Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Montag, 16. April 2007

...

Wenn das Bewusstsein nicht auf dieselbe Wirklichkeit gerichtet ist, in der unser Körper anwesend ist, dann löst dies extreme Angst aus. Drei Situationen in vielen Untervarianten treten auf:
1. Ein Mensch in der Warteschlange am Postschalter nimmt außer den Wartenden noch andere Wesen wahr, indem er Stimmen hört, Schattenwesen und Lichtwesen sieht oder sich einfach von fremden Wesen berührt fühlt. Sein Bewusstsein hat sich derart ausgeweitet, dass die Alltagswirklichkeit vom Meer des Träumens überflutet wird. Angst packt ihn.2. Ein Mensch betritt ein Restaurant und stellt dabei fest, dass sich einige nach ihm umdrehen, andere sich mit gesenkter Stimme unterhalten. Wenn sich bei ihm dann die Gewissheit festsetzt, dass die anderen über ihn reden und über Informationen über ihn verfügen, dann lebt er im Bewusstsein, wie es für das Träumen und das Meer des Träumens typisch ist, wo alle mit allem verbunden sind. Solche Menschen ziehen sich immer mehr zurück, brechen den Kontakt mit der Umwelt ab, leben in einem Gespinst von Bezügen, das für niemanden nachvollziehbar ist.

3. Ein Mensch versteht seine eigene Familie nicht mehr, er nimmt sich wie durch einen dunklen Tunnel von der Umwelt getrennt wahr. Er kann seine Kraft nicht mehr auf die Bewältigung der Alltagswirklichkeit richten, seine Lebensfunktionen kommen zum Erstarren und seine Kraft manifestiert sich nur in innerer Unruhe und Schlaflosigkeit: Ihn quält die Angst vor dem Verlust jeden Bezuges zum Leben, er ist depressiv. Er lebt im Bewusstsein der Zwischenwelten. Sein Bewusstsein ist im Wachtraumzustand, obwohl Wachheit gefordert ist...

...Beim Einführungsseminar in schamanische Basistechniken von letzter Woche waren unter den vierzig Teilnehmern sieben jüngere Männer und Frauen, die mit diesen Problemen kämpfen und in separaten Gesprächen betreut werden mussten. Einige von ihnen konsultierten zuvor schon einen Psychiater, erhielten Diagnosen von spiritueller Krise über Depression bis Borderline-Persönlichkeit. Aus meiner Sicht als Psychotherapeut konnte ich diese Diagnosen bestätigen. Nur hilft das nicht weiter. Diese Menschen leben in Zwischenwelten oder, um bei unserer Metapher zu bleiben, am Strand und werden von Kräften aus beiden Richtungen bedrängt. In diesem Gespaltensein lehnen sie sich selbst ab und kämpfen dann noch an einer dritten Front gegen sich selbst.
Heute wird zwar mehr von jenen gesprochen, die mutwillig oder aus reiner Neugier spirituelle Praktiken anwenden und den Boden unter den Füßen verlieren. Wir müssen vorsichtig sein mit solchen Urteilen, solange wir unsere Kinder Sprache, Mathematik und Physik lehren, nicht aber ein Basiswissen für den Umgang mit den überall verfügbaren spirituellen Praktiken vermitteln - aus falscher Angst vor Sektentum und Esoterik.
Ich treffe immer mehr Menschen, die nicht erwachen können; Erwachen im alltäglichen Sinne, weil das Träumen sie so sehr in Anspruch nimmt, dass sie viele Stunden des Alltags träumend verbringen, unfähig ihre Aufmerksamkeit auf eine anspruchsvolle Alltagsbeschäftigung auszurichten, obwohl sie intellektuell dazu ohne Zweifel in der Lage wären. Sie vermögen mit dem Tempo des Arbeitslebens nicht Schritt zu halten.
Alle aufgezählten Phänomene haben aus meiner Sicht einen gemeinsamen Kern - der Mangel an einer tragfähigen Kosmologie mit zwei Sphären: der Alltagswirklichkeit und einer Unendlichkeit, das heißt einer Sphäre, die durch eine Schwellenzone getrennt ist, in der alle möglichen anderen Wirklichkeiten entstehen und wieder vergehen können. Hier hat die Nichtalltägliche Wirklichkeit der Schamanen, das Nirwana der östlichen und der Himmel der christlichen Mythologien ihren Platz. Andererseits brauchen die Menschen Techniken, wie sie in beide Richtungen die Schwellenzone durchqueren und die nötigen Bewusstseinsänderungen initiieren. In der Sprache des Träumens gesagt: Sie müssen sowohl ihre Träume zu einem "guten Ende" träumen, als auch ihre Aufmerksamkeit für den Alltag bündeln können. Träumend brauchen wir ein defokussiertes Bewusstsein, vergleichbar mit einem Licht, dass seine Helligkeit in alle Richtungen verstrahlt, im Unterschied zum Brennstrahl des konzentrierten Alltagsbewusstseins.

