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Montag, 10. April 2017

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle

Eigentlich hatte ich vor, heute die Unterlagen für die nächste Steuererklärung zusammenzustellen, weil ich keine Lust habe, in diesem Jahr wieder nette Drohbriefe vom Finanzamt zu bekommen, die es nicht abwarten können, mir Geld zurückzuzahlen. Dazu griff ich mir eine leere Klarsichthülle, die herumlag und fast unbenutzt, ja beinahe wie neu aussah. Aber nur dem äußeren Anschein nach, denn als ich sie über meine dunkle Hose legte und auf bestimmte Weise das Licht darauf fiel, entdeckte ich die Schrift einer eingeprägten Geheimbotschaft: "Guten Morgen, Rico! Wecke mich auf jeden Fall! Sehr wichtig!" Hm, von mir kann diese Botschaft nicht sein, also vermute ich, es ist eine Klarsichthülle aus dem Bestand des Steuervereins meines Bruders. Jetzt spielen sich bei mir sofort Filme im Kopf ab. Was war da wohl so wichtig?Ich meine sogar über dem i von Rico ein Herzchen zu entdecken oder täusche ich mich da? Vielleicht geht ja auch die Phantasie mit mir durch.

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle2

Geheimbotschaft in der Klarsichthülle1


Jedenfalls war es DIE willkommene Ablenkung, denn erst fotografierte ich, dann verfasste ich den langen Blogeintrag, machte lieber Frühjahrsputz und danach hatte ich keinen Antrieb mehr auf Bürokram, von welchem noch mehr zu erledigen gewesen wäre. Also immer noch nichts getan.
Mit der Bausparkasse schlage ich mich dauernd herum, weil die keine Zinsen mehr zahlen wollen. Ich hatte noch so einen Vertrag mit 5 Prozent Zinsen, abgeschlossen damals, als ich frisch begann, Geld zu verdienen. Da wurde versprochen, man könne das Geld nach der Ansparphase liegen und "arbeiten" lassen und bekäme sogar Bonuszinsen, wenn man das Darlehen nicht in Anspruch nimmt. Schon als die Ansparphase zu Ende war, haben sie versucht mich zu bescheißen, indem sie mir dauernd einen Wisch schickten, auf welchem zwei Optionen zum Ankreuzen waren, nämlich einmal, mir das Geld auszahlen zu lassen, und zum anderen, es weiter anzulegen, allerdings ging ganz versteckt daraus hervor, daß es sich dann um einen anderen Vertrag mit völlig anderen, schlechteren Optionen handelt, weshalb ich auf diese Schreiben überhaupt nicht reagierte, da ich keine dieser Kästchen ankreuzen wollte. Der Vertrag lief ein paar Jahre weiter mit den 5 Prozent Zinsen, aber vor zwei Jahren bekam ich plötzlich eine Kündigung, obwohl noch nicht einmal die volle Bausparsumme erreicht war. Darauf drohte ich mit Rechtsanwalt und die Kündigung wurde zurückgezogen, aber ich sollte nun monatlich weiter ansparen. Da kam ich nicht raus, deshalb tat ich dies. Im letzten Jahr nun war die Bausparsumme erreicht und der Vertrag wurde sofort aufgelöst und ausgezahlt, da in diesem Fall diese Vorgehensweise von den Gerichten abgesegnet worden ist. Allerdings fehlen dann auch in den letzten zwei Jahren die Bonuszinsen und da muß ich mich erst kundig machen, ob das rechtens ist, daß sie die Bonuszinsen nicht zahlen. So im nachinein betrachtet und mit meinen Erfahrungen mit Sparverträgen, würde ich solche Verträge nie wieder abschließen, egal wieviele Zinsen versprochen werden. Man ist nur damit beschäftigt, sich nicht über's Ohr hauen zu lassen und zieht wahrscheinlich meist trotzdem den Kürzeren. Dann lieber auf das Bankkonto mit dem Geld, egal ob mit oder ohne Zinsen, man lebt ruhiger - dachte ich. Denn als ich letztens in die neuen AGBs meines Tagesgeldkontos schaute, standen da auf einmal so komische Sachen unter der Rubrik "Einlagensicherung", die ich noch nie gesehen hatte. Kurz mal gebingt, stellte ich fest, daß es da anscheinend tatsächlich Änderungen gibt, allerdings sind diese so unverständlich, daß man eigentlich nicht versteht, wie sich das nun für mich als Sparer auswirkt und wenn etwas unverständlich ist, ist das immer schon ein Warnzeichen. Da die Regierung ja keine Banken mehr retten will und sich die Einlagensicherung ändert, könnte man beinahe auf den bösen Gedanken kommen, daß eine große Enteignung der Sparer geplant ist. Natürlich wäre es dazu noch besser, wenn man das Bargeld verbieten könnte, denn dann könnte sich kein Sparer mehr dagegen wehren.
Örghs, wie ich es hasse, mich mit solchen Themen zu befassen! Zwanzig Jahre lang habe ich dies stundenlang jeden Tag gemacht und jetzt will ich einfach nicht mehr. Ich frage mich ja, ob es professionellen Tänzern ähnlich geht, wenn sie viele Jahre lang getanzt haben, nämlich daß sie dann sagen: "Örghs, ich habe so die Schnauze voll vom Tanzen, ich will jetzt nur noch Buchhaltung und Bürokram machen!"