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Meine ethnische Herkunft

In den letzten Monaten hatte ich mich mal wieder mit meinen Ahnen beschäftigt, verschiedene Foren besucht und den gesamten, bisher bekannten Familienstammbaum ins Internet übertragen, wo er automatisch mit verschiedenen Datenbanken abgeglichen wird. Viel weitergebracht hat mich das bisher nicht, vor allem nicht auf der mütterlichen Seite. Nun bietet eine dieser Webseiten (bei der ich aber kein Abo habe, denn dies ist bei diesem Anbieter nicht sehr empfehlenswert) einen DNA-Test zur Feststellung der ethnischen Herkunft an. Das hatte mich eigentlich vorher nie so sehr interessiert, da ich mir keine großen Überraschungen davon versprach, allerdings gibt es so einen unbelegten Familienmythos bei uns, der mich dann doch dazu geführt hat, mal bei einem der Feiertagsangebote zuzugreifen. Mein Urgroßvater August Sohr nämlich, der als Schuhmachermeister in Reppen, heute Rzepin in Polen, lebte, hatte eine Mutter, die angeblich als Hugenottin aus Südfrankreich eingewandert sein soll. Und weiter heißt es, daß sie von Zigeunern abgestammt habe. Meine Oma sah auch original wie eine Zigeunerin aus, weshalb sie in Nazideutschland manchmal für eine Jüdin gehalten wurde.
Also dachte ich mir, wenn an diesem Mythos etwas dran ist, müßte das in der ethnischen Herkunft angezeigt werden, auch wenn ich vom Äußeren eher wenig Zigeuner bin, bis auf die ausgeprägten Wangenknochen, die ich von der mütterlichen Linie erhalten habe, und die sich, etwas seltsam wie ich finde, mit dem väterlichen slawisch-sorbischen Erbe vermischt haben.

Heute bekam ich nun die Ergebnisse und ich muß sagen, ich bin sehr überrascht, ja, es haut mich regelrecht vom Hocker. Dies betrifft aber nicht die 28,9 Prozent, die ich nach Auswertung und Schätzung eine Balkanbewohnerin bin, was die Gebiete Rumänien, Bosnien und Bulgarien einschließt. Nein, das bestätigt eigentlich nur, daß an diesem Zigeunermythos tatsächlich etwas dran ist.

Was mich aber wirklich vom Hocker haut: Ich bin zu 36,2 Prozent und im Hauptanteil Skandinavierin! Von Skandinavien war bisher in meiner Familie nie die Rede. Das müssen dann wirklich urururururalte Vorfahren gewesen sein, vielleicht sogar die alten Wikinger. Das würde aber einiges erklären, wie zum Beispiel mein Faible für rauhe Landschaften, rauhes Wetter und stürmische See. *lol*

Weiterhin habe ich dann noch zu 28,2 Prozent baltische Gene, was die Gebiete Litauen, Lettland und Estland umfasst.

Und dazu kommen ganze mickrige 6,7 Prozent, die ich Osteuropäerin bin, was das Herkunftsgebiet außerdem auf Polen, die Ukraine und Weißrussland erweitert. Polen und slawische Vorfahren väterlicherseits sind mir ja bereits bekannt. Mit Südfrankreich dagegen überhaupt keine Übereinstimmungen. Wenn die Vorfahren von daher kamen, waren sie entweder nicht sehr seßhaft oder haben sich nur innerhalb ihrer eigenen Volksgruppe fortgepflanzt. Oder die Geschichte stimmt gar nicht und war nur eine schicke Lüge. Ich habe nämlich gelesen, daß es zu damaliger Zeit meiner Ururgroßmutter als hipp galt, aus Frankreich abzustammen, weshalb so etwas oft erzählt wurde. Vielleicht war sie ja nur eine ausgebuffte Zigeunerin, die ihre Herkunft gleichzeitig erklären und etwas aufhübschen wollte. Solch ein Muster würde auch gut zu meiner Mutterstammlinie passen.
NBerlin - Di, 10:29

Hört sich interessant an, ich habe auch mal überlegt so einen Test zu machen, aber die hohen Kosten haben mich bisher abgeschreckt. Ich habe angeblich auch Hugenotten in der Familienlinie, ob es stimmt wäre mal spannend zu erfahren.

Ob es Hugenotten waren,

kannst du damit nicht wirklich rausfinden, da dies ja eine Religionsform ist, sondern nur, aus welchen Teilen der Welt sie herkamen. An Feiertagen gibt es den Test manchmal im Angebot für 59 EUR. Bei mir hat zum Glück alles ohne Zoll geklappt.
C. Araxe - Fr, 21:19

Hm, da ich biographisch bedingt nicht so die Ambitionen habe, das weiter zu verfolgen, was Familiengeschichte betrifft, ist das für mich nicht ganz so spannend. Anderseits finde ich das dann doch sehr spannend, was meine DNA so über meine Herkunft aussagt. Mit anderen Worten: würden Sie den Test Ihrerseits weiterempfehlen bzw., welchen haben Sie in Anspruch genommen? Und was war Ihr Kriterium, diesen auszuwählen?

Ich hatte gar kein Kriterium,

ich habe einfach aus dieser familiären Fragestellung heraus spontan bei dem Angebot zugegriffen. *gg*
Ehrlich gesagt würde ich so einen Test jetzt nicht unbedingt empfehlen, wenn man nicht bestimmte Infos bereits hat und diese verifizieren will, zum einen, da die Ergebnisse immer nur Schätzungen sind, zum anderen da der Test doch ziemlich teuer ist, nur um ein paar Herkunftsgebiete zu erfahren. Wenn man den einfach nur so macht, könnte man vom Mehrwert dann doch entäuscht sein, wobei es allerdings möglich ist, die Rohdaten herunterzuladen. Es gibt auch eine Seite https://www.gedmatch.com auf welche man die Rohdaten laden und mit den Ergebnissen anderer DNA-Test-Anbieter vergleichen kann, um Matches, also evtl Verwandte zu finden. Man kann dort auch testen lassen, ob die Eltern evtl verwandt sind oder die Augenfarbe berechnen lassen (die bei mir aber nicht hingehauen hat), aber mehr interessante Sachen findet man damit leider nicht heraus (zumindest habe ich nichts weiter gefunden). Ich habe den Test bei Myheritage.de gemacht, aber Vorsicht - man muß zuerst einen Account anlegen und dabei die Telefonnummer eingeben. Man bekommt dann sofort Anrufe von Myheritage, um ein Abo für den Ahnenforschungsservice abzuschließen, den man nur bis 250 Personen kostenlos und mit Einschränkungen benutzen kann. Und dort ein Abo abzuschließen soll nicht sehr empfehlenswert sein. Deshalb habe ich auf die Anrufe nie reagiert und halt wirklich nur den Test dort bestellt.

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