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Sonntag, 16. September 2007

Ein strahlender Spätsommertag,

oder wie mein Kumpel sagte: Altweibersommer - genau das richtige für uns; fast ein bißchen zu warm, ich war allerdings auch ziemlich warm angezogen, da man das ja nicht ahnen kann, dass die Temperaturen von einem Tag zum nächsten so schwanken. Mit meinem Wandervorschlag bin ich jedoch ganz schön reingefallen, da ich hätte schwören können, bei meinem letzten Besuch in Bernau dort einen entsprechenden Wegweiser gesehen zu haben. Heute war er nicht mehr da, wie auch einiges andere. Als erstes fiel mir auf, dass der blaue historische Briefkasten fehlte. Eines der alten verfallenen Häuser fehlte und auch der große alte Baum vor der evangelischen Kirche mit den Bänken drum herum. Da ist man nur ein Jahr nicht mehr dort gewesen und schon fehlt die Hälfte. Fast kommt es mir im Nachhinein vor, als sei der Tag dort im letzten Jahr irgendwie verzaubert gewesen. Sogar die Glocken der katholischen Kirche klangen damals anders. Vielleicht war das ja alles nur für einen verwunschenen Tag so, wie ich es erlebt habe. Zum Glück besitze ich aber noch ein hieb- und stichfestes Beweisfoto vom blauen Briefkasten. Die Sache mit dem Wegweiser erinnerte mich auch sehr an diesen verhexten Wegweiser aus Mörikes Novelle "Der Schatz", der den armen Wanderer im Kreis herumschickte, indem er heimlich stets seine Richtung wechselte. Uns blieb nichts anderes übrig, als einen anderen Weg einzuschlagen.
Ich höre in letzter Zeit immer häufiger, dass Pächter von Grundstücken enorme Pachterhöhungen aufgedrückt bekommen, bzw. irgendwelche wahnwitzigen und pingeligen Auflagen für ihre Gärten. Manche vermuten, dass damit die Leute von den Grundstücken vertrieben werden sollen. Auch mein Kumpel hat sowas vom Garten seiner Mutter erzählt. Und er meinte, es ist irgendwie ganz richtig, dass das Ding Parzelle heißt - halt ein kleiner Knast. Sie wissen jedenfalls nicht, ob sie den Garten behalten werden.

Bei diesem Bild war M. irritiert, weil ich so stand, dass man den Bernauer Funkturm nicht sehen konnte. Ich meinte darauf, dass ich ihn (bildtechnisch) hinter einem Baum verstecke, worauf er lästerte: "Mensch, das kannst du doch nicht machen, du kannst ihn doch nicht einfach verstecken, die suchen ihn doch...." *gg*

Entartete Würdenträger

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,505960,00.html

Kann es sein, dass diese alten Männer hinter ihrem Ritualismus aus katholischen Traditionen noch nicht mitbekommen haben, dass der Nationalsozialismus seit mehr als 60 Jahren nicht mehr gefragt ist? Dass Künstler heute weder "artfremd" noch "rassisch minderwertig" sind, wenn ihre Kunst nicht in irgendjemandens Konzept passt? Fragen über Fragen....

...

Nein, ist das schön,
wollten wir doch Wandern gehn
dass am blauen Himmel ist
(als Zeichen von Bereitschaft)
ein Complize ist zu sehn
in strahlender Begleitschaft
Ich sag dir, Sonne
schienest du nur halb so hell
schminkt ich mir die Fratze grell
und zöge selbst die Bahnen,
die alleine vorbehalten dir,
du unrühmlich verließest.