(aus "Der schamanische Weg des Träumens" von Carlo Zumstein)

Das Wohnheim oder 4, 4, 11 (Malachit)

Ich wohne statt in einem normalen Haus in einem Wohnheim mit Zimmern statt Wohnungen. Alle meine Nachbarn wohnen ebenfalls dort. Noch ist es Nacht und in meinem großen Zimmer rolle ich das Bett an das Fenster und schaue hinaus. Überraschend ist mitten im Frühling Schnee gefallen, die Bäume vor dem Fenster und die Straße strahlen in einem milden weißen Licht. Ich schaue kurz irgendwohin in das Zimmer und als sich mein Blick wieder nach draußen richtet, ist der Schnee verschwunden. Sollte er so schnell geschmolzen sein? Erstaunlich! Am nächsten Morgen besuche ich die alte Frau H. Sie freut sich sehr auf ein Fest, dass an einem vierten (Juni oder Juli?) im Wohnheim stattfinden soll. Sie hat eine Zeitung auf dem Tisch zu liegen, in der sie schon vier Veranstaltungen angestrichen hat, die sie besuchen will. Ich schaue mir an, was das für Veranstaltungen sind, habe selbst aber nicht viel Lust auf das Fest. Ich verabschiede mich wieder und schaue an einen Aushang. Dort erfahre ich, dass mein Zimmer im ersten Stock liegt und eine hunderter Zimmernummer hat. Elsa hat ebenfalls ein Zimmer im ersten Stock, wie ich sehe. Auffällig ist, dass im ersten Stock, im Gegensatz zu den weiteren Stockwerken, nur wenige ihr Zimmer haben. Ich denke mir, dass sie mich wahrscheinlich dorthin gesteckt haben, weil ich vorher in der Nähe des Wohnheims gewohnt habe. Dann sehe ich meine Nachbarin Fr. M. in einer Blumenrabatte Eier suchen, und zwar richtige ungekochte Hühnereier. Ich grüße nur kurz, sie jedoch kommt freundlich auf mich zu und fragt wie es geht, bzw. ob es wieder gut ist oder besser geht, nach dem Elftem, bzw. dem Stress mit diesem. Ich weiß nicht, was sie meint, nicke aber und wechsel schnell ein paar Worte mit ihr, bevor ich mich wieder in mein Zimmer zurückziehe. Dazu klebe ich einen Aufkleber auf das Türschloß, weil das die Tür, die normalerweise nicht richtig verschlossen werden kann, meines Glaubens verriegelt. Hinter mir reißt jedoch jemand die Tür wieder auf, um mir zu zeigen, dass ich mir das nur einbilde und die Türen auf keine Weise abgeschlossen werden können, sondern für alle immer frei zugänglich sind. Diese Vorstellung, dass sich jemand ungebeten in mein Zimmer schleichen könnte, behagt mir nicht, aber es ist anscheinend nicht zu ändern.

Malachit: Er macht einfühlsam, nimmt jede Scheu und macht wissensdurstig. Wünsche und Bedürfnisse werden sichtbar, wobei deren Erfüllung uns selbst überlassen bleibt.
Er macht das Leben intensiver und der Träger liebt das Risiko und verlässt sich mehr und mehr auf sein Glück als auf pure Sicherheit.