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Montag, 13. August 2007

Heut tanzen alle Puppen, macht auf der Bühne Licht...

Erster Tag und gleich muss ich wieder körperliche Schwerstarbeit verrichten. Als ich ins Büro kam, war der Computer weg, da Herr K. diesen bei seinem Umzug letzte Woche mitgenommen hat. Also telefonierte meine Gruppenleiterin rum, damit ich endlich zu meinem alten Computer aus dem anderen Haus komme und war danach der Meinung, dass wir uns in der Muppetshow befinden. Erstaunlich, dass ich auf diesen tiefsinnigen philosophischen Gedankengang bisher noch nicht selbst gekommen bin. Herr N. ist ganz klar Stadler und Herr K. dieser zitternde Freaggle Beaker.
Jedenfalls erklärte die IT-Stelle, dass sie für Computerumzüge nicht zuständig sei und die Hausmeister lehnten es ebenfalls ab, weil sie für die Technik nicht zuständig seien. Nun gibt es tatsächlich eine Anweisung, dass Installation und Deinstallation immer von den IT-Menschen durchzuführen ist, wir selbst dürfen dabei eigentlich nichts anfassen, ebensowenig die Hausmeister. Schließlich erbarmte sich der Sonnenblumenhausmeister indem er vorher einen Systembetreuer fand, der den Computer schnell entstöpselte, und brachte ihn (den Computer, nicht den Systembetreuer - leider) mit einem Leiterwagen zu mir. Nun hätte ich eigentlich darauf warten müssen, dass die IT-Stelle so in drei Tagen mal Zeit findet, die Kabel wieder anzustöpseln, aber ich habe das einfach schnell selbst gemacht. Lustig finde ich, dass die IT-Stelle sich zwar um solche Computerumzüge nicht kümmert, bzw. erst nach vielen Tagen des Bettelns wenigstens die Kabel anstöpselt, aber wenn es dann wieder ans Inventarisieren geht, kriegt man jedes Mal eins auf die Nase, weil die IT-Stelle angeblich nicht informiert ist und nichts von dem Umzug weiß.

Nun hatte der Sonnenblumenhausmeister, da er ja kein Computerwissender ist, das Netzwerkkabel vergessen, weshalb ich selbst nochmal in das andere Gebäude ging und hoffte, jemanden zu finden, der den Schlüssel für mein altes Zimmer hat. Das gelang und ich griff mir das Netzwerkkabel, sowie kurzentschlossen auch gleich das schwere Hängeregister aus einem der Rollis, die jetzt dort verwaist sind, in der tollkühnen Hoffnung, dass es vielleicht in den Rolli passt, der jetzt bei mir unter dem Tisch steht und total hirnlos ist, da er nur zwei kleine Schubladen hat und eine große für eine Hängeregistratur, die sich dort aber nicht befindet (in welche man leider auch nicht viel anderes packen kann, da sie nur niedrige Innenwände hat). Leider verfehlte die Registratur um wenige Millimeter ihr Ziel, zum Glück fand ich aber in der anderen Gruppe einen Abnehmer, der sie haben wollte, nachdem ich sie im Schweiße meines Angesichts über den großen Hof geschleppt hatte. Nun stand ich immer noch ohne da, aber die Gruppenleiterin verriet mir, dass sich in einem der leerstehenden Nebenzimmer zwei Rollis befinden. Einen davon, mit einer schweren Hängeregistratur, bugsierten wir gemeinsam bis an meinen Arbeitsplatz. Danach trug ich wieder ein paar Schüsseln voll Krempel von dem letzten Büroplatz an meinen neuen. Herr N. beobachtete diese schweißtreibenden Aktivitäten mit gehörigem Mißtrauen, zumal er ja keine Unordnung mag. Irgendwann standen gleich zwei Rollis, diverse Hängeregistraturen und Stapel von Einhängern wild im Raum herum, was ihn zu der leicht vorwurfsvollen Bemerkung veranlasste, dass der Raum eben noch leer war und nun immer voller wird. M. bot mir an, dass ich seine Schüssel mit einigen Sachen auch behalten und auf einen der Schränke stellen kann, aber nicht nur in Hinblick auf Herrn N. lehnte ich ab. Ich sah Herrn N. förmlich zittern, dass dieses Chaos so bleibt, aber da kennt er mich schlecht, inzwischen hat alles seinen Platz. Er war ebenfalls wieder wegen Herrn K. genervt, weil der letzte Woche beim Umzug dauernd angeklopft und sich nicht reingetraut hat. Ich kann mir den verwirrten Herrn K. richtig gut vorstellen, wie er zitternd vor der Tür steht und sich nicht rein traut, um seine Sachen zu holen. Vielleicht hätte er vor Herrn N. nicht zu schnell kuschen sollen, ich glaube, das hat den erst recht zu seinen Gemeinheiten provoziert.

