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Mittwoch, 15. August 2007

In der Mittagspause,

nachdem ich mir etwas Essen geholt hatte, beschloß ich, mich in den Park zu setzen. Prompt lief mir erstmal der Sonnenblumenhausmeister über den Weg. Er fragte mich, ob ich Montag Nacht auch den Lärm von den Motorrädern gehört hätte. Ich hatte nichts gesehen oder gehört, aber er erklärte, dass er nicht schlafen konnte und in die Küche gegangen ist, wo er nachts um 2 Uhr noch Licht bei mir gesehen hat. Zum Glück wohnt er ja jetzt unten, wo er mir nicht mehr direkt hinein und auf den Balkon schauen kann, aber wann ich schlafen gehe, kann er anscheinend auch jetzt noch erkennen, zumal sie ja die drei Bäume im Hof weggenommen haben. Ich möchte nicht wissen, wie oft er in der Küche steht und zu meinem Fenster starrt.

Ich suchte mir schließlich eine Bank im Park, für die ich aber schon etwas weiter laufen musste, und setzte mich in die Sonne. Es war sehr angenehm, die Sonne war warm, aber nicht zu warm, ein erfrischender Wind ging und außerdem duftete es so herrlich nach Heu, da die Wiese gerade gemäht worden war. Deshalb dachte ich mir, wenn Herr N. zwei Stunden Pause machen kann, kann ich auch mal ein bißchen länger weg bleiben. Eigentlich hätte ich noch ewig so sitzen können, aber nach ca. einer Stunde, bin ich wieder zurück ins Büro. Es dauerte jedoch noch anderthalb Stunden, bis Herr N. wieder auftauchte. Sowas blödes, hätte ich das gewußt, hätte ich glatt zweieinhalb Stunden im Park sitzen können.

Als ich am Montag nach einer Woche Krankheit wiederkam, hat der geschenkte Hibiscus ziemlich traurig die Blätter hängen lassen. Herr N. hatte in seiner Panik anscheinend früh, bevor ich anwesend war, noch etwas Wasser draufgekippt, aber so schnell hatte die Pflanze sich natürlich nicht erholt. Als ich dies ansprach, gab er dem unpraktischen Blumentopf die Schuld, der unten etwas enger ist, weshalb stehendes Wasser nicht die Wurzeln erreicht. Inzwischen hat sich der Hibiscus wieder prächtig erholt und schöne glänzende Blätter. Sogar Herr N. bemerkte dies beiläufig und fragte mich, ob das ein Hibiscus wäre und ob er bald wieder blühen würde. Die Blüten hätten doch sehr schön ausgesehen. Hey, Herr N. sieht also Blumen! Allerdings macht der Hibiscus zur Zeit nicht den Eindruck, als ob er bald wieder blühen wird. Weit und breit keine Knospe in Sicht.

Während anderen Leuten

die Katzen zulaufen, ist es bei mir eine Kreuzspinne. Und sie benimmt sich schon fast wie ein richtiges Haustier. Inzwischen habe ich herausgefunden, wie ich über das noch halb vorhandene Netz hinübersteigen kann. Wenn ich dann gemütlich auf meiner Bank liege, kommt die Spinne angekrabbelt und hängt sich friedlich schnurrend direkt neben mir in ihr Netz. Ok, sie schnurrt nicht, aber wenn sie eine Katze wäre, würde sie das tun. So hängen wir in trauter Zweisamkeit ab und lassen uns den Abendwind um die Ohren wehen. Sobald ich jedoch aufstehe, wird die Spinne aufgeregt und klettert ihr Netz rauf und runter. Gut, wenn sich so ein Koloss in der Nähe meines Netzes bewegt, würde ich wahrscheinlich auch unruhig werden. Ich glaube kaum, dass sie von mir erwartet, ihr zum Abendessen Dosenfutter zu bringen. Aber so putzig wie sie ist, kuscheln möchte ich mit ihr nicht.

Na super!

Jetzt webt diese Kreuzspinne ihr Netz schon quer über meinen ganzen Balkon und ich bin natürlich voll reingelaufen. Die Spinne ist vor Schreck gleich wieder zurück in ihren Blumentopf gerast, mit so einem großen Fang hatte sie wahrscheinlich nicht gerechnet. Ich würde ja gerne um das Netz drum herum laufen, aber das geht leider nicht, wenn ich zu meiner Bank will. Die Spinne hat mich ausgesperrt. :-/