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Samstag, 22. Dezember 2007

Weihnachtsbaumschmücken

ist eine undankbare Tätigkeit. Dies sage ich aus Erfahrung, auch wenn ich die letzten zwanzig Jahre keinen mehr geschmückt habe. In meiner Kindheit jedoch wurde mir jedes Jahr aufs neue diese Aufgabe übertragen. Und es machte mir sogar Spaß, weshalb ich mich nicht gewehrt habe, sondern diesen Auftrag jedesmal gewissenhaft und voller Hingabe erledigte. Erst heute wird mir klar, daß es durchaus nicht nur Spaß gewesen ist, sondern für meine Eltern auch eine enorme Entlastung darstellte. Nachdem mein Vater mit meiner Hilfe (ich mußte immer die Aufwicklung hinter ihm her tragen) alle elektrischen Weihnachtsbaumkerzen angebracht hatte, blieb der blanke Baum mir überlassen. Allzuviele Abwandlungen des Designs gab es nicht, da derselbe sorgfältig gehütete Weihnachtsschmuck jährlich zur Anwendung kam. Etwas Stimmung brachte nur dann und wann meine Katze hinein, wenn sie den ganzen Baum umriß und so mal wieder einige Kugeln zu Bruch gingen. Aus den mir gegebenen Möglichkeiten versuchte ich aber stets das beste zu machen. Doch sobald der Baum fertig war und von den weihnachtlich hysterischen Elternteilen begutachtet wurde, bekam ich in etwa folgendes zu hören:
- Das Lametta liegt viel zu dick.
- Diese Kugeln hängen zu eng beieinander.
- Diese Kugeln hängen zu weit auseinander.
- Warum hast du an der Stelle keine rote Kugel genommen, damit es gleichmäßiger aussieht?
- Der Vogel sieht doch auf dem Zweig da oben viel besser aus.
- Hier hast du eine Lücke gelassen.
- An der kahlen Stelle hättest du aber ruhig etwas mehr Lametta anbringen können.
- Warum hast du denn die (inzwischen nur noch zweistrahligen und zerknickten) Strohsterne nicht an den Baum gehängt?
- Hängen auch ein paar Süßigkeiten am Baum oder hast du schon alle aufgegessen?
- Wo ist denn die Kugel xyz? Hast du die etwa kaputt gemacht?

Einem erst die Arbeit überlassen und dann rummeckern. Grmpf!

*Tigertee trinkt* -Rooibos, Zitronengras, Zitronenverbene, Pfefferminze, Apfel, Orangenschale

Treffen mit A. und Reisebegleitung

In einem kleinen Ort mit spitzen Türmen und alten Häusern. Ich treffe A., freudig begrüßen wir uns, und erzähle von den kleinen Balkons und Treppen, die von den Türmen abgehen, wobei ich mit dem Finger darauf zeige. Wir stehen nun vor einem wirklich winzigem Haus, es ist kaum größer als wir selbst, ebenso der Turm, mit dem es abschließt. A. kann die kleinen Balkone gerade einmal als Tritte benutzen, aber die Türen und Fenster sind viel zu klein. Er klingt deshalb nicht so begeistert. Dem Haus fehlen auf einmal alle Wände. Es ist noch kleiner geworden und sieht aus wie eine sehr große Puppenstube. Es hat zwei Stockwerke und in das obere passen wir bestimmt nicht, aber in das untere vielleicht schon, wenn wir uns sehr klein machen. Als Liebeshöhle dürfte es reichen. Dort drinnen befinden wir uns jetzt. Seine Küsse tun gut, sie sind vertraut und irgendwie auch fremd, wir lieben uns sehr verspielt und leicht. Stille Fröhlichkeit zeichnet sich in unseren Gesichtern ab, wobei sein Gesicht der Spiegel des meinigen ist. Wir wissen, daß wir nur diesen Tag (oder diesen Traum) haben und sich unsere Wege danach wieder trennen, doch daß unsere Liebe nichts trennen kann. Es ist die uneingeschränkte Liebe zweier Kinder, die ihren liebsten Kameraden niemals vergessen. Das winzige Haus hat es wohl weggeweht, zumindest sitzen wir jetzt im Freien, mitten beim Liebesspiel. Ich auf seinem Schoß und er umarmt mich fest, um so meine Blöße zu bedecken. Ein Kollege und ehemaliger Mitstudent schaut um die Ecke und sieht uns ungeniert zu. Wie er sich so zur Seite beugt, dasteht und schaut, wirkt er fast wie eine Statue. Toll - denke ich sarkastisch, jetzt weiß jeder, daß ich Sex habe. Wieder im Ort unterwegs, schauen wir uns den Hungerturm an (also wird der Ort wohl Bernau sein). Ich könnte mir ja den Hungerturm durchaus auch gut als Liebeshöhle vorstellen, aber A. lehnt das sofort ab. Hier bleibt er nicht, sagt er. Ein Silberfaden spinnt sich von ihm weg durch die Luft.

Im nächsten Traumfragment bin ich in einer achtsitzigen überdachten Kutsche unterwegs. Die Sitze sind parallel zum Weg angeordnet. Drei Männer mit Waffen steigen ein und schicken denjenigen, der neben mir saß, hinaus, um sich selbst in der Kutsche breit zu machen. Dabei quetschen sie sich so hinein, daß wir alle auf unseren Sitzen wie in einer Sardinendose sitzen. Wirklich unverschämt, aber da sie Waffen haben, sagt niemand etwas. Nun bin ich mit einem Koffer zum Bahnhof unterwegs. Ich begegne einem athletischen, blonden und attraktiven Mann, der die Kleidung des ausgehenden 19. Jahrhunderts trägt, einschließlich eines eleganten Spazierstockes. Ich selbst trage wohl auch entsprechende Kleidung. Er hält mich an, will irgendwas über andere Sprachen wissen oder sehen und da ich mindestens eine andere Sprache kann, wie er feststellt, ruft er: "Ausgezeichnet! Sie kommen mit mir!". Völlig bestimmt und von seiner Autorität überzeugt, macht er mich zu seiner Reisebegleiterin und ich bin von seiner Bestimmtheit so perplex, daß ich tatsächlich seinen Anweisungen folgte. Er wies mir ein Abteil in einem altertümlichen Zug zu, doch langsam werde ich ärgerlich, weil ich mich so von ihm habe überrumpeln lassen. Als seine Reisebegleiterin steht mir nämlich kein Schlafwagenabteil zu, sondern nur drei oder vier Sitze eines normalen offenen Abteils, auf denen ich mich ausstrecken kann. Sicher ist er irgendein Graf oder sonstiger Adliger, der Kommandieren gewöhnt ist.