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Montag, 5. Februar 2007

Noch ein Beitrag zum inoffiziellen Dream-Workshop mit Elsa - Mein schlimmster Traum

Den Titel des schlimmsten Traumes zu vergeben ist gar nicht so einfach, denn ich habe fast alles schon erlebt, was das Potential dazu hätte - im Traum natürlich. Doch die meisten Träume vergesse ich ziemlich schnell wieder. Es gibt keine, die mich regelrecht verfolgen und viele der Träume, die auf den ersten Blick wie Alpträume scheinen, träume ich fast mit Gelassenheit.
Beim Nachdenken darüber fällt mir ein großer Nachteil auf, den das Aufschreiben der Träume hat -
wenn man sie aufschreibt fällt ein wichtiger Indikator dafür weg, der einem anzeigt, wie groß die Bedeutung eines Traumes ist, nämlich der, dass ich einen Traum trotz Nichtaufschreibens über Jahre und Jahrzehnte nicht vergesse. Zumindest mir geht es so, dass in der Fülle des "Materials" auch wichtige Träume gedanklich eher untergehen.
Ich wurde in Träumen ermordet - erschossen, erwürgt, vergiftet, geköpft oder bin im Kerker verhungert, wurde gefoltert, gefangengehalten oder vergewaltigt, es gab auch Träume in denen ich hab andere Menschen habe sterben sehen und Träume die eher an Begegnungen mit Poltergeistern erinnern statt an Träume und wenn ich nicht wüßte, dass es unmöglich ist, dass ich mich in meinem Bett (ohne Drogen) wie in einem Karussell drehe, würde ich es wohl tatsächlich dafür halten. Der Traum vor dem 11. September war zwar unheimlich, aber nicht schlimm. Das eigentliche Schlimme geschah erst danach und noch heute mache ich mir Gedanken darüber, ob ein Orgasmus an einem Ende der Welt den Zusammenbruch zweier Türme am anderen Ende der Welt bewirken kann (dabei hatte ich an diesem Tag nicht mal einen). Nach dem Traum "Sterne im Universum machen" , wie ich ihn für mich nenne, habe ich mich zwar so gegruselt, dass ich nicht mehr ins Bett wollte, aber so richtig schlimm war er auch nicht. Der Traum von den Fünflingen war schlimmer, auch wenn er sich gar nicht so anhört, aber ich kann mich erinnern vollkommen schweißgebadet aufgewacht zu sein. Danach habe ich mich allerdings, als ich begriff, dass es nur ein Traum gewesen war, gefühlt als wäre ich plötzlich in den Himmel gekommen.
Ein Traum, der mich aber wirklich emotional sehr stark mitgenommen hat, war folgender:

Ich bin Mutter und es ist Krieg. Der Feind rückt näher und eigentlich müßte ich mit meinem kleinen Kind fliehen, aber es ist gerade sehr krank und liegt in seinem Bettchen. Im Traum bin ich der Überzeugung, dass ich mit ihm in diesem Zustand nicht flüchten kann. Außerdem habe ich auch Probleme es zu ernähren. Wir haben nichts mehr zu essen und hungern. Der Feind rückt näher und ich bin verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Ich möchte mein Kind nicht verlassen und will es auch nicht in die Hände der Feinde fallen lassen. Ich bin so verzweifelt, dass ich beschließe es mit Zyankali zu vergiften. Meinem Kind geht es immer schlechter. Ich gebe ihm das Gift und tröste es, indem ich sage, dass ich ihm Medizin gebe, damit es bald wieder gesund wird. Es ruft nach mir "Mami, Mami!" und vertraut mir völlig. Es fühlt sich bei mir behütet, beschützt und geborgen, glaubt mir, dass alles wieder gut wird, weil ich, seine Mami, es ihm ja verspreche. Es schmiegt sich an mich und nimmt voll Vertrauen die "Medizin" ein. Auf einmal windet es sich in Krämpfen, röchelt und ruft angstvoll unentwegt nach mir. Ich höre seine Schreie, sein ersticktes Röcheln, sein verzweifeltes "Mama, Mama!" und glaube selbst zu sterben. Damit ich es nicht hören muß halte ich mir die Ohren zu. Ich fühlte dabei die schrecklichste, tiefste Verzweiflung, die man sich vorstellen kann oder besser nicht vorstellen kann. Es ist kaum mit Worten zu beschreiben und der Traum hat mich noch sehr lange beschäftigt. Ich hatte mein eigenes geliebtes Kind getötet und es war furchtbar.