....macht Musik bis der Schuppen wackelt und zusammenbricht....

ESP-Unterricht (Erläut.: Einführung in die Sozialistische Produktion) und abiturielle Verwirrung

Der Wecker klingelt. Ich wache in meinem alten Kinderzimmer auf. Es ist gegen 8 Uhr. Ich muss zum ESP-Unterricht und als ich ins Wohnzimmer gehe, bemerke ich, dass die Uhr meiner Mutter auf dem Klavier gegen 7 Uhr zeigt. Hat sie etwa keine Sommerzeit eingestellt? Ich finde eine andere Uhr, die gegen 9 Uhr zeigt und schließlich eine dritte, die endlich die richtige Zeit anzeigt. Anscheinend bildet meine Mutter immer die Halbsumme zwischen zwei Zeiten, um die richtige zu wissen. Nun ja, ziemlich umständlich, wundert mich bei ihr aber nicht.
Auf dem Weg zum ESP-Unterricht treffe einen Ausländer namens Said, der wohl in meine Klasse geht, denn er will ebenfalls in den ESP-Unterricht. Wir gehen gemeinsam den Weg und verlieren uns wieder aus den Augen, als ich einige von meinen ehemaligen Klassenkameraden sehe. Im Raum angekommen, wo der Unterricht stattfinden soll, empfängt mich meine jetzige Gruppenleiterin, die dort auch den Unterricht leitet. Sie fragt mich, ob sie mich kurz in ESP einführen soll, worauf ich abwinke und sage, dass ich schon in der 6. Klasse eingeführt worden bin (mit Bewußtsein über mein jetziges Alter).
Mir fällt auf, dass sich Raum hauptsächlich ehemalige Kollegen aus dem Bekleidungskombinat befinden. Jetzt wird mir klar, dass es kein ESP-Unterricht ist, sondern die Ausbildung im Nähen. Am Müggelsee findet demnächst ein großer Wettbewerb statt (vielleicht auch eine Prüfung?), wo alle teilnehmen. Eine ehemalige Mitschülerin vom Abitur, B., die sich ebenfalls im Unterricht befindet, bemerkt trocken, dass es zu dieser Zeit am Müggelsee wahrscheinlich wieder mächtig heiß ist. Ich nicke, das wird bestimmt kein Zuckerschlecken.
Danach verliere ich mich in verwirrten Gedanken über mein Abitur. Mir fällt auf, dass es schon vier Jahre her ist, dass ich das Abitur begonnen habe, also die Prüfung schon hätte vor zwei Jahren ablegen müssen. Ich kann mich aber gar nicht erinnern, in letzter Zeit beim Unterricht gewesen zu sein. Sollte ich diesen vielleicht versäumt und die ganze Zeit geschwänzt haben? Ich kann mich ebenfalls überhaupt nicht an meinen Stundenplan erinnern, nicht einmal das - und ich weiß nicht, wo ich wann zu welcher Schulstunde muss.

Bemerkung: Meine praktische Ausbildung zum Kleidungsfacharbeiter fand in einem Gebäude direkt am Müggelsee statt. Diese Abi-Träume habe ich desöfteren. Im Traum habe ich dann meist noch keine Abiturprüfung abgelegt, jedoch ist mir mehr oder weniger bewußt, wieviel Zeit vergangen ist und dass ich nicht mehr zum Unterricht gehe, so dass ich denke, ich habe den Unterricht vergessen und verpasst. Oftmals bemühe ich mich umsonst, mich an meinen Stundenplan zu erinnern. Es ist immer die Empfindung, etwas lang Vergessenes und Versunkenes kommt plötzlich wieder an die Oberfläche, wobei sich herausstellt, dass es noch gar nicht abgeschlossenen ist. Mein Abiturzeugnis habe ich allerdings schwarz auf weiß in meinen Unterlagen. Wahrscheinlich ist das die späte Strafe dafür, dass ich damals immer so viel geschwänzt habe.*gg*