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Dienstag, 7. Februar 2006

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Heute rief mein Kumpel an. Erst hielt er mir 15 Minuten lang einen wissenswerten Vortrag über Glasfaserkabel, weil ich unvorsichtigerweise in Zusammenhang mit seiner Arbeit die Bemerkung machte, dass ich den Begriff zwar kenne, aber nicht wirklich weiß, was das ist. Leider hatte ich dabei vergessen, dass er Fachmann ist. Ich gebe zu, dass ich nur die ersten 5 Minuten zugehört habe. Danach erzählte er mir, dass es "unsere" Diskothek, welche wir vielleicht einmal im Jahr besucht haben, nicht mehr gibt. Das ist etwas, dass mich ziemlich ankotzt, denn auch, wenn wir inzwischen stark gealtert und wohl deshalb nur noch selten auf der Piste zu finden sind, hatte man doch für etwaige Übermutsanfälle einen Zufluchtsort. Aber kaum hat man mal ein Lokal gefunden, in dem man sich nicht wie beim Kinderschubsen fühlt und die Musik stimmt, ist es auch schon wieder weg. Außerdem erzählte er mir, dass man Fliesen nicht nur an die Wand kleben kann, sondern auch auf eine, an einen Lattenrost befestigte leichte Wand, wo man dann nur den Lattenrost an der Wand befestigt, falls der Vermieter nicht fliesen möchte. Sowas habe ich bisher noch nie gehört. Er hat mir auch angeboten, mir das für die Küche zu machen, mal schauen, vielleicht wäre das ja wirklich eine gute Idee. Aber die Küche kommt ganz zum Schluss dran und bis dahin vergeht noch viel Zeit. Morgen kommt erstmal mein neuer Kleiderschrank, weshalb ich heute in mich gehen und ein paar Stoßgebete zum Himmel schicken werde, dass diesmal alles unversehrt ist und nicht wieder so ein Reklamationsmarathon beginnt.

Außerdem erhielt ich mal wieder einen Brief von einer gewissen Gedichte-Bibliothek. Ich habe ja so langsam schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich deren dickbäuchige Gedichtsammlungen nicht kaufe und kein Lyrik-Fernstudium belege. Auch diesmal wollen sie mich locken, mit einem vierwöchigem kostenlosen Schnupperkurs, einem 100 Euro-Scheck und der Aussage: "Beginnen Sie das vielleicht größte Abenteuer Ihres Lebens: Werden Sie Dichter!"
Also ich weiß ja nicht. Wenn ich wirklich große Abenteuer erleben will, fallen mir ganz andere Dinge ein. Selbst Fotografieren erscheint mir da noch abenteuerlicher, bzw. zumindest das, was man dabei erlebt. Gegen 100 Euro hätte ich dagegen nichts einzuwenden, doch wenn ich danach für jeden Monat Fernstudium 110 Euro berappen muss, habe ich nicht wirklich ein gutes Geschäft gemacht. Und überhaupt, wenn ich unbedingt Kritik für meine lyrischen Ergüsse will, kann ich sie mir genauso gut in der Leselupe oder ähnlichen Foren holen. Dort krieg ich sie umsonst. Doch letztendlich hat mir das so und so noch nicht viel gebracht, weil nämlich eigene Gedichte, in welchen andere "herumgepfuscht" haben, und seien sie noch so verbesserungsbedürftig gewesen, immer ein ungutes Gefühl bei mir hinterlassen. Es ist ungefähr das gleiche Gefühl, als müsste ich meine allerliebsten Lieblingspralinen mit jemandem teilen und sehe sie eine nach der anderen in dessen Schlund verschwinden. Da verstecke ich meine Lieblingspralinen doch lieber dort, wo sie niemand findet.