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Morgendliche Tobsucht

Neuerdings wache ich morgens zwischen 6 und halb 7 Uhr auf und bekomme richtige Wutanfälle. Das steht so nicht im Beipackzettel des neuen Medikaments! Dann muß ich aufstehen, fluchen und mich abreagieren, bis ich um ca. 8 Uhr wieder ins Bett gehe, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Da ich gerade die letzten Sommernächte auskoste, gehe ich natürlich nicht all zu früh schlafen. Schließlich verpasste ich in diesem Hassmistpisskackkotze-Jahr die Hälfte davon. Muskelschmerzen habe ich von diesen Tabletten, die die Östrogenproduktion hemmen, ebenfalls - vor allem in den Beinen, so daß ich manchmal nicht mehr sitzen oder liegen kann. Dies steht aber im Beipackzettel. Wobei ich die Muskelschmerzen schon von früher kenne, wenn ich zu wenig geschlafen oder einen Infekt hatte. Jetzt hören sie nur gar nicht mehr auf. Und ich frage mich tatsächlich, ob die Wutanfälle von den Tabletten kommen. Ich meine, nicht daß ich keinen Anlaß zur Wut hätte, aber muß es unbedingt früh um 6 Uhr sein? Da wache ich zwar auch sonst immer auf, weil das die Zeit ist, in der die ersten Flugzeuge fliegen, aber normalerweise schlafe ich schnell wieder ein. Sollte ohne Aromatase und Östrogen mein Testosteronspiegel verrückt spielen? Der ist ja morgens bekanntlich am höchsten. Und überhaupt, wer braucht eigentlich diese sch... Hormone? Von Testosteron bekommt man Haarausfall und/oder übermäßige Körperbehaarung, von Östrogen Brustkrebs und die anderen sind wahrscheinlich auch nicht viel besser. Da besteht doch von der Schöpfung noch einiges an Nachbesserungsbedarf.
g a g a - Di, 19:55

Weißt du was angeblich passiert, wenn du die Hormone weglässt?

Ich weiß

es nicht nur angeblich, sondern genau, weil die Tabletten nämlich die Östrogenproduktion hemmen. Auf die männlichen Hormone scheinen sie allerdings eine gegenteilige Wirkung zu haben.
g a g a - Di, 22:59

welche konkreten spür- und/oder sichtbaren Veränderungen würden dann demzufolge eintreten?

Alle Veränderungen,

die auch in den Wechseljahren eintreten können, also Hitzewallungen, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, schütteres Haar, Damenbart usw. usf. Alle davon müssen natürlich nicht bei jedem eintreten. Außerdem besteht die erhöhte Gefahr einer Knochenerweichung, also Osteoporose.
g a g a - Mi, 13:32

Verstehe. Der Prozess, der also ohnehin zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig von statten geht. Ich bin ja nun auch in dem Alter. Wenn die ersten Symptome (z. B. Hitzewallungen) auftreten, ist man nicht am Anfang, sondern in der Mitte der Phase, habe ich gelernt. Man muss halt individuell entscheiden, was man als tragbar empfindet und was nicht. Ich nehme bislang keinerlei Hormone. Vereinzelt habe ich, in sehr unregelmäßigen Phasen, leichtere Hitzewallungen, die ich aber nicht als so einschränkend empfinde, dass ich etwas einnehmen wollte. Die Haare wurden bei mir schon vor zehn Jahren, so mit vierzig, dünner (hat sich aber irgendwie stabilisiert) und langsam wird der Zyklus weiträumiger. Das mit den Knochen ist schon ein Thema... hoffe, das mit viel Milchprodukten, die ich sowieso gerne mag und mehr Spazierengehen geschmeidig zu halten. Aber man weiß nicht, wie es kommt. Iris Berben ist ja eine Spezialistin in Sachen Hormone, sie wirkt auch sehr fit für ihr Alter. Mal sehen. (Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen kenne ich eher von früheren Lebensaltern, ich glaube, das hat mit einer psychischen Disposition zu tun, jedenfalls bislang bei mir. Ein Damenbart ist auch nicht erkennbar, höchstens mal ein einzelnes Härchen, nicht der Rede wert)

