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Samstag, 26. September 2009

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Das Zimmerchen, das Bernadette bewohnt, ist kahl, winzig, weiß getüncht, geht aber auf den Garten hinaus. Sie kann, wie sie es liebt, halbe Stunden lang am Fenster sitzen und völlig sinnverloren auf die Baumkronen starren. Dann und wann wird sie bei diesem gedankenvoll gedankenlosen Müßiggang überrascht, der für einfältige Beobachter unverständlich und daher aufreizend ist. Ein leerer Kopf hält's nämlich nicht aus, wenn er nicht jederzeit alle Hände voll zu tun hat.
(aus "Das Lied von Bernadette" von Franz Werfel)

Zwölf Stunden Krankenhaus

Am frühen Morgen auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich bin früher dorthin unterwegs als eigentlich nötig. Im Krankenhaus muß ich in einem großen Raum mit mehreren Liegen warten. Nur eine sehr junge Schwester schaut vorbei. Nach einiger Zeit betritt eine freundliche, aber auch energische und witzige Ärztin den Raum. Die trägt braune, glatt herunterfallende halblange Haare und Ohrringe. Hinter einer Theke in einer Ecke des Raumes hat sie ihren Platz. Sie erklärt mir, daß noch einmal zur Sicherheit eine Blutuntersuchung durchgeführt werden müsse und ich zwölf Stunden zur Beobachtung da bleiben solle. Ich bin ziemlich unbesorgt und sehr überzeugt, daß es nicht wirklich etwas zu finden gibt, aber ok, wenn sie meint, daß es besser ist. Es geht wohl um die Venen und ein Gerinnsel, doch statt mir Blut abzunehmen, klebt sie mir jetzt eine Elektrode an das rechte Bein. Daß es das rechte ist, irritiert mich im Traum, den ich bin zu diesem Zeitpunkt, warum auch immer, felsenfest davon überzeugt, daß es das linke sein müßte, sage aber nichts. Irgendwann verläßt die Ärztin das Zimmer und ich bleibe zurück. Es ist langweilig zu warten, ohne groß nachzudenken gehe ich zur Tür und strebe unbewußt dem Ausgang des Krankenhauses zu, vorbei an Krankenzimmern, in die ich einen Blick erhaschen kann. Patienten in den typischen Krankenhauskitteln sitzen dort herum. Kurz vor dem Ausgang kommt mir die junge Schwester von der linken Seite entgegen. Wenn ich jetzt hinaus gehe, ist sie sicher sauer, also gehe ich stattdessen in ihre Richtung, weil ich hinter ihr eine Tür mit den Toilettenmännchen gesehen habe. So denkt sie nur, daß ich die Toiletten suche. Allerdings muß ich feststellen, daß diese Toilette ausschließlich für Personal ist und trotte erneut mit der Schwester in den Untersuchungsraum. Irgendwann ist die Ärztin wieder da und ich bekomme eine Tanztherapie, das heißt, ich stehe im Kopfhörern vor einer Wand und soll ganz locker drauf los tanzen. Es wird ein bekannter Popsong gespielt. Ich komme ich mir etwas blöd vor, allein vor der Wand herumzutanzen, während andere zugucken, weshalb meine Bewegungen anfangs wohl eher ungelenk sind, ehe ich in die Situation hereinfinde. Dann ist mein Bruder da. Er hatte auch eine Untersuchung oder ähnliches im Krankenhaus, könnte aber jetzt wieder nach Hause gehen. Ich dagegen muß noch genau zwölf Stunden hier bleiben. Ich wünschte mir, mein Bruder bliebe bei mir in dieser Zeit. Ohne daß ich es gesagt habe, erklärt mein Bruder von sich aus, daß er mit mir die zwölf Stunden wartet. Mein Blick fällt aus dem Fenster des Untersuchungszimmers. Ich mache den Vorschlag, daß man ja zwischendurch mal ein wenig raus und spazierengehen könne. Dagegen dürfte von den Schwestern kaum etwas einzuwenden sein und schließlich kennen wir diese Gegend noch nicht.

Don't you forget about me