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Sonntag, 24. Mai 2009

Das Blinzeln der Aufmerksamkeit

Ann Treisman, eine Expertin der Erforschung von Aufmerksamkeitsprozessen, hat bei Mönchen mit großer Meditationserfahrung ein Phänomen untersucht, das man 'attentional blink' nennt. Wörtlich übersetzt bedeutet das etwa das "Blinzeln der Aufmerksamkeit"....
...Diese Unfähigkeit, schnell aufeinanderfolgende Bilder lückenlos wahrzunehmen, nennt man attentional blink. Die Interpretation dieses Phänomens ist, daß die Aufmerksamkeit, solange sie an die Verarbeitung des bewußt wahrgenommenen Reizes gebunden ist, nicht für die Verarbeitung des jeweils nächsten Bildes zur Verfügung steht...
...Der überraschende Befund war nun, daß Menschen mit großer Meditiationserfahrung ungewöhnlich kurze Blink-Intervalle hatten oder überhaupt keinen attentional blink aufwiesen. Trotz hoher Darbietungsfrequenz waren sie in der Lage, jeden Reiz bewußt wahrzunehmen.

(aus "Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog." von Wolf Singer und Matthieu Ricard)

Clownechsen,

so nenne ich jetzt meine kleinen Flugsaurier, denn sie sehen wirklich witzig aus. Es ist, als würden ihnen zwei Irokesenkämme auf dem Kopf wachsen.

Clownechsen

Witzig ist auch, daß sie mich anscheinend für ihr drittes Elternteil halten, denn immer, wenn ich nur ein wenig an den Pflanzen herumzupfe, recken sie wie auf Kommando ihre Köpfe zu mir und sperren ihre Schnäbel auf. Dabei bin ich doch nur die Reinigungstante, denn die Mutter ist inzwischen wohl bei sechs Kleinen mit gut funktionierender Verdauung etwas überfordert. Sie trägt zwar immer noch Vogelkot im Schnabel weg, kommt aber bei den Massen nicht mehr hinterher, da sie ja auch noch Futter suchen muß. Also kratze ich das Zeug dann und wann mit einem Holzstäbchen von den Rändern des Nestes und dem Balkonkasten, weil die sonst bald dahinter nicht mehr zu sehen wären. Zuerst dachte ich, daß sie nur auf Geräusche oder Bewegungen reagieren und dann jeweils ihre Köpfe recken, aber wenn sie so mit den Köpfchen über den Balkonkastenrand lugen, ganz besonders neugierig, wenn ich fotografiere, könnte ich schwören, sie beobachten mich.

Liveblogging aus dem Vogelnest - Zehnter Tag nach Ankunft

Da wird mal schnell ein Stengel als Kopfkissen benutzt:

Grünfinknest, zehnter Tag nach Ankunft

Gestern kam extra meine Mutter zu Besuch, um sich die Kleinen anzuschauen und fragt mich, wann meine Echsen Flugsaurier Vögel denn Gefieder bekämen. Im übrigen sind es immer noch sechs. Habe gerade noch einmal nachgezählt.

Edit 17:20:

Die Stimmchen der kleinen Echsen werden auch immer kräftiger. Inzwischen höre ich es bis an das andere Ende der Wohnung, wenn Fütterung ist. Da wird getschipt und getschirpt, jeder will der erste sein, und es wird dem Geschwisterchen auch schon mal der Flügel ins Gesicht gehauen, damit es leer ausgeht. Das Leben ist hart.

Toll,

meine neuen Nachbarn unter mir machen Disko, singen im Chor "Völlig losgelöst von der Erde" und mein Zimmer stinkt nach Qualm, als würden die alle direkt bei mir sitzen.