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Mittwoch, 13. Februar 2008

Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler

ist der Prototyp eines Werkes über ein kontroverses Thema, welches auf Grund von Muffensausen vor eben diesen Kontroversen völlig sinn-und planlos verschnippelt wurde, in der Hoffnung, es doch noch allen recht zu machen. Machen wir uns nichts vor, wer das Thema des dritten Reiches aufgreift hat GARANTIERT mit kritischen Stimmen und Diskussionen zu rechnen, selbst dann, wenn er die gesellschaftlich gebilligte, politisch korrekte Position dazu einnehmen sollte. Der Mann, der 1945 so sang- und klanglos verschwand, spaltet auch heute noch die Gemüter. Um so klarer sollte einem Regisseur sein, was auf ihn zu kommt, wenn er dieses Thema mal von einer etwas anderen, als der üblichen Betroffenheitsseite anschneidet. Ok, der Film war schlecht und ist in der zweiten Fassung noch schlechter, zumal gerade einige der besten Szenen herausgeschnitten wurden. Zum Glück befinden sich diese entfernten Szenen und die frühere, geänderte Rahmenhandlung auf der DVD, so daß man wenigstens sehen kann, was der Film hätte sein können. Es ist sicher kein Zufall, daß die herausgeschnittenen besten Szenen auch mit die zynischsten sind (und für das Verständnis der Handlung nicht unwichtig). Ohne Frage, der Film, gerade in der ersten Version, ist zynisch, aber wenn ein Film sonst keinen Witz zu bieten hat, ist Zynismus immer noch das stärkste Spannungsmittel. Natürlich kann man damit rechnen, daß es einige Leute gibt, die sich darüber aufregen, aber ebenso gibt es jetzt Leute, die sich darüber aufregen, daß der Film langweilig und witzlos ist. Und mal ehrlich - wäre ich der Regisseur und hätte die Wahl, ob man über meinen Film spricht, weil er zynisch ist, oder ob man über ihn spricht, weil er grottenschlecht ist, so würde ich doch die erstere Variante vorziehen. Das würde ich, jawoll. Im übrigen, so grottig der Film auch ist, hat mich doch die schauspielerische Leistung von Sylvester Groth als Goebbels beeindruckt, der zwar eigentlich eher frappierend Göring ähnelt, wie ich finde, aber Goebbels doch enorm überzeugend parodierte. Durch die Ähnlichkeit mit Göring machte er auf mich einen etwas verwirrenden, aber auch krank skurrilen Eindruck einer symbiotischen frankensteinschen Mutation.