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Mittwoch, 26. August 2009

Mit dem Kopf noch im Urlaub,

aber auch im Montag. Ein Satz meines Physiotherapeuten will mir keine Ruhe mehr lassen. Als er schon im Gehen begriffen war, wandte er sich noch einmal um und sagte, daß er sich so nutzlos fühle. Das habe ich sofort dementiert, denn die Physiotherapie hat mir ja trotzdem geholfen, auch wenn ich noch immer Schmerzen habe. Jedes Weniger an Schmerz ist bereits ein Mehr an Lebensqualität und deshalb um so wertvoller. Das hatte ich ihm schon beim vorletzten Mal gesagt und jetzt noch einmal versucht ihm klar zu machen. Doch nun bin ich ständig am Überlegen, was er wohl GENAU damit sagen wollte. Man könnte es ganz unterschiedlich auslegen. Mir würden drei Möglichkeiten einfallen:

1. Es tut ihm einfach leid, daß er mir nicht helfen kann.
Das wäre zwar rührend, kann ich mir aber nicht vorstellen, weil ich mir denke, daß es Physiotherapeuten eigentlich gewöhnt sein müßten, auch Klienten zu haben, wo es nur noch darum geht, z.B. die Beweglichkeit zu halten oder einer Verschlimmerung vorzubeugen (wobei ich natürlich nicht hoffe, daß ich so ein aussichtsloser Fall bin).

2. Sein Ehrgeiz ist verletzt und er kommt nicht damit klar, daß seine professionellen und intensiven Bemühungen daneben gegangen sind.
Klar, mir würde es auch mehr Spaß machen mit Fällen zu arbeiten, bei denen ich ein Erfolgserlebnis habe. Jeder hat lieber Erfolgserlebnisse, das ist einfach motivierender. Ich könnte fast ein schlechtes Gewissen bekommen, daß ich mich so "undankbar" zeige und nicht gesund werde. Natürlich würde ich lieber freudestrahlend verkünden: "Juhuu, ich bin dauerhaft schmerzfrei!"

3. Er wollte mir durch die Blume sagen, daß ich austherapiert bin und er auch nicht mehr weiß, was er noch mit mir anstellen soll.
Schluck. Ok, die nächste Sitzung ist sowieso erstmal die letzte. Aber ich hoffe doch, daß man mich, sollte ich wieder sehr viel stärkere Schmerzen haben, nicht einfach abschiebt und mir nahelegt, mich mit Schmerzmitteln vollzustopfen, nach dem Motto "Da ist eh nichts mehr zu machen.", denn das stimmt ja so nicht wirklich.

Jedenfalls fürchte ich, habe ich nächste Woche wieder keine guten Nachrichten für ihn.

Cool!

Ich sehe gerade, daß ich unter den drei Erstplazierten des Literatur-Twitters bin. Wenn ich das richtig verstanden habe, bekomme ich jetzt meinen Tweet "Ich möchte nie zurückkehren in das Haus, wo die Stubenfliegen asthmatisch keuchen im Staub der Hoffnungslosigkeit archivierter Leiden." auf ein T-Shirt gedruckt. Dieses sollte ich aber wohl besser nicht im Büro tragen....