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Was ich auch mache,

alles ist sch...: Silikonimplantate sind eine schnelle und praktische Lösung, allerdings sollen sie evtl. das Krebsrisiko (Lymphome) erhöhen (steht im Aufklärungsblatt). Zwar wurde das bisher nur bei Tieren festgestellt und nicht bei Menschen, und es laufen ja auch jede Menge Frauen damit herum, allerdings gibt mir das schon zu denken. Denn es ist sicherlich ein Unterschied, ob ein gesunder Mensch das mit sich herumträgt oder jemand, dessen Immunsystem ja offensichtlich nicht optimal funktioniert. Und erst im Frühjahr ist im Bekanntenkreis qualvoll eine Frau an Lymphom gestorben, die wegen Brustkrebs zwei Implantate hatte. Muß natürlich nicht an diesen gelegen haben, sondern kann auch einfach der vorherige Krebs gewesen sein. Als ich das heute der Ärztin erzählte, mit der ich noch einmal ein Aufklärungsgespräch hatte, versteifte sie sich sofort, so als wollte sie das alles gar nicht hören, und meinte nur, sie glaubt nicht daran, daß die Implantate Krebs auslösen können. Na gut. Das nächste Ding ist, daß ich ziemliche Zweifel habe, ob sich mit Implantaten die natürliche Form so herstellen läßt, daß sie auch zur anderen Brust paßt. Als ich das bei der Chefärztin angesprochen habe, ist die immer ausgewichen und hat nichts so richtig dazu gesagt, was für mich schon mal ein schlechtes Zeichen ist. Auch die Bilder, die sie mir zeigte, waren immer zwei operierte Brüste, wo man natürlich nicht sieht, wie groß der Unterschied wäre. Als ich die andere Ärztin heute beim Aufklärungsgespräch dazu befragte, meinte diese, sie hätte schon einige einzeln operierte Brüste gesehen und fand die Ergebnisse jetzt nicht sooo schlecht. Klingt irgendwie auch nicht sehr vertrauenserweckend. Mir wurde außerdem gesagt, daß Wiederaufbau mit Bauchfett nicht sofort in einer OP gemacht wird. Nun wurde mir in der zweiten Klinik gesagt, daß man durchaus einen sofortigen Wiederaufbau mit Bauchfett machen könne, die arbeiten dort mit einer plastischen Chirurgin zusammen, allerdings dauert es lange, bis man bei der plastischen Chirurgin einen Termin bekommt. Außerdem habe ich mir ja nun das meiste Bauchfett gerade erst abtrainiert und nicht mehr viel dran. Natürlich kann man die Implantate wieder später entfernen und mit Bauchfett ersetzen, aber das bedeutet, daß ich mich ständig erneut unter das Messer legen muß, was ich hasse und eher lieber vermeiden würde. Das könnte sich aber als ein Fehler herausstellen. Ich habe jedoch auch keine Lust, mir immer eine Prothese umschnallen zu müssen. Das wäre eine Option, wenn man schon am Krückstock läuft und sich sowieso nicht mehr viel bewegt.

Heute wurde ich wieder biopsiert, diesmal an der Haut, was aber jetzt ziemlich weh tut. Ich frage mich, warum man das nicht gleich bei der ersten Biopsie mitgemacht hat, da hätte dieser Schmerz mehr keinen Unterschied gemacht und ich wäre nur einmal gequält worden. Auf dem Tisch der Ärztin fiel mir ein großes, farbiges Foto mit Brüsten auf. Erst nach einer Weile wurde mir klar, daß das meine sind, die man in meine Akte gepappt hatte. Immerhin sind meine Brüste jetzt farbig und großformatig für die Ewigkeit im Krankenhaus archiviert. Überhaupt wird da ziemlich viel fotografiert. Bei meinem ersten Gespräch wurden meine Brüste fotografiert, bei der Befundbesprechung wurden sie noch einmal fotografiert, von der Chefärztin wurden sie ebenfalls fotografiert und heute wurden sie neuerlich fotografiert. Man könnte direkt Geld dafür nehmen. Ich frage mich, was die mit den vielen Fotos machen.
Chutzpe - Fr, 23:28

Also was umschnallen könnte ich mir auch nicht vorstellen. Das ist aber nicht das, wo der BH auf einer Seite fix aufgefüllt wird, wenn nur eine Brust entfernt wird?

Dieses Ausweichen und keine klaren Antworten geben, würde mich ja so wütend machen - immerhin geht es ums Frausein und ums nackte Überleben.

Dass die das mit dem Bauchfet nicht überall gleich handhaben (direkt oder in 2. OPs), kenne ich von anderen Eingriffen. Meine Nachbarin hat mit einem Magenband über 50kg verloren und danach stand dann die Hautstraffungs-OP an. Sie selber arbeitet in der Spitex (Hauspflegedienst) und kennt sich somit mit medizinischen Dingen doch auch etwas aus. Die wollten die OP partout nicht in einem Durchgang machen, vermutlich damit sie der Kasse mehr verrechnen können. Doch sie hat nicht aufgeben bis sie einen Chirurgen hatte, der es gemacht hat. Diese Leistung ist darum kassenpflichtig, weil man ja sonst unglaublich blöd aussieht mit diesen Hautlappen und ich finde das nur richtig so.

Bauchfett könnte ich sonst zur Verfügung stellen, wahlweise auch vom Po oder den Oberschenkeln.

Ich persönlich würde wohl zum Bauchfett tendieren, einfach weil ich "gemachte" Brüste meistens nicht schön finde, doch vielleicht wird das beim Wiederaufbau anders gehandhabt.

