Es besteht die Gefahr der schwarzen Magie, in die die ganze Welt, und insbesondere Amerika, auf schnellstem Weg hineinläuft. Nur eine umfassende Kenntnis der wahren psychischen und spirituellen Natur des Menschen kann die Menschheit vor großen Gefahren retten...
...Ganze Nationen werden unmerklich in die schwarze Magie treiben, mit guten Absichten, ohne Zweifel, aber trotzdem pflastern sie damit die Straße zur Hölle! Sehen Sie nicht das ungeheure Übel, das sich hinter Hypnose verbirgt? Hypnose und Suggestion sind große und gefährliche Kräfte, weil nämlich das Opfer selbst nie weiß, wann es ihnen ausgesetzt ist, es wird ihm sein Wille gestohlen....
....Wenn Sie vorhersehen könnten, was ich vorhersehe, würden Sie mit ganzem Herzen und aus tiefster Seele die Lehre der universellen Brüderlichkeit verbreiten. Sie ist unser einziger Schutz!...
...Weil es eine Seele gibt, die allen Menschen gemeinsam ist, ist diese Brüderlichkeit, dieses Verstehen möglich. Bringen Sie Menschen dazu, sich darauf zu besinnen, und sie werden in Sicherheit sein. Es gibt in jedem Menschen eine göttliche Kraft, die sein Leben leitet, und die niemand zu bösen Zwecken beeinflussen kann, nicht einmal der größte Magier.
(aus einem Gespräch zwischen Charles Johnston und HPB)
(aus "Leben und Werk der Helena Blavatsky")
Komisch, dass ich hier sofort an die heutige Werbung denken muss...
Ich krauche nun schon seit Wochen auf dem Zahnfleisch auf jedes Wochenende zu, welche wie nichts vergehen, krauche danach weiter und halte mich wie ein Ertrinkender an den vier Tagen zu Ostern fest, weil mein nächster Urlaub erst Ende Mai ist. Ich habe keinen Schimmer, wie ich es bis dahin durchhalten soll - eigentlich bräuchte ich jedes Vierteljahr mindestens zwei Wochen Urlaub, aber so viel habe ich natürlich nicht. Und dabei muss ich auch noch dankbar sein, dass es mir schon besser geht, als am Anfang meines Berufslebens, als ich noch jeden Tag um 5 Uhr aufstehen musste, mir nicht selbst einteilen konnte, wann ich mit der Arbeit beginne oder aufhöre, die Pausen zugeteilt bekam und auch nur 15 Tage im Jahr Urlaub hatte, mal ganz abgesehen von der Samstagsarbeit. So gesehen geht es mir jetzt richtig gut - was ich ständig mantramäßig vor mich hinmurmel, um mich so über Wasser zu halten.
Ostern wird allerdings auch nicht wirklich ruhig. Die Mutter meiner Schwägerin ist vor kurzem, genau in der Nacht nach ihrem 75. Geburtstag, ins Krankenhaus gekommen. Sie hatte schon zwei Wochen lang Magenschmerzen, aber es stellte sich heraus, dass es nicht der Magen war, sondern das Herz. Zum Glück noch kein Herzinfarkt, aber es musste ein Bypass gelegt werden, und nun ist sie zur Rehabilitation. Wie es der Zufall so will, findet diese Rehabilitation genau in dem Spreewalddorf statt, aus dem mein Vater stammt und wo meine Großeltern gelebt haben. Nun hatten meine Mutter und meine Schwägerin letztes Jahr schon die Idee, mal einen Ausflug dorthin und Fotos zu machen (was meine Aufgabe ist), um meinem Vater so ein Fotobuch zu schenken, wie ich es meiner Mutter von Kostrzyn geschenkt habe, damit er sich darin ein bißchen die Bilder anschauen kann. Meine Schwägerin kam daher spontan auf die Idee, diesen Ausflug vorzuverlegen und mit dem Besuch bei ihrer Mutter zu verbinden.
Am Ostersamstag läd sie uns also alle in ihr Auto, wir absolvieren unseren Krankenbesuch und machen eine kleine Tagestour durch den Spreewald, bzw. durch das Dorf. Ich war schon eine ganze Weile nicht mehr dort und bin schon gespannt, wie sich alles verändert hat, aber die alte Mühle und der Hafen sind bestimmt noch da. Eigentlich würde ich der Rehabilitantin gerne etwas mitnehmen, aber mir fällt nichts ein. Blumen halten die lange Autofahrt sicher nicht durch und Naschereien für eine Herzinfarktkandidatin mit verkalkten Herzkranzgefäßen ist wohl auch nicht so angebracht. Ich hoffe, mir kommt noch irgendein Einfall.
Am Ostersonntag marschiert dann die gesammelte Mannschaft im Pflegeheim auf - irgendwie habe ich so eine Vision, dass wohl in den nächsten Jahren Familienfeierlichkeiten nur noch in Heimen und Krankenhäusern stattfinden werden - und danach ist ein Tisch im Restaurant bestellt. (Mein Vater hat meine Mutter gestern mit der Bemerkung überrascht, dass er so erschöpft von der langen Reise ist. Als sie ihn fragte, wo er denn war, meinte er, dass er mit dem Flugzeug geflogen ist. Ein Haus, dass er schräg von seinem Fenster aus sieht, wo immer viele Menschen ein- und ausgehen, bezeichnet er als das Bärenhaus und die Leute hält er für Bären.)
Außerdem muß ich über Ostern unbedingt meinen Balkon machen. Bisher war ich nur damit beschäftigt, den Müll, der während der Renovierung ohne erreichbare Mülltonnen darauf gelandet ist, zu entsorgen. Und eventuell würde ich auch noch gerne ins Kino gehen, in "La vie en rose", was ich aber wahrscheinlich wegen Zeitmangels wieder flachfallen lasse, um auf die DVD zu warten. Wie es aussieht, werde ich also keine Zeit haben, um mich im Weltschmerz zu suhlen.
ein guter Tag, um zu verzweifeln, gepflegt und still zu verzweifeln. Ohne Grund, zumindest keinem akuten, und trotzdem gibt es so viele, dass ich Schwierigkeiten habe, zu entscheiden, welcher mir der liebste ist - menschliche Dummheit, die nicht nur unendlich ist, wie Einstein sagte, sondern auch relativ, eigene Mittelmäßigkeit, freudlose Verpflichtungen, immerwährende Erschöpfung, stundenlanges sinnloses Aktensuchen und und und.....