ist ja auch immer wieder, was und wo man diverse Sachen beim Suchen wiederfindet. Anlass der Suche war eigentlich eine 1 GB Speicherkarte, von der ich schwören möchte, dass ich davon noch eine besessen habe. Gefunden habe ich jedoch meine Küchenschere, die ich schon seit mehreren Wochen vermisste, und zwar in einer Umhängetasche. Wie und zu welchem Zweck sie dort hineingekommen ist, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, ebenso, wo meine zusätzliche Speicherkarte abgeblieben ist.
Eigentlich sollte ja heute der Ausflug in die alte Heimat meines Vaters, ein Spreewalddorf, stattfinden. Da es jedoch seit Tagen stürmt, regnet und hagelt, haben wir den Ausflug kurzerhand auf morgen verschoben, wo es angeblich wieder schöner sein soll. Ideal ist der Tag morgen auch nicht, wegen erhöhter Unfallgefahr und sonstigen Spannungen, aber na ja, ich hoffe mal, dass es für uns trotzdem ein entspannter Tag wird. Die Zeitplanung finde ich allerdings nicht so ideal, da ich es besser gefunden hätte, wenn wir erst der Mutter den Besuch abgestattet hätten, um dann den restlichen Tag genug Muße zu haben, ganz in Ruhe da herumzulaufen. Stattdessen ist aber geplant, dass wir zwei bis drei Stunden Zeit haben und danach pünktlich in der Klinik auflaufen müssen. Nun ist es ja so, dass ich diesmal nicht nur aus Vergnügen fotografiere, sondern halt direkt von meiner Familie "beauftragt" wurde, schöne Fotos zu machen, da mein Vater auch so ein Fotobuch erhalten soll, wie ich es schon meiner Mutter geschenkt habe. Sowas passiert aber nicht schnell im Vorbeigehen, indem man mal aus dem Handgelenk ein Foto macht. Und wenn ich einen Ort mit vielen neuen Motiven gefunden habe, brauche ich meine Zeit. Das war vor zwei Jahren im Heimatort meiner Mutter genauso. Während die anderen bereits drei Kilometer weiter waren und einmal um die ganze Festung rum, bin ich immer noch in den Ruinen rumgekraxelt. Nur deshalb hatte ich auch viele schöne Fotos für ein Fotobuch. Ich fand das damals schon ätzend, immer hinterherhetzen zu müssen. Irgendwie verstehen die meisten nicht, das das Wichtigste beim Fotografieren das Sehen ist, und zwar das bewußte Sehen, dazu muss man dann aber auch wirklich mal hingucken und die Umgebung nicht nur im Vorbeirasen registrieren. Und das ist der Grund, dass ich Fototouren am liebsten alleine oder mit meinem Kumpel mache. Der ist da erstaunlich geduldig und drängelt nie, wenn ich mal wieder an einem Ort oder Motiv "hängengeblieben" bin. Aber ok, ich werde mein Augenmerk morgen einfach weniger auf die Fotos legen, sondern einfach den Tag so nehmen, wie er kommt. Notfalls müssen wir dann eben nochmal hinfahren.