Die Kliniken haben sicher einen florierenden Brustfoto-Handel mit Brustfetischisten ;-)

Ob nun

umschnallen oder reinstopfen ist gehupft wie gesprungen, wenn man viel in Bewegung ist, herumhopst und gerne auch mal ohne BH herumläuft. Ich fände beides extrem lästig und bin mir nicht sicher, ob da nicht auch mal was herausfallen kann.
Chutzpe - So, 14:27

Verstehe ich!

Ich habe zwar BHs, doch trage meistens nur Sport-Tops, daheim sowieso nichts.
tinius - Fr, 23:40

Kochsalz-Implantate kommen nicht infrage ? Oder besteht da ein ähnliches Risiko ? LG und *knuddel*

Kochsalzimplantate

werden nur als Platzhalter und Expander verwendet, aber nicht dauerhaft. Außerdem geht das Krebsrisiko nicht vom Silikon an sich, sondern von der rauhen Beschichtung aus, die aus einem anderen Stoff ist. Könnte sein, daß die Kochsalzimplantate sogar dieselbe Beschichtung haben, das weiß ich aber nicht genau.
bloedbabbler - Sa, 12:50

Liebe Zuckerwattewolkenmond,...

..., was eine Ärztin glaubt, scheint mir nicht relevant zu sein. Hier zählt was sie weiß. Wenn man den Informationsdiensten Glauben schenken darf, gibt es weltweit bisher weniger als 200 Fälle in denen ein Zusammenhang vermutet werden könnte, für Deutschland bisher keinen. Zu neueren Entwicklungen bezüglich dieser Problematik kannst du aber unter folgender Nummer den Stand erfragen.
Der Krebsinformationsdienst informiert am Telefon unter 0800 - 420 30 40 und per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de über aktuelle Entwicklungen. www.krebsinformationsdienst.de

Soweit ich es bisher verstanden habe, hängt es auch davon ab, wie und wie lange eine Brust-OP durchgeführt wird, ob man in der gleichen Sitzung ans Ausstopfen und wiederaufbauen gehen kann. Manchmal scheint die Belastung sonst zu hoch zu werden, weshalb dann ein weiterer, späterer Eingriff erforderlich wird. Die oben von Chuzpe angedeutete Möglichkeit zur Profitmaximierung würde ich im Einzelfall nicht ausschließen wollen, halte aber die pauschale Aussage für falsch.

Zum Thema unterschiedliche Brüste, hast du eventuell darüber nachgedacht beide Brüste entfernen zu lassen? Haben dir die Ärzte etwas von Wahrscheinlichkeiten einer möglichen Problematik auch in der vermeintlich gesunden Brust erzählt?
Hat man sich die Mühe gemacht und eine Genbedingte Problematik -mit höherer Wahrscheinlichkeit zu erkranken-(ähnlich wie bei Frau Jolie) ausgeschlossen?
Ich weiß, dass das jetzt nicht sehr hilfreich ist, aber ich schrieb dir ja schon: Vorrang muss das Überleben haben, nicht die Ästhetik.
Ich kenne bisher nur die 'gefüllten' BHs und Badeanzüge für Frauen, die sich entschlossen haben keinen Wiederaufbau machen zu lassen. In deinem Fall -aufgrund von Alter etc.-halte ich einen Wiederaufbau für sinnvoll. Gefühlt und aus dem Bauch heraus würde ich mich vermutlich -trotz der möglichen Probleme- für körpereigenes Fettgewebe entscheiden. Und wenn du nicht gerade den Wunsch nach Doppel-D hast, sollten sich doch da auch noch Stellen finden lassen. ;)

Aber ich versteh dein Problem, das ist erstmal wie die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Und im Kopf hat man sicherlich, wie frau es macht, macht frau es verkehrt.

Warum biopsieren die denn eigentlich ständig?
Ich dachte, wenn der Erstnachweis da ist, steht der Befund.

Deine Fotos, also nicht die, die die Menschen im Krankenhaus schießen, sondern jene, die du bei deinen Wanderungen durch die Hauptstadt geschossen hast sind schön stimmungsvoll und beim ersten mit seinem Lichtspiel irgendwie angenehm düster. Ich mag das. :-)

Hallo Bloedbabbler,

beim Krebsinformationsdienst habe ich mich natürlich selbst längst informiert.

Von der anderen Brust war bisher von ärztlicher Seite nie die Rede, ich hatte aber bisher auch nie irgendein Problem mit der anderen Brust. Solch einen Gentest hatte ich ja selbst vor zwei Jahren angeleiert, auch mit der Option, falls er positiv wäre, evtl. vorbeugend beide Brüste wie Jolie machen zu lassen, aber der Gentest ist negativ ausgefallen, keine Disposition. Wenn ich weiß, daß es gut gemacht ist und dann gleichmäßig aussieht, wäre ich durchaus bereit, beide Brüste machen zu lassen, ich hatte auch direkt überlegt, ob ich das nicht gleich in dieser einen OP anfordern sollte, aber ich habe halt doch Zweifel wegen der Implantate und zwei Brüste aus Fett aufzubauen ist dann doch schwieriger.

Wenn ich die Wahl hätte, würde ich eine OP mit sofortigem Wiederaufbau aus Bauchfett wählen. Ich schätze mal, mein Bäuchlein könnte gerade noch so reichen, wenn ich eine Woche vorher kräftig futtere. Aber leider gibt es diese Option ja nicht.

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