Ich gebe zu, ich habe den Tatort seit Erreichen meines offiziellen Erwachsenenalters nicht mehr gesehen. Das liegt daran, daß ich in meiner Kindheit so viele Tatorte, Derricke und Alte gesehen habe, daß ich für die Vergangenheit und die Zukunft jedwede Handlung rekonstruieren oder vorhersagen kann. Die Aufregung, die gerade wegen einer speziellen Folge herrscht, bekam ich deshalb nur zufällig mit. Doch ich muß sagen, ich wundere mich ein bißchen, daß man sich jetzt über die Reaktionen wundert, denn wenn man sich wundert, bedeutet das ja, daß man wohl etwas schlecht, sagen wir sehr schlecht, zu dieser ausgewählten Religionsgruppe recherchiert hat, denn ansonsten wäre es geradezu offensichtlich gewesen, wie es enden wird. Dann könnte man wenigstens noch sagen, man hätte es darauf angelegt. Aber klar, Religion und Mißbrauch gehen immer gut als Themen und wenn man beides auch noch in einem Paket kriegt....um so besser. Schließlich sind die diversen Satanssekten ja langsam für die Abendunterhaltung ausgelutscht.
höre ich dröhnend laut und ungewollt das Lied "Du hast den schönsten Arsch der Welt" in Endlosschleife. Ungewollt deshalb, weil sich anscheinend einer meiner Nachbarn sehr dafür begeistert. Jetzt weiß ich auch, was der Traum letzte Nacht zu bedeuten hatte - ich bin buchstäblich in den Arsch gekniffen.
Ich stehe irgendwo erhöht und suche auf einem Schrank ein ganz bestimmtes Buch. Ich kenne genau den Titel, den ich mir immer vorsage, und ich bin mir sicher, daß es dort auf dem Schrank zwischen anderen Büchern steht. (Ich meine auch zu wissen, daß es in Altrot gebunden ist und goldene Schrift hat.) Doch so viel ich auch suche, ich kann es nicht finden. Um mich herum ist eine Art Klassenzimmer, in welchem sich aber nur wenige Personen aufhalten. R.Sch., ein ehemaliger Mitschüler, kommt heran und kneift mich neckisch in den Po. Nach einem kurzen Erschrecken drehe ich mich zu ihm um und sage lachend: "Jetzt ist aber genug mit der Pokneiferei!"
Im nächsten Traumfragment schaue ich bei den Dreharbeiten zu einem Marilyn Monroe-Film zu. Ich laufe dazu direkt zwischen dem Set herum, ohne daß ich jemanden zu stören scheine. Es ist mehr, als würde ich einen Film in 3D sehen. Der Film ist ein sehr früher Film Marilyns, in welchem sie zusammen mit einem bekannten Schauspieler spielt, dessen Name ich nicht kenne. Dieser Schauspieler trägt in der kommenden Szene einen Pyjama und ist schon vor Ort. Der Film wird in schwarz-weiß in den Kinos laufen und wie zur Bekräftigung sehe ich die Kulisse ebenso wie die Schauspieler überwiegend in schwarz-weiß. Bis auf eine Ausnahme - vor einem Fenster wurde provisorisch ein prachtgrünes Rollo befestigt, von welchem seitlich eine dicke, grün-gold gemusterte Trottel herabhängt. Das sieht zugleich edel, bieder und fröhlich aus. Ich erfahre, daß dieses Rollo von Marilyn selbst ist. Sie hat es nur irgendwie über das Fenster geklemmt und wollte damit das Set verschönern. Das hat sie auch getan, denn das Rollo bringt Farbe und irgendwie etwas Besonderes hinein. Sie hat Geschmack, bzw. zumindest ein Auge für feine Details. Jetzt kommt Marilyn selbt und steht am Fenster, ganz in schwarz-weiß. Ihr Gesicht leuchtet hell. Anscheinend will sie dieses Detail des Rollos auch in den Film einbauen. Sehr langsam und lasziv zieht sie das Rollo herunter, wobei ich gespannt beobachte, ob es oben auch hält, da es nur sehr provisorisch irgendwo eingeklemmt wurde. Es verzieht und beult sich etwas, aber ansonsten funktioniert alles wunderbar. Grün schimmernd bricht nun das Sonnenlicht durch das Fenster.