Was Milchprodukte betrifft,

so ist das gar nicht so sicher, ob die tatsächlich gut für die Knochen sind oder Osteoporose nicht eher unterstützen. Da gibt es inzwischen auch schon andere Meinungen, zumal ja zum Beispiel in Asien keine Milchprodukte konsumiert werden, daß das Eiweiß die Säurelast im Körper erhöht, welche durch Mineralien neutralisiert werden muß, die wiederum dann aus den Knochen gelöst werden. Bei mir ist es nun sowieso so, daß ich Milchprodukte nicht allzu gut vertrage. Und genau dann, wenn die männlichen Hormone bei mir überschießen, verursachen Milchprodukte eine Verschlimmerung der Hautprobleme in Form von unreiner und fettiger Haut, die ich schon mein ganzes Leben lang habe. Da nehme ich Calcium doch lieber über Gemüse, Nüsse usw. auf, wobei ich da nicht ganz streng bin, weil ich gerne Käse und Eis esse, aber leider bereue ich es hinterher schnell.
schlafmuetze - So, 00:48

Hallo Zucker :-)

Bisher nahm ich immer an, dass die Wechseljahresymtome genau dann eintreten, wenn die Östrogenproduktion weniger wird.
Warum müssen sich Stimmungsschwankungen denn unbedingt nur durch Heulerei zeigen? Ein Wutanfall könnte doch auch eine Art davon sein. Wut zu haben, passt auch zu deiner derzeitigen Lebenssituation.
Hoffentlich lassen die Muskelschmerzen nach. Vielleicht sind sie eine Folge deiner körperlichen Verfassung und haben gar nichts mit den Tabletten zu tun?
Alles Gute für dich ... :-)

Also

die Muskelschmerzen sind hunderprozentig von den Tabletten, weil das die häufigen, ganz typischen Nebenwirkungen sind, die auch andere Patientinnen haben und sie genau mit dem Tag der Einnahme begannen. Seltsamerweise sind sie jetzt, nachdem ich zusätzlich ein Mittel gegen männliche Hormone nehme, besser geworden, so als hätten sie auch etwas mit den männlichen Hormonen zu tun.

Doof

Das mit dem Medikament klingt ja nicht gut, wird aber schon wieder!

LG

Rössle (Gast) - Sa, 17:19

Ich glaub nicht, dass dein Testosteronspiegel verrückt spielt.

Es ist einfach so, daß bei verringertem Östrogenspiegel, eine gleichbleibende Testosteronmenge besser wirken kann, weil ihr 'Gegenspieler' sie nicht mehr unter Kontrolle halten kann.

Das führt dazu, daß bei altersbedingter Abnahme von Testosteron bei Männer und Östrogen bei Frauen das Hormon des jeweils anderen Geschlechts mehr zur Geltung kommt, sprich Männer und Frauen werden sich im laufe des Leberns ein wenig ähnlicher.

Für die morgendlichen Wutanfälle habe ich leider auch keine Erklärung.

Ich weiss nur, daß die auch bei Männern, trotz Morgen-Testohoch nicht üblich sind.

Aber möglicherweise liegt es ja tatsächlich daran, daß du relativ Testo ohne Östro einfach nicht gewohnt bist.

Frag doch bei der nächste Blutuntersuchung einfach mal ob sie deine Testo-Werte auch mal überprüfen.

Die Sache ist ja die,

daß ich durch die Chemo in die Wechseljahre katapultiert wurde und eigentlich die Nebenwirkungen bereits seit vier Jahren kenne, die das mit sich bringt. Doch morgendliche Wutanfälle waren bisher nicht darunter und außerdem bekomme ich jetzt auch wieder fettige und unreine Haut. Im Beipackzettel steht dagegen etwas von trockener Haut, gegen die ich nichts einzuwenden hätte. Wenn ich mich in meiner Haut nicht wohlfühle, mag es sein, daß dies dann etwaige Stimmungsschwankungen noch verschlimmert und die Muskelschmerzen natürlich sowieso. Wenn ich das so lese, fällt mir auf, daß es sehr nach Pubertät klingt.

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