hatte ich gerade. Allerdings nicht auf dem Balkon, sondern vor dem Fenster im anderen Zimmer, vor dem ich ebenfalls einen Balkonkasten zu stehen habe, in welchem ich aber nur ein Feuchtbiotop züchte. Ich saß gerade am Schreibtisch, als gleich drei Grünfinken im Balkonkasten landeten und neugierig durch die Fensterscheiben spähten. Ich hätte schwören können, daß sie mich erkennen. Vielleicht haben sie sich ja auch gewundert, daß sie mich so lange nicht mehr gesehen haben. Das liegt ausschließlich am Wetter. Bei dieser Kälte und Feuchtigkeit bleibe ich lieber drinnen.
Microsoft scheint nicht nur ein Vorreiter in der Softwaretechnologie zu sein (wobei ich mich bei dem Festplattenplatz, den die Programme benötigen, manchmal frage, warum sie sich nicht "Macrosoft" nennen), sondern auch in der Produktion von Verpackungsmüll. Ich habe mich ja früher schon oft über die riesigen Pappschachteln voller Luft aufgeregt, in denen eine CD-Rom und vielleicht noch ein Handbuch verkauft wurden. Diesmal habe ich mir eine Home-Version von Office OneNote 2007 bestellt und was ich bekam, schlägt dem Fass den Boden aus. Eine riesige PLASTIK-Packung voller Luft für eine einzige Scheibe und das noch sogar ohne Handbuch. Jetzt verstehe ich auch, warum das Zeug so teuer ist. Weil man nämlich die Produktion der sinnlosen Verpackungen gleich mitbezahlt. Allerdings habe ich weder den Platz, noch die Lust, mir eine kleine Scheibe in so einem Paket irgendwo hinzustellen, so daß ich die Packung wegwerfen und die CD in eine ganz normale CD-Hülle tun werde. Bill Gates mag zwar eine Villa haben, in der er Plastikkisten stapeln kann, ich aber nicht. Wieder ein Haufen Müll und rausgeworfenes Geld, diesmal jedoch noch schädlicher als Pappe, zumal ich mir gar nicht vorstellen möchte, was bei der Produktion schon an Energie verbraucht wird und an Giftstoffen entsteht. Und dabei würde eine kleine CD-Hülle mit Booklet völlig reichen. Langsam bekomme ich ebenfalls Lust auf ein Boykott von Microsoft.
Ein riesiger Aufbau von Tischen, anscheinend im Freien. Um die Tische herum sitzen ehemalige Mitschüler, bunt gemischt aus Polytechnische und Abi. Ich sitze noch nicht, sondern laufe zwischen den Tischen herum, denn ich habe irgendwelche Aufgaben zu verrichten. Mein Job ist nicht ganz abseits. Man zeigt mir eine große Kiste voller Erdnüsse, die ich sortieren soll und einige andere Dinge. Ich bin genervt und frage mich, wozu ich eigentlich meine Qualifikation habe - zum Erdnüsse sortieren? Außerdem reicht man mir ständig irgendwelche Karten oder Artikel hin, mit denen ich auch etwas machen soll, wohl katalogisieren. Unter anderem die Karten von zwei katholischen Priestern mit den anerkennenden Worten "Die schreiben sogar!", als wäre das bei katholischen Prirestern äußerst ungewöhnlich. Und ich schreibe im übrigen ebenfalls, aber das interessiert ja keinen. Nicht einmal wenn ich es sagen würde. Ich bin anscheinend nur für die grobe Arbeit gut. Aber ok, wenn es meine Aufgabe ist, dann ist es meine Aufgabe und dann werde ich es eben machen.
Etwas später suche ich mir auch einen Platz an den Tischen. Ich erwische gerade noch den letzten Stuhl und setze mich damit genau an den Platz, an dem eine sehr leckere Torte steht. Die Torte ist natürlich für alle, aber da ich nun genau davor sitze, muß ich innerlich kichern, weil es so aussieht, als wäre sie nur für mich alleine. Sie anzufassen wage ich allerdings nicht, auch wenn ich fast mit der Nase hineinfalle.
Durch einen Durchgang zu einem inneren Hof winkt die ehemalige Mitschülerin L.D. Sie zeigt mit ihren Handbewegungen, daß ich kommen soll. Ich gehe also auf sie zu und sie sagt, sie brauche unbedingt meine Hilfe. Ich müsse ihr sagen, was "Stola Gaga" aus dem Französischen übersetzt heißt. Upps. Na die will ja Sachen wissen. Ich antworte spontan: "Herrentasche, es heißt Herrentasche." Sie ist erfreut und erleichtert, und jetzt leuchtet es ihr augenblicklich ein. Natürlich. Obwohl, ich selbst bin nun nicht mehr so sicher. Stola ist doch mehr ein Halstuch. Eigentlich müßte es ein Halstuch sein. Als ich meine Bedenken zu der ersten Übersetzung äußern will, wischt sie sie sofort beiseite. Nein, Herrentasche sei richtig, das wisse sie genau. Nun ja, wenn sie meint...
Bemerkung:
"Frauen, die nachts von Nüssen träumen, sind unter einem wahren Glücksstern geboren. (ind. )" - Ich glaube, das gilt nur für Indien. *lol*