesi (Gast) - Mo, 22:43

Es gibt noch einen, der heißt Pflaume, Kai Pflaume, glaube ich.

@Namesi

Ja, aber der war es nicht. Wäre auch etwas jung gewesen damals. ;o)
g a g a - Mo, 22:47

Aber ich weiß nicht, WELCHEN Namen ich nun löschen soll/muss! Mach du es doch bitte für mich und mache stattdessen drei Sternchen *** oder XY! Dann mache ich mir meinen Reim drauf!
;-)

Sorry,

das geht nicht. Ich kann hier nur löschen. Den Hinweis habe ich doch gegeben. In welchem Satz schreibst du über die Sendung 'gut aufgelegt'?
g a g a - Mo, 22:53

Danke für diesen zielführenden Hinweis! Ich werde sinngemäß editieren!
Namesi (Gast) - Mo, 22:56

Welchen Preis kriegt der Ratekönig?

Herr Namesi,

bitte editieren Sie Ihren schlauen Kommentar oder ich muß ihn ebenfalls löschen.
g a g a - Mo, 22:58

Ich habe es oben vorgemacht, wie man vorbildlich editiert, das sollte auch Namesi hinkriegen!
Namesi (Gast) - Mo, 23:05

Editieren?

Ich stehe auf dem Schlauch. Alte Leute sollte man nicht überfordern, sonst brennt deren Lampe durch. Und überhaupt: HERR Namesi!
g a g a - Mo, 23:08

Wenn ich erklärend zur Hilfe eilen darf: Zucker bittet darum, den Kommentar mit dem Lösungsvorschlag dergestalt zu überarbeiten (Klick auf "bearbeiten"), dass der Vor- und Nachname und der Name der Sendung irgendwie anders heißt, z. B. "Heiner Müller" und "Heiners Hitparade". Dann ist alles schick. Speichern nicht vergessen!

Hier war

ein strengerer Tonfall fällig. Aber gut, dann werde ich halt selbst den Kommentar noch einmal editiert posten.

Namesi-Ratekönig schrieb:
Aber
derjenige welcher hatte in einem Dritten eine Sendung bis 2006: Hitparade oder so ähnlich. Er ist 46 geboren. Also könnte er durchaus eine Tochter im Alter von Zucker haben. Und ohne einen Gesichtsausdruck zwischen Grinsen und Lachen mit viel weißen Zähnen kann ich ihn mir nicht vorstellen. Ich würde also auf ihn tippen.
Namesi (Gast) - Mo, 23:13

Danke

für die Hilfe. Ich kann als Gast nicht editieren. Ich habe jedenfalls kein "bearbeiten/editieren" gefunden. Die Strenge hat mich ganz klein gemacht. Ich sehe nur noch den oberen Teil meines Monitors.

Hm,

hast du deinen Monitor zufällig verkehrt herum? Stimmt, als Gast kann man tatsächlich nicht editieren. Das hatte ich vergessen.
Namesi (Gast) - Mo, 23:16

IsErsDennNu?

Der den ich meinte?

Na

rate mal! *lol*
Namesi (Gast) - Mo, 23:20

Der untere Teil wird von der Schreibtischkante verdeckt. So tief bin ich gesunken. Ich kann die Tastatur nicht mehr sehen. Nur gut, dass meine Arme lang genug sind und ich blind schreiben kann.
Namesi (Gast) - Mo, 23:21

Dann bleibt also nur noch die Antwort auf die Frage nach dem Preis für die Lösung des Rätsels.

Der Preis

ist die Befriedigung deiner Neugier! ;o)
Namesi (Gast) - Mo, 23:34

So viel hatte ich nicht erwartet. Vielen Dank! :o)
Namesi (Gast) - Mo, 23:54

Ach so.

Das wollte ich noch sagen: "Der Plumpsack geht um" hat mich damals, vor 100 Jahren im Kindergarten, auch schon genervt. Heute meide ich Veranstaltungen, bei denen ich aufgefordert werden könnte, mir ein Hosenbein hochzukrempeln, oder bei denen eine Polonaise oder andere gleichfalls lustige Dinge zu befürchten sind.

Seltsamerweise

ist dieses Spiel trotzdem nicht auszurotten, aber vielleicht schaffen es ja die Computerspielkonsolen. Gegen lustige Dinge im allgemeinen habe ich ja eigentlich nichts, aber wahrscheinlich definiert jeder anders, was lustig ist.
namesi (Gast) - Di, 00:29

Im Kindergarten

oder auch im Hort werden es die Computerspielkonsolen wohl nicht schaffen, den Plumpsack auszuradieren. Dafür haben die kein Geld. Zum Glück in diesem Fall. Denn das hieße wohl, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Das heißt aber nicht, dass ich altersgerechte Videospiele grundsätzlich ablehne. Ich habe gerade ein neues Spiel angefangen. Ja.
bloedbabbler - Di, 15:00

Ich vermute, wenn die Grünen...

... erstmal eine spaßfreie Diktatur realisiert haben werden, wird der Plumpssack automatisch -als nicht genderkonforme Bezeichnung- sowieso verboten. *eg*

Der Hasenzahnmann wurde bestens in der Anfangszeit vom werten Herrn Kalkofe persifliert, wenn ich mich recht entsinne. Allerdings kann man ihm eine gewisse Selbstironie nicht absprechen, was ihn mir -neben seiner unerträglichen Fröhlichkeit- dennoch nicht unsympathisch macht.
Ob ich dem Grinsebär -als vierzehnjähriges Gör- zum zweifelhaften Partyspaß einen Luftballon aufblasen hätte wollen -das klingt in der Tat traumatisierend- bezweifle ich ebenfalls stark. ;-)
Da bin ich auch eher sehr fremdelnd mit, Gesellschaftsspiele haben imho oftmals den starken Hang zur Verzweiflung als Spross tief in sich und verströmen nach außen eine Aura von leblosem Tier.
Schlimm! Egal welchen Alters man ist.

'Gesellschaftsspiele

haben imho oftmals den starken Hang zur Verzweiflung als Spross tief in sich und verströmen nach außen eine Aura von leblosem Tier.'

Da haben Sie den Nagel aber verdammt gut auf den Kopf getroffen. Dieser Satz ist quasi Pulitzer-Preis-verdächtig. *gg*
Namesi (Gast) - Di, 17:00

*eg* ?

bloedbabbler - Di, 17:15

@Namesi

eg = evil grin, in seligen Zeiten benutzt, als man noch nicht so viele bunte smileys zur Verfügung hatte.

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