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Dienstag, 19. Juni 2007

Eigentlich fehlt mir zu meiner psychedelischen Discowindmühle

jetzt nur noch dieser komischer Vogel, der mir regelmäßig jeden Morgen ein großartiges musikalisches Werk tiefer Sinnhaftigkeit und Tragik in drei Teilen zum besten gibt. Das Hauptthema, ich nenne es das Grillenthema, beginnt mit einem gleichmäßigen rhythmischen Zirpen, wie etwa das einer Grille mit Megaphon. Es symbolisiert meines Erachtens die kleinen Anfänge des Lebens und jeder wahren Meisterschaft. Im zweiten Teil des Werkes geht das rhythmische Zirpen in das allerschönste melodische Flöten von erstaunlichem Tonleiterumfang und mit fröhlich-sprunghaften Akkorden über, ein Ausdruck überschäumender Lebensfreude. Im dritten Teil meldet sich wieder das Grillenthema zu Wort, diesmal jedoch in seltsam entstellter Form, vollkommen unrhythmisch, abgewürgt und heiser. Genaugenommen klingt es so, als sei die zirpende Grille mit Megaphon gerade ihrem natürlichen Feind, einem Vogel, begegnet, und würde nun in allerletzter Panik noch einmal wie wild und völlig unkontrolliert zirpen, um gleich darauf auf immer im gierigen Schlund des Vogels (vielleicht sogar des Sängers?) zu verschwinden. Ich frage mich, ob das wohl ein Schlachtlied ist, oder aber eine Beschwörungsformel in der Art, wie die ersten Jäger ihre Beute auf Höhlenwände verewigt haben, nur dass hier die Beute in Form eines Liedes beschworen wird. Oder vielleicht bilde ich mir das alles nur ein und es handelt gar nicht von Grillen. Jedenfalls singt er leider nur morgens und da fällt noch keine Sonne auf die Windmühle, weshalb der Kunstgenuss gänzlich unpsychedelisch bleibt.