Ich träume, ich würge an nächtlichem Grauen. Oft habe auch ich mich gefragt, weshalb wohl Angst die Nacht regiert. Nach zwanzig Jahren des Nachdenkens bin ich zu dem Schluß gelangt, daß die Angst nicht aus der Dunkelheit geboren wird, sondern eher den Sternen gleicht - stets unverrückbar da, nur unsichtbar im grellen Licht des Tages.
(aus "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom)
Stundenlang Angst und das Tageshorroskop sagt, ich soll heute um Gottes Willen keine traurigen Filme anschauen. Wenn es nur traurige Filme wären, mit denen wäre ich leicht fertig geworden. Ganz im Gegensatz zu den Sorgen und der Angst, weil meine Mutter den ganzen Tag nicht ans Telefon ging. Schließlich stand ich abends auf der Matte, wollte schon mit meinem Zweitschlüssel aufschließen, weil auf das Klingeln auch niemand reagierte, als sich plötzlich doch die Tür öffnete. Ich war eigentlich davon ausgegangen, daß sie das Telefon am Bett hat, denn wenn sie nicht mehr hochkommt nützt ihr das Telefon im Wohnzimmer auch nichts, deshalb die Sorgen, weil sie sich gestern ja wenigstens noch telefonisch gemeldet hat. Aber das Telefon stand im anderen Zimmer und auf meine Frage, warum sie es nicht am Bett habe, meinte sie: "Äh ja, morgen - morgen hätte ich es ganz bestimmt ans Bett genommen. Heute hatte ich einfach keine Lust zu telefonieren." So sehr ich das verstehen kann, aber wenn ich krank gewesen wäre und hätte mich nur zwei Stunden lang nicht mehr am Telefon gemeldet, dann hätte sie bei mir SOFORT mit Notarzt auf der Matte gestanden und mich selbst mit vierzig Fieber noch ordentlich zusammengestaucht. Aber ok, inzwischen weiß ich ja und wußte es eigentlich den ganzen Tag, daß ich einfach nur hysterisch bin und/oder zuviel blühende Phantasie habe.
Ich bin einfach nur hysterisch und alles ist gut....
Ich bin einfach nur hysterisch und alles ist gut...
Ich bin einfach nur hysterisch und alles ist gut...
*eine Packung Baldrian schluckt*